Südwest Presse: Kommentar zur (U-Bahn)-Schlägern
Geschrieben am 19-09-2011 |
Ulm (ots) - Das Urteil gegen den als Berliner U-Bahn-Schläger
bekanntgewordenen Schüler ist deutlich. Er muss sitzen - und doch
wird vielen die Entscheidung zu milde sein. Angesichts der
Brutalität, die sich in steter Regelmäßigkeit in U- und S-Bahnhöfen
entlädt, ist es verständlich, dass abschreckende Strafen gefordert
werden, und doch ist dieser notorische Ruf nach Härte ein
gefährlicher Weg. Er verwischt den nach wie vor bestehenden
Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Kriminalität.
Deutschland ist immer noch ein sicheres Land. Dass viele das anders
sehen, hat nicht zuletzt mit jenen wüsten Videoszenen aus dem
Untergrund deutscher Städte zu tun, die heute - anders als einst -
immer öfter über die TV-Schirme flimmern. Die Empörung über wahllos
auf Zufallsopfer einprügelnde Täter verhindert den nüchternen Blick
auf den bewährten und auch in Zukunft wichtigen differenzierten
Umgang mit Auslösern und Folgen jugendlicher Gewalt. Der Wunsch nach
Härte setzt eine Spirale in Gang, die sich nur schwer kontrollieren
lässt. Gewaltexzesse sind meist nicht kalkuliert, sie unterbleiben
nicht, weil in einem anderen Fall ein strenges Urteil erging. So
werden erneut höhere Strafen gefordert werden - ohne Erfolg und
deshalb ohne Ende. Helfen könnte nur eine höhere Präsenz der Polizei,
die im Notfall eingreifen kann. Doch das kostet mehr als eine Kamera
am Bahnsteig oder eine populistische Forderung.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
353187
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Türkischer Staatspräsident besucht Deutschland
Das Positive betonen
CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Es ist nicht alles perfekt im Verhältnis
zwischen Deutschen und Türken. Aber es ist auch nicht alles schlecht.
Deshalb ist eine sachliche Bestandsaufnahme erforderlich anlässlich
des Besuches von Staatspräsident Abdullah Gül. Die Türkei hat sich in
dem Bestreben vollwertiges EU-Mitglied zu werden auf einen Weg
begeben, der vor Jahren noch undenkbar war. Das sollten die Deutschen
zumindest registrieren. Selbst das enteignete Eigentum christlicher
Kirchen in der Türkei soll zurückgegeben werden. Gleichwohl gibt es
am mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Schwarze Kasse im Kirchenkreis Herford
Untreue
HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Zugegeben: Gerade in Zeiten der Euro-Krise wären
etliche Staaten und Banken wohl sehr froh, wenn sie noch einen
geheimen Schatz hätten. Stattdessen halten sie aber viele faule
Wertpapiere, die tiefe Löcher in die Bilanzen reißen. Von dieser
Warte aus betrachtet, müsste das Volk dem Synodalvorstand des
Kirchenkreises Herford die Füße küssen ob der großen Weisheit und
Vorsorge, die geleistet wurde. Hatte man doch in Herford ein geheimes
Konto aus Kirchensteuermitteln geführt, auf dem im Lauf der Jahre
eine veritable mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Berliner Wahl und Bundespolitik
Verlorene Illusionen
ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN Bielefeld (ots) - Die Berliner Wahl hat manche Illusionen wie
Seifenblasen platzen lassen. Die Frage der SPD-Kanzlerkandidatur darf
etwa auch künftig ohne Klaus Wowereit beantwortet werden. Der
Regierende Bürgermeister hat in Berlin über zwei Prozent verloren und
damit zu glanzlos gewonnen, um auf die bundespolitische Bühne
wechseln zu können. Das Kandidatentrio aus Sigmar Gabriel, Peer
Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier muss also keine neue
Konkurrenz befürchten. Die Berliner wollten zwar den Charmeur, der zu
ihnen passt, aber mehr...
- Rheinische Post: Neuwahl in NRW Düsseldorf (ots) - In Nordrhein-Westfalen liegen Neuwahlen in der
Luft - wieder einmal. Bereits im Frühjahr hatten sich die
gegenseitigen Drohungen von CDU und SPD derart hochgeschaukelt, dass
ein Urnengang nur ein Jahr nach der Landtagswahl unausweichlich
erschien. Doch im letzten Moment haben beiden Parteien gekniffen.
Kein Wunder: In ihren Fraktionen gibt es viele Parlamentsneulinge,
die keinerlei Lust verspüren, ihr Mandat um den Preis einer
ungewissen politischen Zukunft zur Disposition zu stellen. Diesmal
allerdings geht der mehr...
- Rheinische Post: FDP liefert bei Pflege nicht Düsseldorf (ots) - Läge die Pflegereform nicht im Windschatten der
Euro-Krise und der Partei-Krise der FDP, wäre sie eine äußerst
peinliche Angelegenheit. Der damalige Minister Philipp Rösler hatte
2011 zum Jahr der Pflege ausgerufen und hohe Erwartungen bei
Pflegebedürftigen, Angehörigen und den Beschäftigten der Branche an
das geweckt, was alles besser werden soll. Sein Nachfolger im Amt,
Gesundheitsminister Daniel Bahr, kann diese Erwartungen nun nicht
erfüllen und verschiebt die Reform. Das ist das Gegenteil von dem,
was die mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|