Hotellerie profitiert immer weniger vom Messegeschäft
Geschrieben am 19-09-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - Die Top-Messestandorte in Deutschland
stehen bei Projektentwicklern und Investoren hoch im Kurs, wenn es um
das Thema "Hotelimmobilien" geht. Die Gründe hierfür sind
naheliegend: In der Regel sind die Hotelbetriebe während der
Messetage weitgehend ausgebucht. Zudem lassen sich höhere Zimmerraten
durchsetzen. Doch die Bedeutung des Messegeschäfts für das
Übernachtungsgewerbe wird teilweise deutlich überschätzt, wie aus
einer Marktanalyse der Frankfurter HOTOUR Hotel Consulting GmbH
hervorgeht.
"Damit die Hotellerie von Messen profitieren kann, müssen
bestimmte Rahmenbedingungen gegeben sein. Ein wesentlicher Faktor ist
der Anteil an international bedeutenden Fachmessen", erläutert
HOTOUR-Consultant Falk Laudi. "Je mehr ein Standort davon auf sich
vereinen kann, desto positiver sind die Effekte auf das
Übernachtungsgewerbe." Aus diesem Grund schneide die Messestadt
Frankfurt im Vergleich der deutschen TOP 8 Messe-Standorte am besten
ab. "Dort finden mit der Internationalen Automobilausstellung, der
Buchmesse, der Automechanika und der Light and Building vier der
größten Messen in Deutschland statt", sagt Laudi. "Über 80% aller
Besuchertage entfallen auf Fachbesucher, davon kommen 40% aus dem
Ausland." Der Anteil des Messegeschäfts am jährlichen
Übernachtungsvolumen beträgt in Frankfurt 17%, was etwa 1. Mio.
Übernachtungen entspricht.
Den größten Effekt auf die regionale Hotellerie hat das
Messegeschäft in Hannover, so das Ergebnis der HOTOUR-Untersuchung.
"Hannover ist zwar mit Abstand Deutschlands größter Messeplatz, hat
im Vergleich zu Frankfurt allerdings ein deutlich geringes
Bettenvolumen", erklärt Laudi. Während Frankfurt mit knapp 37.000
Betten aufwarten kann, sind es in Hannover nur 13.500. Mithin müssen
die übernachtenden Messegäste auf die umliegenden Städte ausweichen.
Rund 22% der Übernachtungen in Hannover werden durch das
Messegeschäft generiert.
In München hingegen fällt der Anteil des Messegeschäfts an den
Gesamtübernachtungen mit etwa 10% deutlich geringer aus. Auch in
Berlin fallen die knapp 800.000 Übernachtungen, die in Verbindung mit
den Messen stehen, in Relation zum Übernachtungsvolumen insgesamt nur
marginal ins Gewicht. "Das Messegeschäft in Berlin hat kaum
internationalen Charakter", so der HOTOUR-Consultant.
Strukturelle Veränderungen
Deutschland wird seine internationale Bedeutung als Messestandort
nicht zuletzt aufgrund seiner Lage in Europa auch zukünftig behaupten
können. Gleichwohl machen sich zunehmend strukturelle Veränderungen
bemerkbar, heißt es dazu in der HOTOUR-Analyse. So nimmt zwar
einerseits die Zahl der Veranstaltungen kontinuierlich zu.
Andererseits verlieren die einzelnen Messen an Bedeutung bzw. werden
in deutlich kürzerer Zeit abgehalten. So wurde beispielsweise die
Internationale Funkausstellung in Berlin (IFA) 2003 von 9 Tagen auf 6
Tage verkürzt. Die "Cebit" in Hannover dauerte 2003 noch 8 Tage und
wurde in den folgenden Jahren bis auf aktuell 5 Tage verkürzt. Hinzu
kommt, dass Messestände mit weniger Personal besetzt werden und die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Messebesucher abnimmt. "Vor
dem Hintergrund anderer stark wachsender Segmente, wie zum Beispiel
dem Städtetourismus, wird das Messegeschäft für die Hotellerie
unweigerlich an Gewichtung verlieren", prognostiziert Falk Laudi.
