WAZ: Hilfe aus China? Warum denn nicht? - Leitartikel von Thomas Wels
Geschrieben am 14-09-2011 |
Essen (ots) - Kann es Schlimmeres für Euroland geben als das
Angebot zur Hilfe in großer Schuldennot ausgerechnet von der
Kommunistischen Partei der Volksrepublik China? Kann es: Schlimmer
wäre ein solches Angebot von den USA. Die nämlich haben kein Geld,
dagegen besitzt China davon einiges. Die Verschiebung der weltweiten
Machtverhältnisse ist selten klarer hervorgetreten. Die zweite Welle
der Finanzkrise, ausgelöst exakt heute vor drei Jahren durch die
Lehman-Pleite, rollt auf ihren Höhepunkt zu. Da ruft US-Präsident
Obama aus dem Schuldenturm die Schuldner in Euroland zur Ordnung,
Chinas Premier Jiabao bietet aber Investitionen an. Abgedroschen,
aber wahr: Geld regiert die Welt. Chinas Devisenreserven betragen
3200 Milliarden Dollar. Die USA haben das Fünffache - an Schulden.
Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Der US-Kapitalismus schneidet
gegen die staatlich gelenkte Wirtschaft der Volksrepublik auf dem
Papier nicht besonders toll ab. Angesichts von jährlich mehreren
Tausend Hinrichtungen in China, der staatlichen Unterdrückung von
Demokratiebewegung und Informationsfluss verbietet sich allerdings
die Reduzierung aufs rein Ökonomische. Die Vorstellung der westlichen
Welt von Demokratie und Freiheit ist nicht käuflich. Ob aber nun die
zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt durch Europa als Marktwirtschaft
anerkannt wird oder nicht, ist eine rein symbolische Frage. An der
ökonomischen Stärke und den wachsenden Handels- und
Finanzverflechtungen ändert das nichts. China und die USA sind die
wichtigsten Handelspartner Europas. Wer mit den Elefanten tanzen
will, kann als Mäuschen nicht antreten. Das Schuldendesaster in
Euroland darf keinesfalls die Europäische Union beschädigen. Hilfe
aus China? Warum nicht?
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
352352
weitere Artikel:
- WAZ: Merkels härtester Euro-Gegner - Leitartikel von Ulrich Reitz Essen (ots) - Angela Merkels härtester, womöglich gefährlichster
Gegner heißt Frank Schäffler. Ein quadratschädeliger Ostwestfale,
zudem Mitglied der Friedrich-August-Hayek-Gesellschaft und der
Ludwig-Erhard-Stiftung, ein gelernter Liberaler also. Anfangs stand
er mit seinem Widerstand gegen die Euro-Rettungsschirme und
Griechenland-Hilfen in der von Genscher geprägten Pro-Europa-FDP
alleine. Heute redet der Parteivorsitzende und Wirtschaftsminister
(Rösler) wie er, der frühere Wirtschaftsminister und
Fraktionsvorsitzende (Brüderle), mehr...
- WAZ: Verhoben an der Küppersmühle - Kommentar von Jens Dirksen Essen (ots) - Sie war vor allem spektakulär gedacht, die
Erweiterung des Museums Küppersmühle im Duisburger Innenhafen: Wie
ein Schuhkarton für Giganten sollte der Bau aufs Dach gewuchtet
werden. Doch nun hat sich Duisburg daran verhoben. Faul war schon
manches an dem Bau. Den hochfliegenden Plänen zuliebe wurde der
Einspruch des obersten Denkmalschützers nassforsch beiseitegewischt.
Dem Sponsor zuliebe schluckte man ein Logo für Giganten, das eher an
ein Evonik- als ein Kunst-Museum denken ließ. Schließlich kamen
eklatante Bausünden mehr...
- Rheinische Post: Europa muss den Griechen helfen Düsseldorf (ots) - Die Zeit für eine Rettung Griechenlands wird
langsam knapp. Die Finanzmärkte glauben nicht daran, dass selbst ein
straffes und mutiges Sparprogramm das Land vor der Pleite bewahren
kann. Zu hoch sind Schuld und Zinsen, zu gering die
Wirtschaftsleistung. Wahrscheinlich wird Griechenland selbst bei
gutem Willen noch nicht einmal in der Lage sein, die Auflagen von EU
und Internationalem Währungsfonds zu erfüllen. So hart es klingt, das
Land wird um eine geordnete Insolvenz nicht herumkommen. Das wissen
auch der französische mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Berlin-Wahl: Bielefeld (ots) - Manchmal kann Politik grausam sein. Da befinden
sich die Grünen in einem noch vor Monaten nicht erahnten Höhenflug,
räumen bei Wahlen ab, was es für ihre Verhältnisse abzuräumen gibt.
Und ausgerechnet bei der wichtigen Landtagswahl in der Hauptstadt
patzt die Politikerin, die zu den Gründungsfrauen der Partei gehört
und sogar einmal deren Vorsitzende war. Renate Künast wird aller
Voraussicht nach am Sonntag ihr grünes Wunder erleben. Es ist ein
Wunder mit Ansage. Seit Wochen steht fest, dass die biedere
Herausforderin mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Engagement Chinas in Europa Rostock (ots) - Angesichts der Dollarschwäche versucht Peking,
verstärkt in Europa Anker zu werfen. In überschuldeten Staaten wie
Griechenland, Portugal, Ungarn oder Italien sind die Chinesen als
Retter in der Not hochwillkommen. Zwar legen einige Politiker noch
die Stirn in Falten, weil sie - wie EU-Kommissar Günther Oettinger -
meinen, "wir Europäer verkaufen unsere Seele". Doch die "gelbe
Versuchung" ist einfach zu groß. Sicher: die Chinesen sind keine
uneigennützigen Samariter. Sie wollen Geschäfte machen, ihr Image
aufpolieren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|