Neue OZ: Kommentar zu Bulgarien / Minderheiten / Proteste
Geschrieben am 03-10-2011 |
Osnabrück (ots) - Problem der EU
Die in Bulgarien und Tschechien eskalierenden, in den vergangenen
Jahren aber auch in Ungarn, Rumänien und der Slowakei immer wieder
aufflammenden rassistischen Proteste und Angriffe gegen die Roma
werfen einen großen Schatten auf die Zivilgesellschaften der
osteuropäischen Länder. Und auf deren Regierungen, die bei der
Integration der Minderheit versagt haben.
Die Polizei schaut oft genug weg, wenn ein Selbstjustiz übender
Mob aus Nationalisten, Rechtsextremen, Hooligans und Rockern
Roma-Familien attackiert und ihre Häuser anzündet. Auch vom Rest der
Bevölkerung erfährt die Minderheit oft nur Diskriminierungen, die
schon in der Schule beginnen - sofern die Roma-Kinder am
Bildungssystem teilhaben können.
Weil die geregelte Arbeitswelt den Roma verschlossen ist, sind sie
auf Sozialhilfe und Schwarzarbeit angewiesen. Das wiederum schürt die
Neiddebatte. Ihre Perspektivlosigkeit führt zu Verelendung und
Gettoisierung, drängt Zehntausende in den Westen, viele in die
Kleinkriminalität.
Somit ist die Situation der Roma auch ein Problem, das die
Europäische Union lösen muss. Nur Geld für Integrationsprojekte zu
überweisen, das am Ende durch Korruption versickert, reicht nicht.
Andererseits müssen auch die Roma zeigen, dass sie die Sozialsysteme
nicht ausnutzen und integrationsfähig sind.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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