Pressekontakt:
Alexandra May
Tel.: 0611-7248944
Mail: office@alexandra-may.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
353017
weitere Artikel:
- IW-Konjunkturprognose - Das Wachstum schwächt sich ab Köln (ots) -
Das reale Bruttoinlandsprodukt wird im Jahr 2011 um 3 Prozent
stei-gen, 2012 aber nur noch um knapp 1 1/4 Prozent - so die aktuelle
Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Maßgeblich dafür sind die neuerlichen Turbulenzen an den
Finanz-märkten als Folge der Staatsschuldenkrisen in Europa und den
USA. In eine Rezession dürften aber weder Deutschland noch die
globale Konjunktur abgleiten. Dafür sorgen weiter die aufstrebenden
Schwellenländer wie China, die kräftig in Deutschland und mehr...
- Gegen den Hunger auf der Welt / Messe Düsseldorf kooperiert mit der Welternährungsorganisation (FAO) und setzt auf ihren Veranstaltungen nachhaltige Impulse (mit Bild) Düsseldorf (ots) -
Etwas Wichtiges bewegen wollte Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, als er 2010 aktiv wurde:
Gemeinsam mit der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen
(FAO) rief er die Initiative "Save Food" ins Leben. Im Mai 2011
wurden im Rahmen der Weltleitmesse der Verpackungsbranche interpack
die Lebensmittelvernichtung und die Möglichkeiten der Verhinderung
thematisiert. Unter Mitwirkung der Verpackungsindustrie wurde ein
internationaler Kongress mit begleitender Ausstellung mehr...
- Anbruch einer goldenen Zeit für Gas bringt Führungskräfte der Energiebranche zusammen, um über die Versorgung der EU zu diskutieren London (ots/PRNewswire) -
Jean-Francois Cirelli, Präsident von GDF SUEZ, dem grössten
Versorgungsunternehmen der Welt, wird bei einem wichtigen
internationalen Energiegipfel im November in Paris eine
programmatische Ansprache halten, die sich der Zukunft des Gases in
Europa widmet. Jean-Francois Cirelli wird von einer Reihe weiterer
Führungspersönlichkeiten der internationalen Energiebranche dabei
unterstützt, die entscheidenden Probleme des europäischen Gasmarktes
anzusprechen, darunter: "Von wo wird Europa sein Gas beziehen und wer mehr...
- ING-DiBa verleiht am 20. Oktober den Helmut Schmidt-Journalistenpreis 2011: Von Schattenbanken, Halsabschneidern und geheimen Verführern Frankfurt/Main (ots) - Die sich durch sogenannte "Schattenbanken"
aufbauenden neuen Risiken an den Finanzmärkten, die moderne
Wegelagerei der Mobilfunker, suchtgesteuertes Shopping als neue
Weltreligion und teure Fallen bei Riester-Verträgen: Die Träger des
von der Direktbank ING-DiBa ausgeschriebenen Helmut
Schmidt-Journalistenpreises 2011 haben mit ihren prämierten Beiträgen
ganz unterschiedliche heiße Eisen aufgegriffen. Unter insgesamt 159
Bewerbungen wählte eine hochkarätig besetzte Jury die aus ihrer Sicht
besten Veröffentlichungen mehr...
- BDI-Präsident Keitel auf den 29. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen: "Eine neue Ära in den deutsch-brasilianischen Beziehungen" Berlin (ots) -
- Deutsche Unternehmen erzeugen 17 Prozent der industriellen
Wertschöpfung in Brasilien
- Exporte nach Brasilien steigen um 43 Prozent
- Mehr Wettbewerbsfähigkeit anstatt höherer Steuern
"Wir stehen am Anfang einer neuen Ära in den
deutsch-brasilianischen Beziehungen. Brasilien gehört für die
deutsche Industrie gegenwärtig zu den interessantesten Märkten
weltweit. Wir werden unsere Kooperation noch deutlich ausbauen." Dies
sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel zur Eröffnung der 29.
Deutsch-Brasilianischen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|