Klimaschutz: Neuer VW Up nicht zeitgemäß / Greenpeace-Aktivisten fordern auf der IAA vom Autohersteller weniger CO2-Ausstoß
Geschrieben am 15-09-2011 |
Frankfurt/Main (ots) - 15. 9. 2011 - "VW - not up! to date -
Klimazerstörung made in Germany" steht auf dem vierzig mal neun Meter
großen Banner, das Greenpeace-Kletterer heute am Eingang der
Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt befestigt
haben. Die Umweltschützer protestieren damit gegen das zwiespältigen
Verhalten von Volkswagen: Die erforderliche Spartechnik ist längst
vorhanden, doch bietet der Konzern sie nur in wenigen Modellen und
gegen einen hohen Aufpreis an. So auch beim neuen Kleinstwagen Up,
den VW auf der Messe vorstellt.
"Der Up ist kein Ruhmesblatt für VW, sondern eine verpasste
Chance. Gerade auf dem Zukunftsmarkt der Kleinstwagen muss VW ein
Zeichen für Klimaschutz und niedrigen Verbrauch setzen. Dieses
Fahrzeug als "up!solut innovativ" zu bewerben ist grotesk", sagt
Greenpeace-Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck. Außerdem arbeitet der
Konzern mit seiner Lobbytätigkeit aktiv gegen strengere
Klimaschutzvorgaben und Verbrauchsgrenzwerte der EU. Bereits seit
Monaten sucht Greenpeace das Gespräch mit VW zum Thema Klimaschutz.
Auf dieses Angebot ging der Autokonzern bisher noch nicht ein.
(Vollständiger Briefwechsel: http://gpurl.de/VW_Falschmeldung.)
In der Basisversion verbraucht der Up mehr als viereinhalb Liter
Benzin und stößt über 100 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aus. Zum
Vergleich: 1998 kam der erheblich schwerere Lupo auf einen Ausstoß
von 78 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer (2,99 Liter Verbrauch als
Diesel). Unabhängig vom Kraftstoffverbrauch - egal ob Diesel oder
Benzin - ist es der CO2-Ausstoß, der für das Klima ein Problem
darstellt. Selbst die sparsamen Versionen von Golf und Polo stoßen
weniger CO2 aus. "Es ist ein schwerer Rückschritt für VW, wenn gerade
die verkaufsträchtigen Modelle erheblich mehr Klimagase ausstoßen,
als technisch notwendig", so Lohbeck.
Größter Autobauer muss seiner Verantwortung gerecht werden
Die unabhängige Umweltschutzorganisation wendet sich auf der
diesjährigen IAA zum ersten Mal direkt an einen Autohersteller. Der
Grund: Als Europas größter Autobauer trägt VW eine besondere
Verantwortung, der er derzeit noch nicht gerecht wird. Etwa 60
Millionen Tonnen CO2 stoßen die innerhalb eines Jahres vom Volkswagen
Konzern europaweit verkauften Autos während ihrer Nutzungsdauer aus.
Das ist weit mehr als bei anderen Herstellern. "In seiner Werbung
stellt VW sich als umweltfreundlicher und klimaschonender Konzern da
- eine Irreführung der Verbraucher. Innovation und
Umweltfreundlichkeit sehen anders aus", sagt Lohbeck.
Bereits im Juni dieses Jahres hatte die Greenpeace im Internet mit
der Parodie eines VW-Werbefilms dazu aufgerufen, dass der Konzern
sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Über 370.000 Unterstützer haben
sich auf www.vwdarkside.com bisher an der Greenpeace-Kampagne
beteiligt.
Achtung Redaktionen: Rückfragen an Wolfgang Lohbeck vor Ort in
Frankfurt, Tel. 0171-8780 823, Pressesprecherin Mirja Schneemann,
Tel. 0171-8781 185. Fotomaterial: Tel. 040-30618 377, TV-Material:
Tel. 0177-2992 227 sowie als download vom ftp-Server. Den Film finden
Sie unter www.vwdarkside.com, die Studie "Die dunkle Seite des
Volkswagen Konzerns" unter http://gpurl.de/vw_dunkleseite, Greenpeace
im Internet unter www.greenpeace.de.
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