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Mitgliederversammlung des Deutschen Tierschutzbundes: Thomas Schröder zum neuen Präsidenten gewählt (mit Bild)

Geschrieben am 02-10-2011

Bonn / Hannover (ots) -

Die Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes haben ein
neues Tierschutzgesetz und mehr Hilfe für den praktischen Tierschutz
gefordert. Zudem standen die Neuwahlen der Gremien auf der
Tagesordnung. Der bisherige Präsident, Wolfgang Apel, erklärte, dass
er nach über 30 Jahren aktiver Arbeit in führenden Positionen, davon
über 18 Jahre als Präsident, das Amt abgeben und den
Generationenwechsel einleiten wolle. Die aus der gesamten
Bundesrepublik angereisten Delegierten der über 700 Mitgliedsvereine
wählten Thomas Schröder, der bisher als Bundesgeschäftsführer des
Verbandes aktiv war, zum neuen Präsidenten des Deutschen
Tierschutzbundes. Wolfgang Apel wurde einhellig zum Ehrenpräsidenten
ernannt. Als Vizepräsidentinnen wurden Dr. Brigitte Rusche und Renate
Seidel wiedergewählt. Schatzmeister wurde erneut Jürgen Plinz. Der
Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis ging an die Grundschule am
Falkplatz aus Berlin für das Projekt "Tierschutzkasper". Die zweiten
Plätze belegen jeweils die Grundschule Leutenberg in Thüringen sowie
das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal. Mit einem Sonderpreis
wird die Tierschutzjugendgruppe Erding geehrt. Für ihre Verdienste um
den Tierschutz wurden Samuel Dombrowski, Dr. Wolfgang Goldhorn, Dr.
Herbert Wohn, Dr. Horst Spielmann geehrt.

Mit dem Wechsel an der Spitze des Deutschen Tierschutzbundes hat
Wolfgang Apel (60) den Generationenwechsel eingeleitet. Die
Vizepräsidentin Dr. Brigitte Rusche ehrte Wolfgang Apel in einer
Laudatio. "In den Jahren seiner Präsidentschaft ist es ihm gelungen,
den Deutschen Tierschutzbund als schlagkräftigen Dachverband
aufzustellen. Aber noch wichtiger ist es, dass der Einfluss unseres
Verbandes in Gesellschaft und Politik erheblich gestiegen ist. Heute
ist es selbstverständlich, dass der Tierschutz unabdingbar zu einer
sozialen Gesellschaft gehört. Wir sind froh, dass Wolfgang Apel auch
als Ehrenpräsident weiter für uns aktiv bleibt. Tierschutz mit Herz
und Verstand ist und wird unser Leitmotto bleiben." Zu den größten
Erfolgen seiner Amtszeit zählte Rusche neben dem Staatsziel
Tierschutz u. a. das durch den Deutschen Tierschutzbund erkämpfte
Ende der Subventionen für Schlachttiertransporte in EU-Drittländer
und den entschlossenen Kampf gegen Tierversuche. In seiner Amtszeit
sei es zudem gelungen, einen europäischen Dachverband, die Eurogroup
for Animals, aufzubauen und den Deutschen Tierschutzbund in vielen
Gremien zu installieren. Die Ernennung zum Ehrenpräsidenten wurde von
den Delegierten einhellig unterstützt.

"Nach den 18 Jahren als Präsident muss ich feststellen, wir haben
viel erreicht, auch wenn noch viel zu tun bleibt. Besonders stolz bin
ich auf unsere Einrichtungen, wie die Akademie für Tierschutz, das
Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld mit der Artenschutzstation
Sylt, das Tierschutzzentrum in Odessa oder auch das Deutsche
Haustierregister, an deren Fortentwicklung ich mitwirken konnte. In
den Einrichtungen und mit unseren Projekten wird unsere Arbeit für
die Tiere für jeden nachvollziehbar gemacht. Ich bin froh, dass ein
Generationenwechsel gelungen ist", erklärte Wolfgang Apel nach seiner
Ernennung zum Ehrenpräsidenten.

Der neue Präsident Thomas Schröder (46), der durch Präsidium und
den Länderrat der Mitgliederversammlung vorgeschlagen wurde, will an
diese Erfolge anknüpfen. "Wir wollen gemeinsam alles dafür tun, dass
die, die Tierschutz rückwärts denken, damit politisch nicht mehr
vorwärtskommen", erklärte Schröder nach seiner Wahl.

Neben den Wahlen standen auch tierschutzpolitische Fragen im
Mittelpunkt. Die Delegierten waren einmütig der Meinung, dass das
derzeit geltende Tierschutzgesetz dringend einer umfassenden
Novellierung bedarf. Zudem machten die Vertreter des praktischen
Tierschutzes mit einer Resolution deutlich, dass sich viele der über
500 dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheime in
existenzbedrohender Lage befinden. Die Forderung des Deutschen
Tierschutzbundes: Mehr finanzielle Hilfe für den praktischen
Tierschutz durch Kommunen, Länder und Bund sind notwendig, um den
Zusammenbruch des Tierschutzes in der Fläche zu verhindern. Die
Zurückhaltung der kommunalen Spitzenverbände bei der Suche nach einer
Lösung wurde scharf kritisiert. "Die Kommunen nehmen jährlich 250 Mio
EUR aus der Hundesteuer ein. Davon benötigen wir 20 Prozent als
Rettungsschirm", fordert Apel. Zur Stärkung des praktischen
Tierschutzes gehören des Weiteren auch Maßnahmen, um das dramatische
Anwachsen der Populationen von frei lebenden Katzen zu bekämpfen. Die
Forderung der Versammlung: Eine Katzenschutzverordnung mit einem
Kastrationsgebot. Die Delegierten forderten zudem u. a. mehr
Unterstützung für die Erforschung von tierversuchsfreien Methoden in
Forschung und Industrie.



Pressekontakt:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
- Pressestelle -
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-6049624
Fax: 0228-6049641
Mobilfunk: 0151-59252472
E-Mail: presse@tierschutzbund.de


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