WAZ: Pofalla pöbelt gegen Bosbach. Kommentar von Wilhelm Klümper
Geschrieben am 02-10-2011 |
Essen (ots) - In Parteien geht es zuweilen wie in einem
Haifischbecken zu. Es gibt den Spruch, wonach die Steigerung von
Feind der Erzfeind und dann der Parteifreund ist. Kanzleramtsminister
Ronald Pofalla hat mit der Schimpftirade gegen seinen
CDU-Parteifreund Wolfgang Bosbach davon ein beredtes Zeugnis
abgelegt. "Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen" und "Lass mich
mit so einer Scheiße in Ruhe" kommen immerhin aus dem Mund eines
gestandenen christdemokratischen Spitzenpolitikers aus dem engsten
Umfeld der Kanzlerin.
Wie mag das beim Wahlvolk ankommen, das ansonsten seine Politiker
in Talkrunden auch schon mal über den Verfall der Sitten klagen hört?
Pofalla tut der politischen Kultur mit seinem unbeherrschten Ausbruch
einen Tort an. Bosbach hat ja eigentlich nichts anderes gemacht, als
seine Bedenken gegen den Euro-Rettungsschirm zu artikulieren. Im
Grundgesetz ist ausdrücklich vorgesehen, dass Politiker auch abseits
der Fraktionsdisziplin ihrem Gewissen folgen. Und mit seinen Bedenken
spricht Bosbach auch noch das aus, was die Mehrheit der deutschen
Bevölkerung ebenfalls hinsichtlich des milliardenschweren
Euro-Rettungsschirms empfindet.
Pofallas Pöbeleien zeigen, wie hypernervös es derzeit in der Union
zugeht und wie eine Volkspartei sich mehr und mehr vom
verunsicherten Volk entfernt.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
355670
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Amerikas Ängste Düsseldorf (ots) - von Matthias Beermann
Die kommen ein wenig daher wie ein Happening, diese Proteste
vorwiegend junger Amerikaner gegen das Diktat der Finanzmärkte und
gegen ihr Symbol, die Wall Street. Verglichen mit den
Großdemonstrationen junger Spanier oder Franzosen, dem Aufmarsch von
Zehntausenden "Empörten" in Europa, wirkt das zwar nicht sehr
wuchtig. Aber die Bewegung breitet sich aus in den USA. Und so
unstrukturiert und naiv sie in ihren kunterbunten Forderungen auch
erscheinen mag, sie richtet sich gegen etwas Uramerikanisches: mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Sensburg: Wolfgang Bosbach ist ein erstklassiger Politiker Köln (ots) - Köln. Der nordrhein-westfälische
CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg hat den Vorsitzenden des
Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), gegen den
jüngsten Angriff von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) in
Schutz genommen. "Wolfgang Bosbach ist ein erstklassiger Politiker",
sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe). "Und davon
haben wir nicht so viele." Bosbach habe "die Fähigkeit, komplexe
Sachverhalte auf den Punkt zu bringen". Die Sache zwischen Bosbach
und Pofalla sei offenbar mehr...
- Rheinische Post: Unionsfraktionsvize kritisiert Pofalla Düsseldorf (ots) - Unionsfraktionsvize Michael Meister hat
indirekt Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) kritisiert . "Wir
sollten uns mit persönlichen Bewertungen zurückhalten. Das bringt
nichts für die Zukunft, in der noch wichtige Entscheidungen zum Euro
anstehen", sagte Meister der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen
Post" (Montagausgabe). Er persönlich bewerte die Meinungen seiner
Kollegen nicht, auch wenn er sie nicht immer teile, sagte Meister.
Pofalla soll seinen Parteifreund Wolfgang Bosbach mit unflätigen
Bemerkungen mehr...
- Rheinische Post: CDU-Politiker Fuchs sagt Pleite Griechenlands voraus Düsseldorf (ots) - Der CDU-Wirtschaftspolitiker Michael Fuchs hält
die Republik Griechenland trotz aller Hilfen für zahlungsunfähig.
"Griechenland ist pleite. Wahrscheinlich wird es nicht anders gehen,
als dass wir Athen mindestens 50 Prozent seiner Schulden erlassen",
sagte Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Montagausgabe). Fraktionsvize Fuchs ist Vorsitzender des
einflussreichen Parlamentskreises Mittelstand, dem etwa die Hälfte
der Unionsabgeordneten angehören. Zuvor hatte auch der frühere
Bundesfinanzminister mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Rhein-Ruhr-Express steht vor dem Aus Köln (ots) - Der geplante Rhein-Ruhr-Express (RRX) steht nach dem
Willen des Bundesverkehrsministeriums offenbar vor dem Aus. Das
berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagausgabe). So sei das
Projekt im Investitionsrahmenplan des Bundes für die Jahre 2011 bis
2015 für den Schienenverkehr nicht enthalten. In dem Papier, das dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt, sind keine Mittel für den Bau des
RRX vorgesehen. Im Landesverkehrsministerium wird deswegen
gefolgert, dass "das Streichen des RRX faktisch als Aus für das
Projekt mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|