WAZ: Wittke: Europa hat sich schneller geeint als das Ruhrgebiet
Geschrieben am 14-09-2011 |
Essen (ots) - Der Chef der Ruhr-CDU, Oliver Wittke, vermisst eine
Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet. "Es gibt derzeit keine treibende
Kraft, keinen Oberbürgermeister, keine Landesregierung, die eine
Vision für diese Region hat. Die Aufbruchstimmung im Zuge der
Kulturhauptstadt 2010 verliert sich wieder. Die alten Egoismen
greifen wieder um sich", sagte Wittke den NRW-Titeln der
WAZ-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Die CDU Ruhr feiert am
Freitag ihr 25-jähriges Bestehen.
Außerhalb des Ruhrgebietes, in Westfalen und im Rheinland habe man
noch immer Angst vor einem "entfesselten Riesen Ruhrgebiet". Aber, so
Wittke: "NRW wird nur dann den Anschluss an erfolgreiche Länder wie
Bayern, Sachsen, Hessen und Baden-Württemberg finden, wenn das
Ruhrgebiet wieder auf die Beine gestellt wird. Dafür brauchen wir
mehr Zusammenarbeit und auch eine Persönlichkeit, die das Ruhrgebiet
eint, ein Gesicht des Reviers. In den letzten 40 Jahren hat sich
Europa schneller geeint als das Ruhrgebiet."
Kritik übt der Generalsekretär der NRW-CDU am Regionalverband RVR:
"Es ist ernüchternd, was die Mehrheit im RVR aus den neuen
Kompetenzen gemacht hat. Der Verband könnte mit der Planungshoheit
viel mehr leisten. Wo ist denn das Verkehrskonzept Ruhr? Wo ist die
Strategie für eine bessere Flächennutzung?" Die geplante
flächendeckende Umweltzone Ruhr hält Wittke für "wirkungslos" und
"reine Symbolpolitik": "Umweltzonen senken nur marginal die
Feinstaub-Belastung. Sie bewirkt aber das Gegenteil von dem, was ich
für das Ruhrgebiet fordere. Wenn wir Wachstum haben wollen, dann
dürfen wir nicht Behinderungen einbauen. Wir müssen den Verkehr ins
Fließen bringen."
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
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