Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Berlin-Wahl
Für Merkel wird es schwer
CARSTEN HEIL
Geschrieben am 18-09-2011 |
Bielefeld (ots) - Berlin ist nicht Berlin, eine Wahl im Bundesland
Berlin ist keine Wahl im Bund. Und doch haben bundespolitische
Einflüsse Auswirkungen auf die Wahlentscheidungen in der Hauptstadt
gehabt, so wie jetzt das Ergebnis Rückwirkungen auf die
Bundesregierung haben wird. Angela Merkel kann etwas aufatmen. Der
atemberaubende Niedergang der CDU in den Ländern, bis hin zum Verlust
der Macht in Baden-Württemberg, ist zunächst gestoppt. In extrem
schwieriger Lage, mit einem noch vor kurzem zerstrittenen
Landesverband und einer katastrophalen Skandal-Geschichte im Land ist
es der CDU in Berlin gelungen, ihr Ergebnis zu verbessern. Der alte
Westen der Stadt gehört weiterhin ihr. Doch entspannt wird die
Kanzlerin den Wahlabend nicht verlebt haben. Denn ihr
Koalitionspartner ist unter die Räder gekommen. Mit nur noch zwei
Prozent implodiert die FDP geradezu und muss Acht geben, dass sie
nicht in ganz Deutschland in der Bedeutungslosigkeit verschwindet.
Das Euro-feindliche Gerede hat ihnen zum Glück nicht geholfen.
Zerstritten, ohne Markenkern und ohne glaubwürdiges Personal taumeln
die Liberalen ihrem Ende entgegen. Das hat Auswirkungen auch auf die
CDU, der bald der Koalitionspartner abhanden kommt. Und ob die
schwarz-gelbe Koalition im Bund bis zum Ende der Legislaturperiode
durchhält, wird immer fraglicher. Trotz eigener Gewinne wird es
schwerer für Merkel. Klaus Wowereit entwickelt sich dagegen immer
mehr zum Popstar und lässt sich auch schon so feiern. Seine SPD kann
sich bei ihm bedanken, denn dass der Verlust nicht noch größer
geraten ist, liegt an seiner persönlichen Beliebtheit mit dem dritten
Wahlsieg in Folge - trotz schlechter Lage der Stadt in vielen
Politikbereichen. Und die Grünen kassieren trotz Zugewinns einen
Dämpfer, ihre Themen verlieren langsam an Konjunktur.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
352956
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Wendesignale an den Bund
SPD profitiert von Wowereit - Der Freiheitsgedanke wandert zu Piraten Cottbus (ots) - Keine große Überraschung in Berlin, was die Großen
betrifft - eine (erwartbare) Sensation, was die Piratenpartei
betrifft. Die Hauptstadtwahl sagt einiges über Berlin aus und sehr
viel über die politischen Veränderungen in der Republik insgesamt.
Was Berlin betrifft: Wowereit kann weiterstrahlen. Sein Politikstil
hat sich etabliert - er ist ein Typ des neuen Berlins. Einer Stadt,
die den langen Weg aus der provinziellen Insellage über zwei
pubertäre Selbstfindungsjahrzehnte zur international anerkannten
Metropole mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Berlin: Stuttgart (ots) - Berlin bleibt arm, aber Wowi. Erneut hat Klaus
Wowereit seine SPD zum prestigeträchtigen Wahlsieg in der deutschen
Hauptstadt geführt, und mehr denn je darf er sich diesen Triumph auf
seine persönliche Fahne schreiben. Er ist einer, der auch Kanzler
könnte, munkeln manche lebensfrohe Genossen bereits. Wowi steht für
das Lebensgefühl in einer Stadt, die ihre Sorgen wegredet, eine
Partei-Parodie wie die Piraten ins Abgeordnetenhaus twittert und sich
nicht ohne Selbstironie mit einem Regierenden Bürgermeister begnügt, mehr...
- Märkische Oderzeitung: Markige Sprüche Frankfurt/Oder (ots) - Zwar nennt Gül den Erwerb der deutschen
Sprache wichtig und wiederholt nicht die Rhetorik von
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, wonach Kinder türkischer
Einwanderer zuerst Türkisch lernen sollten. Doch schießt auch er mit
seiner Kritik an der Deutsch-Pflicht für nachziehende Bräute übers
Ziel hinaus. Schließlich ist Sprache der Schlüssel für ihre
Integration in der neuen Heimat.
Es liegt nahe, an eine Retourkutsche für die deutsche Kritik an
Menschenrechtsverletzungen in der Türkei zu glauben. Doch mehr...
- Märkische Oderzeitung: Kein Zentrum der Harmonie Frankfurt/Oder (ots) - Der Sieg einer pro-russischen Partei bei
der Parlamentswahl in Lettland resultiert keineswegs aus der
Sehnsucht nach der alten Sowjetunion. Spitzenkandidat Usakovs ist
bestens integriert und damit akzeptabel für breite
Bevölkerungsschichten. Diese haben genug von ausufernder Korruption
sowie einer sich ständig vertiefenden Kluft zwischen Arm und Reich
beim ehemaligen "baltischen Tiger". Indes zeichnet sich ab, dass die
anderen Parteien das Harmonie-Zentrum ausbremsen wollen, indem sie
koalieren. Das wiederum mehr...
- Märkische Oderzeitung: Wowereit bestimmt die Agenda Frankfurt/Oder (ots) - Unter anderen Bedingungen wäre der Zugewinn
der Berliner Grünen von fast fünf Prozent ein großer Erfolg. Unter
den gegebenen Bedingungen ist das gestrige Ergebnis aber eine
Niederlage. Denn vor einem Jahr noch schien die Übernahme des Roten
Rathauses durchaus möglich.
Renate Künast war angetreten, Klaus Wowereit als Regierenden
Bürgermeister abzulösen - mit einer phänomenalen Wahlumfrage im
Rücken. Mag die grüne Aktie seinerzeit schon überbewertet gewesen
sein. Ihre Entwicklung nach unten ist gleichwohl mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|