Neue OZ: Kommentar zu Kirchen / Papst
Geschrieben am 25-09-2011 |
Osnabrück (ots) - Gemischte Bilanz
Der Besuch des Papstes hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.
Einerseits ist Benedikt XVI. eine der weltweit großen
Persönlichkeiten, authentisch, intellektuell brillant und bescheiden.
Noch als 84-Jähriger nimmt er ein immenses Arbeitspensum auf sich, um
seine Botschaft zu verbreiten: die Forderung nach entschiedenerem
Glauben. Dieses Verhalten fasziniert.
Der deutsche Papst ist damit das Gegenteil eines geschmeidigen
Populisten, der nur nach Mehrheiten schielt. Mit seiner Absage an
jegliche Anpassung der Kirche verhält sich der Papst konträr zur
Wirtschaft, wo jeder Firmenchef seine Mitarbeiter zur ständigen
Modernisierung aufruft und Stillstand für Rückschritt hält. In seiner
Hier-stehe-ich-und-kann-nicht-anders-Haltung ähnelt er Martin Luther.
Andererseits hält der Papst an einem Theoriegebäude fest, das nur
zum Teil auf die Lebenswirklichkeit in Deutschland zutrifft. Schon
als Präfekt der Glaubenskongregation besuchte Joseph Ratzinger lieber
Treffen der romtreuen Minderheit als die größeren Katholikentage. Nun
hat er den innerkirchlichen Dialog und Strukturfragen abgetan. Das
wird viele Katholiken enttäuschen - etwa Pfarrer, die mehrere
Gemeinden zu versorgen haben und für die Strukturen entscheidend in
der Seelsorge sind. In der Ökumene gab es ebenfalls keinen
Fortschritt. Auch das werden Gläubige bedauern, die persönlich unter
der Situation leiden.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
354342
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP / Birkner Osnabrück (ots) - Frust und Angst an der Parteibasis
Sieben Landtagswahlen, fünf Niederlagen: Es gab sicherlich schon
angenehmere Zeiten für FDP-Mitglieder als dieses Jahr.
In Berlin hat Philipp Rösler kaum noch politische Freunde - und
auch in seiner niedersächsischen Heimat sieht sich der neue
Parteichef schwersten Attacken von der Basis ausgesetzt. Zum Frust
über die bisherige Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung kommt
zunehmend die Angst, dass die Liberalen gänzlich von der politischen
Bühne verschwinden könnten. mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Russland / Wahlen / Putin / Medwedew Osnabrück (ots) - Aufbruch verpasst
Dass Putin zurück an die Macht im Kreml strebt, überrascht keinen.
Allerdings versetzt die zwischen dem Premier und dem Präsidenten
Dmitri Medwedew ausbaldowerte Rochade sogar die eigenen Landsleute
ins Staunen. Und zwar über die Chuzpe, mit der der einstige KGB-Mann
Putin seine lang gehegten Pläne vorantrieb.
Sein Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im März 2012 gilt als
sicher. Schon deshalb, weil kein anderer Politiker in Sicht ist, dem
die Russen die Führung des riesigen Landes zutrauen. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Papst Benedikt XVI. beendet seinen Deutschlandbesuch / Der Kardinalfehler Cottbus (ots) - Die Begeisterung war wieder da: 100000
Menschen feierten in Freiburg die letzte Messe, die der Papst auf
deutschem Boden hielt. "Benedetto, Benedetto"-Rufe und fröhlicher
Jubel bei der Fahrt mit dem Papamobil - zumindest die Papstfans unter
den deutschen Katholiken haben den Missbrauchsskandal und die
Kirchenkrise der letzten Jahre offenbar gut weggesteckt. Fröhliche
Jubelstimmung prägte den Besuch von Benedikt XVI. in der
Bundesrepublik. Und viele Messebesucher erzählten, der Papst habe sie
in ihrem Glauben mehr...
- Lausitzer Rundschau: Putin will wieder Präsident in Russland werden / Manager der Macht Cottbus (ots) - All jene, die es schon immer besser gewusst haben,
werden nun triumphierend tönen: Seht her, es war von Anfang an ein
abgekartetes Spiel. Die Macht in Russland hatte auch unter dem
Marionettenpräsidenten Medwedew stets nur einer in den Händen -
Strippenzieher Putin. Tatsächlich spricht viel für die
Platzhaltertheorie. Dennoch ist längst nicht mehr alles so einfach,
wie es auf den ersten Blick scheint. Die Zeiten, in denen ein
Alleinherrscher im Stile der Zaren über das Riesenreich gebieten
konnte, sind vorbei. Vielmehr mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Was vom Papst-Besuch bleibt Düsseldorf (ots) - Zu den hartnäckigsten Störenfrieden des
Papstbesuches zählten unsere hohen Erwartungen - die Hoffnung also
auf vehemente Impulse für die Ökumene, die Ermutigung zu
innerkirchlichen Reformen sowie, auf der anderen Seite, die grimmige
Lust der Kritiker, die der Papst-Rede einen mehr oder weniger
verwaisten Bundestag wünschten. Genährt wurden diese extremen
Gefühlslagen von dem Bewusstsein, dass die mehrtägige Reise des
deutschen Papstes in seine Heimat und ins Stammland der Reformation
eine historische sein wird. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|