Krings: Innenausschuss empfiehlt neues Wahlrecht - Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts konsequent umgesetzt
Geschrieben am 21-09-2011 |
Berlin (ots) - Der Innenausschuss des Deutschen Bundestages hat am
heutigen Mittwoch die Beratungen über eine Änderung des Wahlrechts
zum Deutschen Bundestag abgeschlossen und den Entwurf der
Koalitionsfraktionen dem Plenum zum Beschluss empfohlen. Hierzu
erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Günter Krings:
"Das Wahlrecht wird entsprechend den Vorgaben des
Bundesverfassungsgerichtes geändert. Die Fraktionen von CDU/CSU und
FDP haben sich jetzt abschließend auf eine Neuregelung verständigt,
die auch Anregungen von der Sachverständigenanhörung aufnimmt. Das
Gesetz kann nächste Woche im Bundestag verabschiedet werden. Damit
haben wir ein gültiges und verfassungskonformes Wahlrecht.
Der jetzt beschlossene Entwurf schließt das negative Stimmgewicht
aus. Dessen wesentliche Ursache - die Verbindung der Landeslisten -
wird abgeschafft. Die Grundstruktur unseres bewährten Wahlrechts wird
aber nicht angetastet.
Die durch die Listentrennung möglicherweise entstehenden
Ungerechtigkeiten werden nach einer heute im Innenausschuss
beschlossenen Änderung nun so bundesweit aufgefangen, dass sich auch
dadurch kein negatives Stimmgewicht ergibt. Durch diese Änderung wird
zudem eine tendenzielle Reduzierung der Überhangmandate bewirkt.
Im Ergebnis bleibt unser Land also bei unserem anerkannten und
bewährten personalisierten Verhältniswahlrecht.
Die Modelle der Opposition zielten dagegen nicht auf eine Änderung
des Wahlrechts, sondern auf die Beeinflussung zukünftiger
Wahlergebnisse zu deren Gunsten. Die Opposition wollte nur die
Beseitigung der Überhangmandate, die vom Bundesverfassungsgericht
aber nicht angegriffen worden waren.
Bedauerlich ist, dass sich die Oppositionsfraktionen einer
Einigung auf der Grundlage des einzigen verfassungskonformen
Entwurfes verweigert haben. Auch das Angebot, die Überhangmandate
entlang der durch das Bundesverfassungsgericht aufgezeigten Grenzen
gesetzlich zu beschränken, hat sich zuletzt die SPD verweigert."
Hintergrund:
Mit Urteil vom 30. Juli 2008 hatte das Bundesverfassungsgericht
dem Gesetzgeber aufgegeben, den als "negatives Stimmgewicht"
bezeichneten inversen Erfolgswert zu beseitigen. Ein solches liegt
vor, wenn mehr Zweitstimmen für eine Partei zu weniger Mandaten
derselben Partei führen oder umgekehrt weniger Zweitstimmen einer
Partei bundesweit mehr Mandate einbringen.
Nach Berechnungen, die im Auftrag des Bundesministeriums des
Innern erstellt wurden, ergeben sich bei einer Auswertung von 1000
simulierten Wahlergebnissen im Umfeld der Wahlen 2005 und 2009
folgende durchschnittliche Zahlen von negativem Stimmgewicht:
Derzeitiges Wahlrecht : 9,73 bzw. 8,8
SPD-Modell (BT-Drs. 17/5895) 7,23 bzw. 5,76 Koalition wie heute
beschlossen 0,02 bzw. 0,06
Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
353612
weitere Artikel:
- CDU startet Halbzeitbilanzkampagne Berlin (ots) - Die Pressestelle der CDU Deutschlands teilt mit:
Die CDU Deutschlands hat zur Halbzeit der Legislaturperiode eine
Kampagne unter dem Motto "Haben Sie schon gewusst, dass..."
gestartet. Alle CDU-Kreisverbände erhielten aus Berlin ein
umfangreiches Informationspaket und Verteilmittel, die anschaulich
die Erfolge der christlich-liberalen Koalition herausstellen. Zudem
wurde eigens eine Bilanz-Website online gestellt und ein
Kampagnen-Spot produziert.
"Wir wollen offensiv vor Ort für die Erfolge der
christlich-liberalen mehr...
- NABU: Waldstrategie der Bundesregierung dient mehr der Holzindustrie als der Natur / Energiewende und Holzhunger dürfen unsere Wälder nicht leerfegen Berlin (ots) - "Diese Waldstrategie hat erhebliche Schwachstellen
und muss in wichtigen Punkten verbessert werden", kritisiert
NABU-Geschäftsführer Leif Miller die heute vom Bundeskabinett
verabschiedete "Waldstrategie 2020". Strikt lehnt der NABU die darin
vorgesehene Anhebung der Obergrenze für den jährlichen Holzeinschlag
auf 100 Millionen Kubikmeter ab. "Das entspräche einer Erhöhung von
mehr als 60 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Erntemengen der
vergangenen Jahre", erklärt Miller. "Die Energiewende der
Bundesregierung mehr...
- Massiver Protest der Beschäftigten der Bundeswehr Bonn (ots) - Im Rahmen einer "aktiven Mittagspause" haben heute
bundesweit mehrere hundert Angehörige der Bundeswehrverwaltung ihren
Unmut über die bevorstehende Reform der Bundeswehrverwaltung
geäußert.
Der Bundesminister der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière, hatte
in der vergangenen Woche unter anderem entschieden, weit über 2 000
Beschäftigte der Personalabrechnung in das Bundesministerium des
Innern abzugeben. Dieser Personal- und Aufgabenübergang führt zu
keiner Einsparung für den Bundeshaushalt. Durch die notwendig mehr...
- Haushaltsdebatte / VKU: Energie- und Klimafonds muss aufgestockt werden Berlin (ots) - Heute beraten mehrere Ausschüsse des Bundestages
über den Gesetzesentwurf zum Haushalt 2012. Aus Sicht der deutschen
Stadtwerke kann der Umbau des Energiesystems nur funktionieren, wenn
Energieeffizienz beim Verbrauch und der Energieerzeugung in stärkerem
Maße gefördert und im Haushaltsplan entsprechend berücksichtigt
werden - zum Beispiel durch eine ausreichende Ausstattung des
Energie- und Klimafonds. "Ob die Energiewende gelingt, hängt auch
davon ab, ob und inwieweit Strom aus dezentraler Erzeugung mit
Mitteln des mehr...
- VPH Kongress 2011 / Staat kann Bildung nicht allein verbessern /
Kongress fordert mehr Gestaltungsfreiheit für private Hochschulen Frankfurt (ots) - Steigende Studierendenzahlen und mangelnde
Durchlässigkeit für Bildungsaufsteiger stellen das deutsche
Bildungssystem vor große Herausforderungen. "Erfolgreich werden wir
nur sein, wenn staatliche und private Hochschulen gemeinsam Lösungen
für bessere Bildung entwickeln. Unternehmerische Initiative ist dabei
unverzichtbar", sagte der Bildungsexperte und Bundestagsabgeordnete
Dr. Tomas Feist beim Jahreskongress des Verbands der Privaten
Hochschulen, VPH in Frankfurt.
Der Vorstandsvorsitzende des VPH, Prof. Klaus mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|