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Mittelbayerische Zeitung: Dinosaurier

Geschrieben am 13-09-2011

Regensburg (ots) - Verkehrsminister Peter Ramsauer hat eine
zupackende Art - das gilt in erster Linie für seinen Händedruck, in
zweiter Linie für seine Ankündigungen. Für die Umsetzung seiner Pläne
gilt das zumeist nicht. Glücklicherweise ist das so, sagen viele,
denen der Sinn nach zukunftsgerichteten Konzepten steht. Genau die
hat das Ministerium Ramsauer nämlich nicht auf Lager. Da erscheint
selbst die Absichtserklärung, eine Pickerl-Maut für Autos nach
österreichischem Vorbild einzuführen, als fortschrittlich. Ansonsten
geht es vor allem darum, verkehrspolitische Vorstellungen zu
verfolgen, die schon vor zehn Jahren veraltet gewesen wären. Bestes
Beispiel - und gleichzeitig auch eines der wenigen Projekte, bei
denen das Verkehrsministerium wirklich Fahrt aufnimmt - ist der
Feldversuch mit den Gigalinern. Diese Dinosaurier werden
höchstwahrscheinlich schon bald auch über die Autobahnen der Region
wummern - als rollende Beispiele verkehrspolitischer Höhlenmalerei.
Es lohnt eigentlich nicht, sich mit den vermeintlichen Argumenten für
die Riesenlaster auseinanderzusetzen, denn die führen sich bei
genauerem Hinsehen selbst ad absurdum. Sicher ist: Der Lkw-Verkehr
auf den Autobahnen (und nicht nur dort) wird bei Umsetzung dieser
Pläne stetig wachsen, Schiene und Wasser werden konsequent noch
unattraktiver für den Güterverkehr gemacht. Die Rechnung dafür zahlen
kurzfristig die Autofahrer, die sich über verstopfte Straßen quälen
müssen; mittelfristig die Steuerzahler, mit deren Geld die
niedergewalzten Autobahnen restauriert werden müssen. Langfristig -
und leider auch dauerhaft - wird die Umwelt leiden. Bleibt deshalb
nur zu hoffen, dass diese Dinosaurier den Feldversuch nicht
überstehen.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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