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2010 mehr Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen

Geschrieben am 22-09-2011

Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2010 ereigneten sich 2 460 Unfälle mit
wassergefährdenden Stoffen, das waren 6 % (+ 147 Unfälle) mehr als
2009. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt,
wurden dabei rund 24 Millionen Liter wassergefährdender Stoffe
freigesetzt - dies entspricht dem Inhalt von 960 Tanklastzügen. 2009
lag das Volumen lediglich bei 7,1 Millionen Litern. Bei den im Jahr
2010 freigesetzten Stoffen handelte es sich ganz überwiegend um
Jauche, Gülle und Silagesickersäfte (JGS). So wurden allein bei einem
besonders großen Unfall in einer JGS-Anlage 14 Millionen Liter Gülle
und Gärreste freigesetzt.

Häufige Unfallursachen im Jahr 2010 waren das Versagen von
Schutzeinrichtungen sowie Materialmängel an Behältern und
menschliches Fehlverhalten. Rund 19 Millionen Liter (rund 79 %) der
freigesetzten Menge konnten unter anderem durch Umpumpen oder Umladen
in andere Behälter zurückgewonnen werden.

1 623 Unfälle (66 %) passierten bei der Beförderung
wassergefährdender Stoffe und dabei überwiegend beim Transport mit
Straßenfahrzeugen (1 506 Unfälle). Hier wurden rund 400 000 Liter -
überwiegend Mineralölprodukte - freigesetzt. Die relativ geringe
Menge von 246 Litern pro Unfall rührt daher, dass häufig lediglich
die mit Diesel gefüllten Betriebsstofftanks von Lkw beschädigt
wurden. Die Transportbehälter mit weitaus größeren Mengen
wassergefährdender Stoffe blieben dagegen in vielen Fällen
unversehrt.

837 Unfälle wurden beim Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in
Anlagen von gewerblichen Betrieben und privaten Haushalten gezählt.
Insgesamt wurden dabei 23,6 Millionen Liter wassergefährdende Stoffe
freigesetzt; davon waren knapp 19,5 Millionen Liter (83 %) Jauche,
Gülle oder Silagesickersäfte. Darin ist auch der erwähnte Großunfall
enthalten. JGS sind nicht in Wassergefährdungsklassen eingestuft. Sie
bringen jedoch, in großer Menge freigesetzt, eine beträchtliche
Gefährdung der Umwelt mit sich.

Weiterführende Ergebnisse und Informationen, unter anderem zur
Definition von wassergefährdenden Stoffen und zu deren
Klassifizierung enthält die Fachserie 19, Reihe 2.3, die kostenfrei
auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de, Pfad: Startseite > Publikationen >
Fachveröffentlichungen > Umwelt > Umweltstatistische Erhebungen
heruntergeladen werden kann.

Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:

Zweigstelle Bonn, Hannelore Scherff, Telefon: (0611) 75-8211,
www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de


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