Mittelständler zeigen sich bislang noch unbeeindruckt von Eurokrise und Konjunkturabkühlung
Geschrieben am 29-09-2011 |
Frankfurt (ots) -
- Beurteilung der Geschäftslage leicht besser als im Vormonat, nur
geringe Eintrübung der Erwartungen
- Großunternehmen: erneut kräftige Abwärtskorrektur der
Erwartungen, aber auch Lageurteile schwächer
- Beschäftigungspläne in beiden Größenklassen weiter stabil und
expansiv
- Deutliche Entspannung bei den Inflationserwartungen
Nach dem kräftigen Einbruch im August gibt das mittelständische
Geschäftsklima, der zentrale Indikator des
KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, im September nur unwesentlich um 1,3
Zähler auf 16,3 Saldenpunkte nach. Grund ist allein die schwache
Eintrübung der Geschäftserwartungen an die kommenden sechs Monate
(-2,8 Zähler auf -1,0 Saldenpunkte). Die Urteile zur aktuellen
Geschäftslage halten sich demgegenüber nicht nur auf einem im
historischen Vergleich sehr hohen Niveau, sie haben sich gegenüber
August sogar minimal verbessert (+0,5 Zähler auf 34,2 Saldenpunkte).
Dies zeigt, dass sich die Mittelständler bislang von der Eurokrise
und der abkühlenden Konjunktur im Großen und Ganzen noch nicht
beeindrucken lassen.
Mit diesem Stimmungsbild unterscheiden sich die Mittelständler
allerdings markant von den Großunternehmen. Deren Geschäftklima
verschlechtert sich deutlich um 6,0 Zähler auf 9,4 Saldenpunkte und
liegt damit klar unter dem Vergleichswert im Mittelstand. Besonders
stark fällt der Rückgang bei den Geschäftserwartungen aus (-7,2
Zähler auf -10,4 Saldenpunkte), und auch ihre aktuellen Geschäfte
beurteilten die großen Firmen merklich schlechter als im Monat davor
(-4,4 Zähler auf 30,5 Saldenpunkte).
Der Unterschied beim Geschäftsklima von Großunternehmen und
Mittelständlern dürfte vor allem auf die stärkere Betroffenheit der
Großunternehmen gegenüber den weltweiten Nachfrageschwankungen
zurückzuführen sein. Dies deutet wiederum darauf hin, dass die
gegenwärtige Abkühlung primär globale Ursachen hat, während die
Binnenwirtschaft die Konjunktur weiterhin stützt. ... Ein positives
Signal im gegenwärtigen Umfeld ist, dass sich die wachsenden
Zukunftssorgen der Firmen bislang kaum auf deren Beschäftigungspläne
durchschlagen: Die Großunternehmen haben diese im September sogar
leicht nach oben korrigiert (+1,6 Zähler auf 21,8 Saldenpunkte),
während sie im Mittelstand nur unbedeutend nachgaben (-0,6 Zähler auf
13,5 Saldenpunkte). Das Niveau der Beschäftigungserwartungen ist
weiterhin ausgesprochen hoch und deutet damit nicht auf ein baldiges
Ende der günstigen Arbeitsmarktentwicklung hin. Dies ist ein
wesentlicher Treiber der Binnenkonjunktur.
Die Absatzpreiserwartungen entspannen sich in beiden
Unternehmensgrößenklassen weiter (Mittelstand: -2,6 Zähler auf 5,3
Saldenpunkte; Großunternehmen: -2,1 Zähler auf 3,6 Saldenpunkte),
nachdem sie im März/April ein Allzeithoch erklommen hatten. Diese
Entwicklung gibt der EZB Spielraum für eine baldige Zinssenkung zur
Stabilisierung von Konjunktur und Finanzmärkten.
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Mit der wachsenden
Kluft zwischen den aktuell guten Geschäften und den sich mehr und
mehr eintrübenden Erwartungen sendet das
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer im September ein ernst zu nehmendes
Alarmsignal: Der zunehmend skeptische Blick in die Zukunft kann zu
einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden, wenn er die
Unternehmen zu einer abwartenden Haltung bringt; Verunsicherungen und
Nachfragerückgänge könnten sich vor dem Hintergrund der Eurokrise und
der fragilen Weltkonjunktur bis hin zur Rezession aufschaukeln.
