Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema "Hilfe von China":
Geschrieben am 15-09-2011 |
Bielefeld (ots) - Während die USA und Europa unter gewaltigen
Schuldenbergen ächzen, weiß China kaum, wohin mit dem Geld. Pekings
Tresor ist dank der großen Handelsüberschüsse prall gefüllt - mit
weltweiten Devisenreserven von umgerechnet 2300 Milliarden Euro. Das
Geld, soviel weiß die kommunistische Regierung im Reich der Mitte vom
Kapitalismus, sollte gut angelegt werden. Warum also nicht in Form
von Staatsanleihen für klamme Eurostaaten? Die helfende Hand aus
China - nicht überall stößt dieses Angebot auf offene Ohren.
EU-Kommissar Günther Oettinger etwa warnte: »Wir Europäer verkaufen
unsere Seele.« Ist das so? Natürlich macht keine Regierung ein
Angebot, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Auch China bietet
seine Milliarden keineswegs uneigennützig an. Das Riesenreich will
von den Europäern als volle Marktwirtschaft anerkannt werden, was
wiederum Schutz vor Handelsstreitigkeiten - etwa bei
Anti-Dumping-Klagen - gewähren würde. Ob das ein zu hoher Preis ist,
müssten Fachleute im Einzelfall klären. Tatsache aber ist, dass
China bereits jetzt eng mit den Volkswirtschaften in den USA und
Europa verwoben ist. Die gewaltige Nachfrage nach Produkten aller Art
in China sichert hierzulande Arbeitsplätze. Ein Beispiel liefert die
Autobranche. Umgekehrt profitieren Millionen Verbraucher im Westen
von (relativ) preiswerten Fernsehern, Schuhen, Spielzeug,
Smartphones, von denen ein Großteil im Reich der Mitte gefertigt
wird. »China kann sich nicht ohne die Welt entwickeln und die Welt
nicht ohne China«, sagt Pekings Vizeminister Zhang Xiaoqiang. Mit
seinem Wachstum von jährlich neun Prozent ist China die
wirtschaftliche Lokomotive der Welt. Und investiert bereits kräftig
in Sachwerte: In Bielefeld etwa hat China den Nähmaschinenhersteller
Dürkopp-Adler übernommen, in Essen den Computerhersteller Medion, in
England den Autohersteller Rover, in Schweden Volvo und in
Griechenland den Hafen Piräus. Und doch ist das Riesenland nicht so
stark, dass es die Welt retten könnte. So haben die Volkswirtschaften
in den USA und der EU einen Anteil von 60 Prozent, China bringt es
dagegen bisher nur auf 9,5 Prozent. Die gegenseitige wirtschaftliche
Abhängigkeit von Ost und West ist bereits heute Realität und Folge
der Globalisierung. Sie ist zwar kein Garant dafür, dass ernsthafte
politische und womöglich militärische Konflikte vermieden werden. Die
Wahrscheinlichkeit aber, dass die ideologisch so unterschiedlichen
Staaten ihre Meinungsverschiedenheiten - etwa in Fragen der
Menschenrechte - weiterhin auf friedlichem Wege zu lösen versuchen,
steigt. Die helfende Hand Chinas dürfen die Europäer getrost
annehmen, ohne dabei als »Preis« ihre Kritik an Zensur und Folter
zurückzunehmen. Das wird auch Staatspräsident Wen Jiabao nicht anders
erwarten. Ihre Seele verkaufen die Europäer mit diesem Deal nicht.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
352625
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: Liebe Kollegen, die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) übermittelt Ihnen eine Nachricht, die wir in unserer Freitagausgabe veröffentlichen. Frankfurt/Oder (ots) - Der Text ist unter Angabe der Quelle zur
Veröffentlichung frei.
Frankfurt (Oder) Das Oberverwaltungsgericht (OVG)
Berlin-Brandenburg sieht sich einer zu erwartenden Verfahrensflut im
Zuge des Ausbaus der Stromnetze nicht gewachsen, berichtet die
Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder). Gerichtspräsident Jürgen Kipp
fordert eine Personalaufstockung. Wie das Blatt schreibt, spricht er
sich zudem für eine zeitigere Bürgerbeteiligung an Bauprojekten aus.
Wenn im Land 1500 Kilometer Stromleitungen geplant seien, mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Schweiz / Banken / UBS Osnabrück (ots) - Unfassbar
Ausgerechnet am Jahrestag der Pleite von "Lehman Brothers" platzt
bei der Schweizer Großbank UBS diese Bombe! Ein Angestellter soll
zwei Milliarden US-Dollar verzockt haben, eine Zahl mit neun Nullen.
Nicht nur die Dimension des Betrugs ist unfassbar. Auch die Tatsache,
dass dies nach der Finanzkrise und dem ähnlich gelagerten Fall bei
der Société Générale noch möglich ist. Die UBS scheint nichts aus der
Vergangenheit gelernt zu haben, in der der Schweizer Staat die Bank
mit Steuermilliarden retten mehr...
- Oil Insurance Limited (OIL) erhöht die Deckungssumme pro nicht durch Sturm verursachtem Schadensfall im Jahr 2012 auf 300 Millionen US-Dollar Hamilton, Bermuda (ots/PRNewswire) -
Oil Insurance Limited (OIL) hielt am Dienstag, dem 13. September
2011, im Fairmont Southampton Hotel in Bermuda eine
Generalversammlung (GV) ab. Bei dieser Gelegenheit bestätigten die
Anteilseigner verschiedene Änderungen an der Abdeckung für
Grundeigentum, Bohrlochkontrolle und Umweltschäden sowie für das
Programm Designated Named Windstorm (DNW = von offiziellen
US-Wetterbehörden erfasstes und benanntes Sturmereignis). Alle von
den Anteilseignern angenommenen Vorschläge werden ab dem 1. Januar mehr...
- Tempo-Team Arbeitsmarkttrends 2011: Gehalt ist ausschlaggebend für einen Jobwechsel (mit Bild) Offenbach (ots) -
27 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland planen einen Jobwechsel
innerhalb der nächsten fünf Jahre, 21 Prozent suchen derzeit aktiv
nach einer neuen Stelle. Mit den Gründen für eine berufliche
Veränderung beschäftigt sich eine Umfrage im Auftrag des
Personaldienstleisters Tempo-Team.
Befragt nach ihrer Motivation, sich auf eine neue Stelle zu
bewerben, steht bei Arbeitnehmern in Deutschland ein höheres Gehalt
ganz oben auf der Liste. Knapp ein Drittel (28 Prozent) der Befragten
würden wegen einer besseren mehr...
- Gipfeltreffen der Prozessmanager in Wien Wien (ots) - Vom 21. - 22. November 2011 veranstaltet die
Gesellschaft für Prozessmanagement (GP) den 9. Prozessmanagement
(PzM) Summit im Euro Plaza Conference Center Wien.
Der zweitätige Kongress mit elf Expertenseminaren und 20 Best
Practice Vorträgen international renommierter Referenten ist die
größte Veranstaltung zum Thema Prozessmanagement im deutschsprachigen
Raum. Ziel ist es, den Teilnehmern "State of the
Art"-Prozessmanagement zu bieten. Die besten Prozesse des Jahres
werden mit dem Process Award prämiert.
Prozessmanagement mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|