Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Euro-Krise
Ohne Hysterie
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Geschrieben am 12-09-2011 |
Bielefeld (ots) - Die Eurokrise ist ein schwerwiegendes Problem.
Keiner hat die Weisheit mit Löffeln gefressen. Etliche Abgeordnete
machen es sich mit ihrem Abstimmungsverhalten wahrlich nicht leicht.
Trotz aller grundlegenden Probleme bleibt eines wahr: Hysterie ist
kein guter Ratgeber. Doch was sich in manchen deutschen Debatten
abspielt, ist hysterisch. Noch weiß niemand, ob Griechenland
letztlich die Auflagen der Troika aus EZB, EU und IWF erfüllen wird
oder nicht. Das klärt sich erst bis Ende September. Bis dahin lässt
sich viel über eine Staatspleite spekulieren. FDP und CSU befeuern
diese Diskussion, die sich auch an Vorurteilen weidet. Da hat
SPD-Chef Sigmar Gabriel recht: Monatelang hat die schwarz-gelbe
Regierung suggeriert, dass Deutschland für die faulen Südländer den
Zahlmeister spielen müsse. Jetzt sind viele Abgeordnete auf dem Baum.
Manche wollen auch aus populistischen Gründen nicht mehr auf den
Boden zurück. Merkel erweist sich bisher als zu schwach, um diese
Abgeordneten wieder einzufangen. Die Fakten lassen aber eine
hysterische Betrachtung nicht zu. Deutschland hat bisher als stärkste
Volkswirtschaft in Europa von der Krise profitiert. Noch kein
einziger Cent ist geflossen, es ging bislang nur um Bürgschaften. Der
Zins für deutsche Staatsanleihen ist auf einem historischen Tief. Und
der schwächere Euro beflügelt die Exporte. Nun gibt es die Aussicht,
dass Deutschland ab 2013 in fünf Jahren tatsächlich insgesamt 22
Milliarden Euro wird bezahlen müssen. Das kann dieses Land
verkraften. Genauso wie es etwa Bayern verkraftet, jedes Jahr in den
Länderfinanzausgleich einzuzahlen. Klar, es würde richtig viel Geld
sparen, wenn man Bremen, Berlin und das Saarland aus Deutschland
herauswerfen würde. Ob der Rest von Deutschland dann allerdings
glücklicher wäre, mag bezweifelt werden.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
351820
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
SPD-Hoffnungsträger Ude fordert CSU heraus
Demontage nicht ausgeschlossen
RALF MÜLLER, WÜRZBURG Bielefeld (ots) - Man muss schon etliche Jahre in der
Nachkriegsgeschichte der Bayern-SPD zurückgehen, um eine Situation zu
finden, in der die Genossen ernsthafte Chancen auf eine
Regierungsübernahme hatten. Zuletzt war das zu Zeiten der Landes- und
Fraktionsvorsitzenden Renate Schmidt und des schwachen
CSU-Ministerpräsidenten Max Streibl so. Damals zog die CSU die
Notbremse, zwang den bis zuletzt widerspenstigen Streibl zum Rückzug,
und Edmund Stoiber machte alle Chancen der Opposition wieder
zunichte. Man sieht daran: Die CSU entfesselt mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Geldkoffer-Affäre in Frankreich
Rufmord in Serie
PETER HEUSCH, PARIS Bielefeld (ots) - Diskreditierst du mich, diskreditiere ich dich -
der Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich läuft längst auf
Hochtouren. Und in schmutzigen Bahnen. Bei allen wirklichen oder
angeblichen Affären, die derzeit hochgekocht werden, ist unweigerlich
der Name eines Anwärters auf das höchste Staatsamt im Spiel. Die
Clearstream- sowie die Bettencourt-Affäre sollten Sarkozy ins
Zwielicht rücken, die Geldkoffer-Affäre rüttelt am Ruf von Chirac und
de Villepin. Der Verdacht, dass da ein grober Klotz auf einen groben
Keil gesetzt mehr...
- WAZ: Fragwürdige Strategie
- Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Also sprach die Kanzlerin: "So viel ist ja klar: Den
Ausstieg aus der Kernkraft beschließen und anschließend Atomstrom aus
dem Ausland importieren - das ist nicht überzeugend." Das war im
letzten Mai. Und wie ist die Lage heute? Die Abschaltung von acht
deutschen Atommeilern scheint genau zu dem zu führen, was Angela
Merkel damals nicht wollte: Die Einfuhr von Atomstrom aus
Kernkraftwerken in Frankreich und Tschechien nach Deutschland ist
offenbar in den letzten Monaten gestiegen. Der Atomausstieg nach dem
Schock von mehr...
- Mindener Tageblatt: Kommentar zu Schuldenkrise und kein Ende /
Gratwanderung Minden (ots) - Die Politik ist um ihre Rolle in der
Euro-Schuldenkrise nicht zu beneiden. Jeder Experte hat zum Thema
mindestens eine Meinung, oft abends schon wieder eine andere als
morgens. Die Finanzmärkte beäugen argwöhnisch auch noch den kleinsten
Interview-Nebensatz, um einen Vorwand für die nächste
Spekulations-Offensive zu haben. In den Parteien laufen die Fronten
kreuz und quer. Wichtigtuer, Populisten und Möchtegern-Experten
nutzen jede Aufmerksamkeitschance. Die Bevölkerung fürchtet um ihr
Erspartes und reagiert allergisch mehr...
- Berliner Zeitung: Inlandspresse - keine Vorabmeldung
Die "Berliner Zeitung" zur K-Frage in der SPD Berlin (ots) - Sigmar Gabriel hat jetzt in einem Interview eine
bemerkenswerte Selbstverständlichkeit geäußert. Er traue sich die
Kanzlerkandidatur zu. Nun ja. Was sonst. Dass im Moment so viel zur
Schau getragene Ruhe an der Spitze der SPD herrscht, ist eine Frage
der Opportunität. Ruhe nützt im Moment allen. Der nächste
sozialdemokratische Sturmtief könnte aber bald aufziehen. Es trägt
den Namen Wowereit.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Bettina Urbanski
Telefon: +49 (0)30 23 27-9
Fax: +49 (0)30 23 27-55 33
berliner-zeitung@berlinonline.de mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|