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Finanzmarktregulierung muss an der richtigen Stelle ansetzen

Geschrieben am 08-09-2011

München (ots) - Die jüngsten Turbulenzen an den weltweiten
Finanzmärkten zeigen nach Ansicht von Stephan Götzl, Präsident des
Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), dass die bisherigen
Regulierungsbestrebungen nicht an den richtigen Stellen ansetzen.
"Dem Finanzmarkt werden mit Basel III pauschal und undifferenziert
neue Regeln vorgegeben, die insbesondere Regionalbanken
benachteiligen. Wichtiger wäre es, endlich die wirklichen Ursachen
der Finanzmarktturbulenzen anzugehen", so der bayerische
Verbandspräsident.

Kritisch bewertet Götzl, dass schon jetzt streng regulierte Banken
durch Neuerungen wie Basel III noch schärfer reglementiert werden.
"Die gefährlichen Brandherde, wie die Derivatemärkte, bleiben dagegen
weitgehend sich selbst überlassen", sagt der Präsident der
bayerischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Das habe zur Folge,
dass das Regulierungsgefälle zwischen klassischen Banken und dem
Schattenbankensystem immer mehr zunimmt. Insbesondere für
international tätige Investmentbanken werden deshalb die Anreize
größer, Geschäfte in den unregulierten Bereich des Finanzsystems
auszulagern. Damit wird die Grundlage für weitere Finanzkrisen
geschaffen. Götzl: "Und die Politik sieht untätig zu."

Dabei sind die Missstände nach Götzls Ansicht deutlich sichtbar.
So sind für ihn die Spekulationen gegen einige Euro-Länder auf dem
Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) eindeutig Missbrauch
eines Finanzinstruments. Und auch die drastischen Kursstürze an den
Aktienmärkten sind fundamental nicht gerechtfertigt. Sie seien
vielmehr Folge einer zunehmenden Automatisierung des Handels, durch
den Fehlbewertungen und Herdenverhalten zunähmen.

"Die Politik ist deshalb gefordert, endlich das
Schattenbankensystem genauso streng zu überwachen, wie den
Bankensektor", so der GVB-Verbandspräsident. Außerdem müsse der
volkswirtschaftliche Nutzen mancher Finanzinnovationen hinterfragt
werden. Wenn beispielsweise Kreditausfallversicherungen nicht dazu
dienen, den eigenen Kredit abzusichern, weil überhaupt keiner
vergeben wurde, sondern nur, um gegen ein Land zu spekulieren, dann
liege hier einiges im Argen. "Die Hyper-Spekulation von
Investmentbanken und Hedgefonds bedroht unser ganzes Finanzsystem und
muss schleunigst eingedämmt werden", sagt Götzl.



Pressekontakt:
Dr. Jürgen Gros
Pressesprecher
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Türkenstraße 22-24, 80333 München
Tel. 089 / 2868 - 3402
Fax. 089 / 2868 - 3405
Mail: presse@gv-bayern.de
Web: www.gv-bayern.de/presse


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