Dieser Teufelskreis kann aber verhindert werden. Gerade Deutschland
hat mit seinem äußerst soliden und bislang relativ gelassenen
Mittelstand sowie seiner robusten Arbeitsmarktentwicklung gute
Voraussetzungen für eine konjunkturell weiche Landung. Hierzu müssten
aber die binnenwirtschaftlichen Konjunkturimpulse weiter gestärkt
werden, etwa mit einer Ausschöpfung des Verteilungsspielraums bei der
Lohnfindung. Darüber hinaus ist ganz zentral, dass die Politik - in
den einzelnen Ländern und auf europäischer Ebene - tragfähige,
glaubwürdige Ansätze zur Überwindung der europäischen Schuldenkrise
einschließlich einer echten Wachstumsperspektive für die
Peripherieländer umsetzt."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie
"Research" abrufbar.
Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
355186
weitere Artikel:
- Immobilie als Kapitalanlage: Investoren müssen mehr denn je zwischen Risiko und Rendite abwägen / Mittelgroße Standorte können interessante Einstiegsoptionen bieten / 20 Prozent Eigenkapital ratsam Bielefeld (ots) - Die jüngste Talfahrt der Aktienindizes treibt
auch kleinere Kapitalanleger unvermindert in Immobilieninvestitionen.
Nach Angaben des Bielefelder Baugeldvermittlers Enderlein sollten
Anleger nicht nur die bekannten Großstädte in den Focus nehmen,
sondern insbesondere auch Toplagen im kleineren Standorten. "Die
Kaufpreise sind in einigen Lagen in München und Berlin schneller
gestiegen als die Mieten. Dererlei Investments versprechen zwar meist
noch einen soliden Investitionsschutz. Höhere Renditen sind jedoch
anderswo mehr...
- Santander Bank: Top-SparBuch mit 2,50 Prozent Zinsen / Keine Gebühren und ohne Obergrenze / Ohne Kündigungsfrist bis zu 2.000 Euro im Monat verfügbar Mönchengladbach (ots) - Die Santander Bank, Zweigniederlassung der
Santander Consumer Bank AG, bietet ab dem 4. Oktober als attraktives
Angebot für Neueinlagen* das Top-SparBuch an. Bereits ab dem ersten
Euro beträgt der Zinssatz 2,50 Prozent ohne Betragsgrenze. Die
Zinsgutschrift erfolgt jeweils zum 31.12. Interessenten können sich
in jeder Santander Bank Filiale, unter
www.santanderbank.de/top-sparbuch oder 0180-5556709* informieren
sowie das Top-SparBuch eröffnen.
Die Santander Consumer Bank AG ist Mitglied im
Einlagensicherungsfonds mehr...
- Neue Stufenzinsanleihe der Energiekontor-Gruppe Bremen (ots) - Bereits zum dritten Mal legt das Unternehmen
Energiekontor eine Stufenzinsanleihe mit besonderem Sicherheitsfaktor
auf.
Dieser ist dadurch gegeben, dass das Kapital in die Refinanzierung
eines küstennahen Windparks fließt, der zum Bestand der
Energiekontor-Gruppe gehört. Der Windpark wurde auf so genannten
Windvorrangflächen errichtet - der langfristige Betrieb ist somit
gesichert. Darüber hinaus gibt es verlässliche Erfahrungswerte zu den
Winderträgen sowie zum Betrieb der Anlagen.
Sowohl die Verzinsung als mehr...
- N24-EMNID-UMFRAGE ZUR EURO-KRISE: Deutsche glauben den Euro-Politikern nicht / Kein Ende der Krise durch EFSF und ESM erwartet / Mehrheit befürchtet Griechenland-Pleite Berlin (ots) - Die Deutschen glauben nicht, dass die Politiker
ihnen die ganze Wahrheit über das Ausmaß der Euro-Krise offenbaren.
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage mutmaßen 84 Prozent der
Befragten, dass die Situation beschönigt wird. Nur 12 Prozent
vermuten, dass die Politiker die Wahrheit sagen.
Die Rettungsinstrumentarien EFSF und ESM werden die Euro-Krise
nicht lösen, befürchten 70 Prozent der Befragten. Nur 22 Prozent der
Deutschen glauben, dass mit diesen Hilfsmechanismen die Krise doch
bewältigt werden kann. mehr...
- EANS-News: Derby Cycle AG beendet Aktienrückkauf --------------------------------------------------------------------------------
Corporate News übermittelt durch euro adhoc. Für den Inhalt ist der
Emittent/Meldungsgeber verantwortlich.
--------------------------------------------------------------------------------
Aktienrückkauf
Cloppenburg (euro adhoc) - 29. September 2011 - Die Derby Cycle AG
(ISIN DE000A1H6HN1) hat heute das am 17. August 2011 angekündigte und
am 29. August 2011 begonnene Aktienrückkaufprogramm planmäßig
beendet. Insgesamt hat das Unternehmen in diesem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|