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WAZ: Das Unbehagen wächst - Kommentar von Sven Frohwein

Geschrieben am 23-09-2011

Essen (ots) - Facebook ist ein Netz im Netz. Schon heute müssen
Nutzer die Internetseite der Online-Gemeinschaft nicht mehr
verlassen, wenn sie Videos sehen und Texte lesen wollen. Denn die
lassen sich einbetten zwischen Freundesliste, Urlaubsbildern und der
Nachricht vom Kneipenbesuch am Abend. Jetzt soll die bunte
Facebook-Welt noch schöner werden. Damit bloß niemand mehr auf die
Idee kommt, bei der Konkurrenz reinzuschauen. Das Unternehmen guckt
sich die Strategie bei anderen Großen ab. Auch Apple lässt nur Firmen
rein, die nach der Pfeife des Konzerns tanzen. Doch der Schritt hin
zu mehr Abschottung ist ein schwer kalkulierbares Risiko. Überwiegt
die Mehrheit der Nutzer, die das Internet in appetitlichen
Facebook-Häppchen serviert bekommen möchte, geht die Rechnung auf.
Fühlen sich die Surfer zu sehr gegängelt, ist es um die Popularität
des Netzwerks geschehen. Dafür gibt es schon jetzt Anzeichen. Bei den
Nutzern wächst das Unbehagen, das digitale Leben in die Hände nur
eines Anbieters zu legen. Gut so. Denn das, was Facebook jetzt plant,
ist beispiellos: ein digitaler Lebenslauf, garniert mit
Statusmeldungen aus dem Hier und Jetzt. Diese Sammlung ist Gold wert.
Bis der Nutzer erkennt, dass er nicht mehr Kunde ist sondern Produkt,
ist es zu spät - und seine Daten stehen für immer im Netz.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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