Almirall kündigt Antrag auf behördliche Zulassung von Linaclotid zur Behandlung des Reizdarmsyndrom mit Verstopfung in Europa an
Geschrieben am 29-09-2011 |
Barcelona, Spanien (ots/PRNewswire) -
- Linaclotid hat in klinischen Prüfungen der Phase III
statistisch signifikante Besserung bei Bauchschmerzen/Unwohlsein und
allgemeine Erleichterung bei IBS-C erbracht [1,2].
- IBS-C ist eine schwächende Erkrankung, die mit eingeschränkter
Lebensqualität sowie beträchtlichen sozioökonomischen und
psychologischen Folgen verbunden ist [3,4]
Almirall, S.A. (ALM.MC) gab heute die Beantragung der Zulassung
für Linaclotid bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA)
bekannt, einem experimentellen Guanylatcyclase-C (GC-C)
Rezeptoragonisten zur Behandlung von Reizdarmsyndrom mit Verstopfung
(IBSC). Nach der Zulassung soll Linaclotid in Europa unter dem
Markennamen Constella(R) verkauft werden.
"IBS geht mit einer signifikanten Beeinträchtigung der
Lebensqualität und hohen Behandlungskosten einher. Zu beachten ist
auch, dass für Patienten mit IBS-C derzeit nur sehr wenige
Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind. Patienten und Ärzte sind
über diesen Mangel an spezifischen Therapien für IBS-C enttäuscht",
sagte Bertil Lindmark, Chief Scientific Officer von Almirall. "Die
Ergebnisse der klinischen Prüfungen sind äusserst ermutigend; nach
diesem Zulassungsantrag für Linaclotid gegen IBS-C ist uns sehr daran
gelegen, dieses neuartige, hervorragende Arzneimittel Patienten in
Europa anzubieten."
Der Antrag enthält Wirksamkeits- und Verträglichkeitsdaten aus
einem aus zwei doppelblinden placebokontrollierten Studien und zwei
langfristigen Open-Label-Verträglichkeitsstudien bestehenden
Phase-III-Programm[1,2]. In den beiden placebokontrollierten Studien
erhielten insgesamt mehr als 1.600 Patienten mit IBS-C einmal täglich
eine Dosis Linaclotid bzw. Placebo. Die kompletten Ergebnisse dieser
beiden Studien werden auf dem European Gastroenterology Week-
(UEGW-)Kongress vom 23. bis 26. Oktober 2011 in Stockholm vorgelegt.
Dieser Zulassungsantrag schliesst sich an einen Antrag auf
Arzneimittelzulassung (NDA) für Linaclotid bei der US-Arznei- und
Lebensmittelzulassungsbehörde (FDA) durch die amerikanischen Partner
des Unternehmens Ironwood Pharmaceuticals Inc. und Forest
Laboratories Inc. im August 2011 an.
Almirall hat von Ironwood die Lizenzrechte zur Entwicklung und
Vermarktung von Linaclotid in Europa erworben.
Infos zu den Phase-III-Studien
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Linaclotid gegen IBS-C
wurde in zwei umfassenden doppelblinden placebokontrollierten
Phase-III-Studien untersucht.[1,2] In beiden Studien hat sich
Linaclotid bei der Linderung von Schmerzen/Unwohlsein, dem Grad der
Erleichterung, der Gesamthäufigkeit der spontanen Stuhlgänge, der
Stuhlkonsistenz sowie beim Pressen und beim Gefühl des
Aufgeblähtseins als den Placebos weitaus überlegen erwiesen. Diese
Verbesserungen hielten während der gesamten Behandlungszeiten (12 und
26 Wochen) an. Durchfall war die häufigste Nebenwirkung (Linaclotid
20 %, Placebo 3 %); er war meist schwach bis mässig und führte nur
bei 5 % der mit Linaclotid behandelten Patienten zum
Behandlungsabbruch.
Infos zu Linaclotid
Linaclotid, ein völlig neues experimentelles Medikament, ist ein
Agonist der auf der luminalen Oberfläche des Darms befindlichen
Guanylatcyclase-C-(GC-C-)Rezeptoren. In präklinischen Modellen
reduzierte Linaclotid die Darmüberempfindlichkeit, verstärkte die
Flüssigkeitssekretion und beschleunigte die Darmpassage. Die
Auswirkungen auf Sekretion und Passage werden durch cyclisches
Guanosinmonophosphat (cGMP) abgeschwächt; man glaubt auch, dass diese
Substanz die Aktivität der lokalen Nerven dämpft und so
schmerzlindernd wirkt. Linaclotid ist ein einmal täglich oral zu
verabreichendes Peptid, das lokal auf den Darm wirkt und in
therapeutischen Dosen die systemische Exposition nicht messbar
beeinflusst.
Ironwood Pharmaceuticals, Inc. und Forest Laboratories, Inc.
entwickeln Linaclotid gemeinsam und beabsichtigen, das Medikament
nach der Zulassung gemeinsam in den USA zu vermarkten. Ironwood hat
die Lizenz zur Entwicklung und Vermarktung in Europa an Almirall und
für Japan, Indonesien, Korea, die Philippinen, Taiwan und Thailand an
Astellas Pharma Inc. vergeben.
