Vermögensbildung und Riesterverträge / Licht und Schatten bei der geförderten Altersvorsorge
Geschrieben am 12-09-2011 |
Köln (ots) - Im zehnten Jahr der Riesterrente hat das Deutsche
Institut für Altersvorsorge(DIA) Bilanz gezogen. Die aktuelle
Untersuchung zeigt, dass die Vermögensbildung von Nichterwerbstätigen
und Niedrig- sowie Normalverdienern durch die staatlich geförderte
Altersvorsorge zwar gestärkt wurde, bei anderen Personengruppen sich
jedoch erhebliche Mitnahmeeffekte abzeichnen. Die Riesterrente sollte
vor allem Jüngeren, den Beziehern mittlerer und niedriger Einkommen
sowie Frauen, Familien und Ostdeutschen zugutekommen. "Bei rund 15
Millionen Verträgen - jeder Fünfte Berechtigte - und einem
Fördervolumen von mittlerweile mehr als einer Milliarde Euro
jährlich ist es an der Zeit zu erforschen, ob dieses Ziel erreicht
wird", erläutert Dr. Reiner Braun (empirica), Co-Autor der im Auftrag
des DIA durchgeführten Studie.
Die höchste Ausschöpfungsquote des Riestersparens findet sich bei
den Familien: Vor allem Familien mit jüngeren Kindern unter 16 Jahren
(30 Prozent), aber auch Alleinerziehende (20 Prozent) riestern öfter
als Alleinlebende oder kinderlose Paare (jeweils 15 Prozent). Neben
dem familiären Umfeld, Alter und Einkommen ist der Bildungsstand
relevant. Personen mit geringerem Schulabschluss haben deutlich
seltener einen Riestervertrag: Menschen mit Hauptschulabschluss zu 16
Prozent, mit Realschulabschluss 23 Prozent, mit (Fach-)
Hochschulreife 24 bzw. 22 Prozent und Personen ohne jeden Abschluss
nur zu drei Prozent. Typische Riestersparer lassen sich anhand
objektiver Charakteristika nach Ergebnissen der DIA-Untersuchung wie
folgt beschreiben: eher jüngere (30 bis unter 40 Jahre) Personen,
ostdeutsche Mütter in einem Paarhaushalt mit Kindern, eher hohes
Haushaltseinkommen, eher geringes Erwerbseinkommen, mindestens
Realschulabschluss.
Die häufigsten Zeitpunkte für den Abschluss einer Riesterrente
sind die typischen Meilensteine in der Lebensbiographie. Ein neuer
Arbeitsvertrag, Haushaltsbildung, Familiengründung und Erwerb von
Wohneigentum führen häufig auch zum Abschluss von Riesterverträgen.
Daran wird auch deutlich, warum Familien besser fürs Alter
abgesichert sind als Alleinlebende oder kinderlose Paare.
Um zu klären, welche Personen in welchen Umfang riestern, wurden
in der DIA-Untersuchung Gruppen mit ähnlichen Einstellungen
gebildet. Die mengenmäßig größte Teilgruppe sind die Zufriedenen (33
Prozent), gefolgt von den Verunsicherten (25 Prozent), zufriedenen
Familientypen (15 Prozent) sowie drei kleineren Gruppen: die
unzufrieden Verunsicherten (8 Prozent), die überlasteten
Familientypen (12 Prozent) und die Uninformierten (7 Prozent).
Der "Verunsicherte" ist der ideale Riestersparer. Seine
Riesterquote entspricht genau dem Durchschnitt von 19 Prozent. Seine
ungeförderten Geldanlagen sind als Riestersparer nicht signifikant
höher als bei den Riesterabstinenzlern aus dieser Gruppe. Aber sein
Nettogeldvermögen (gefördertes plus ungefördertes Vermögen) ist
aufgrund des Riestersparens größer, was deutlich zeigt: Hier hat die
Förderung ihr Ziel erreicht.
Die hohe Riesterquote (31 Prozent) bei den "zufriedenen
Familientypen" ist einerseits erfreulich, andererseits gibt es gerade
hier Indizien für hohe Mitnahmeeffekte - auf Sparverträge also, die
auch ohne Förderung abgeschlossen worden wären. Die Kinderzulage bei
der Riesterförderung schafft hier offensichtlich attraktive Anreize.
Die Gruppe der "Zufriedenen" (Riesterquote 20 Prozent), die sich
überwiegend aus Gutverdienenden und Kinderlosen zusammensetzt,
riestert ebenfalls überdurchschnittlich oft. Hier wird der
Sonderausgabenabzug zum Steuerschlupfloch des "kleinen Mannes". Und
die oft nicht erwerbstätigen "unzufrieden Verunsicherten"
(Riesterquote 16 Prozent) bemühen sich mit Hilfe der Riesterverträge
ihre normalen Vermögen "ALG-II-sicher" zu machen, denn dieses
Vermögen bleibt bei der Bedürftigkeitsprüfung außen vor.
"Die sozialpolitisch erwünschten Zielgruppen werden durchaus
erreicht, aber bedeutende Mitnahmeeffekte sind ebenfalls zu
beobachten", so DIA-Sprecher Bernd Katzenstein. "Korrekturen sollten
also in Angriff genommen werden."
Pressekontakt:
Bernd Katzenstein
Tel.: 0221 / 9242 8105
E-Mail: katzenstein@dia-vorsorge.de
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