Infos zum Reizdarmsyndrom mit Verstopfung (IBS-C)
IBS ist definiert als "funktionelle Darmerkrankung, bei der
Bauchschmerzen und Unwohlsein mit Stuhlgang oder einer Veränderung
der Stuhlgewohnheiten mit Merkmalen gestörten Stuhlgangs
einhergehen".[5]
Die Rom-III-Kriterien für die Diagnose funktioneller
Magen-Darm-Erkrankungen umfassen folgende Kriterien für die Diagnose
von IBS[6]:
- Wiederholte Bauchschmerzen oder Unwohlsein an mindestens
drei Tagen pro Monat in den letzten drei Monaten zusammen mit mindestens
zwei der folgenden Merkmale:
- Verbesserung bei Stuhlgang
- Beginn verbunden mit einer Änderung der Stuhlhäufigkeit
- Beginn verbunden mit einer Änderung der Stuhlform bzw. des
Stuhlaussehens
Mit einer geschätzten Verbreitung von 10-15 % innerhalb der
Bevölkerung Europas liegt IBS statistisch etwa auf gleicher Ebene wie
die medienwirksameren Erkrankungen Migräne (12 %) und Asthma (11
%).[7] Die Erkrankung führt zu einer wesentlichen Beeinträchtigung
der Lebensqualität, ist mit gravierenden sozioökonomischen und
psychologischen Folgen verbunden [3,4] und hat einen wesentlichen
Anteil am Arbeitsaufkommen in der Primär- und Sekundärpflege der
Gastrointestinalerkrankungen[8].
Da die Erkrankung komplex ist und multimodal behandelt werden
muss, gibt es keine Behandlung und keinen idealen
Behandlungsstandard.[8] Das Reizdarmsyndrom mit Verstopfung (IBS-C)
ist einer von vier klinisch unterschiedlichen Subtypen von IBS. Ein
Drittel der Patienten mit IBS gilt als IBS-C-Patienten[4,5,9] und
leidet an Bauchschmerzen und Verstopfung.
Infos zu Almirall
Almirall ist ein internationales Pharmaunternehmen, das sich auf
die Entwicklung innovativer Arzneimittel für den Erhalt bzw. die
Wiederherstellung der Gesundheit konzentriert. Das Unternehmen mit
Sitz in Barcelona, Spanien, erforscht, entwickelt, produziert und
vermarktet eigene und lizenzierte Medikamente anderer Unternehmen mit
dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu
verbessern.
Almirall konzentriert sich bei seiner Forschung auf die
Behandlung von Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD), Magen-Darm-Erkrankungen, Schuppenflechte und anderen
Hauterkrankungen.
Die Produkte von Almirall sind derzeit in mehr als 70 Ländern
erhältlich; das Unternehmen hat zwölf Niederlassungen in Europa und
Lateinamerika.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://www.almirall.com.
Quellen
1. Rao S. et al. - Efficacy and Safety of Once Daily Linaclotide
in Patients With Irritable Bowel Syndrome With Constipation: A
12-Week, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Phase 3 Trial
Followed by a 4-Week Randomized Withdrawal Period (Wirksamkeit und
Verträglichkeit täglicher Linaclotid-Gaben bei Patienten mit
Reizdarmsyndrom mit Verstopfung: 12-wöchige randomisierte
placebokontrollierte Phase-III-Doppelblindstudie mit anschliessender
vierwöchiger randomisierter Wartezeit). Digestive Disease Week,
7.-10. Mai 2001, Chicago Kurzbericht Nr. 845
2. Chey, W. et al. - Efficacy and Safety of Once-Daily
Linaclotide Administered Orally for 26 Weeks in Patients With IBS-C:
Results From a Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Phase 3
Trial (Wirksamkeit und Verträglichkeit von Linaclotid, einmal täglich
verabreicht über 26 Wochen an Patienten mit IBS-C: Ergebnisse einer
randomisierten placebokontrollierten Phase-III-Doppelblindstudie).
Digestive Disease Week, 7.-10. Mai 2001, Chicago Kurzbericht Nr. 837
3. Maxion-Bergemann S, Thielecke F, Abel F, Bergemann R. - Costs
of irritable bowel syndrome in the UK and US (Durch Reizdarmsyndrom
in GB und USA verursachte Kosten). Pharmacoeconomics 2006;24:21-37
4. Davis RH. - Overcoming barriers in irritable bowel syndrome
with constipation (IBS-C) (Überwinden der Barrieren von
Reizdarmsyndrom mit Verstopfung). J Fam Pract 2009;58:S3-S7
5. Longstreth GF, Thompson WG, Chey WD et al. - Functional Bowel
Disorders (Funktionelle Darmerkrankungen). Gastroenterology 2006;
130: 1480-1491
6. Rom-III-Kriterien für die Diagnose funktioneller
Magen-Darm-Erkrankungen
7. P. S. Hungin et al - The prevalence, patterns and impact of
irritable bowel syndrome: an international survey of 40,000 subjects
(Verbreitung, Muster und Einflüsse des Reizdarmsyndroms) eine
internationale Untersuchung an 40.000 Patienten) - Aliment Pharmacol
Ther 2003; 17: 643-650.
8. Camilleri M, Chang L. - Challenges to the therapeutic pipeline
for irritable bowel syndrome: end points and regulatory hurdles
(Kampf gegen die therapeutischen Grenzen bei Reizdarmsyndrom:
Endpunkte und gesetzliche Hürden). Gastroenterology
2008;135:1877-1891
9. American College of Gastroenterology Task Force on Irritable
Bowel Syndrome. An evidence-based position statement on the
management of irritable bowel syndrome (Experten für Reizdarmsyndrom
am American College of Gastroenterology: evidenzbasierte
Positionserklärung zum Umgang mit dem Reizdarmsyndrom). Am J
Gastroenterol 2009; 104 Suppl 1:S1-35
Constella(R) ist eine Marke von Ironwood Pharmaceuticals, Inc.
Die Nutzung des Markennamens in Europa ist bei den einschlägigen
Behörden beantragt.
Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Presse: Amanda Sefton, +44-20-7611-3653,
amanda.sefton@ketchumpleon.com
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