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Ein Rettungsschirm für den Schreiadler / Die Deutsche Wildtier Stiftung sichert gemeinsam mit der Landesforst MV die Lebensräume der hochbedrohten Adlerart

Geschrieben am 05-10-2011

Hamburg (ots) - Die letzten Schreiadler Deutschlands sind jetzt
auf ihrem kräftezehrenden und gefährlichen Weg in die 10.000
Kilometer entfernten Winterquartiere im Süden Afrikas. Bei ihrer
Rückkehr im nächsten Jahr werden die seltenen "Pommernadler" nicht
obdachlos sein! Denn im Rahmen ihres u.a. vom Bundesamt für
Naturschutz geförderten Schutzprojektes für den Schreiadler haben die
Deutsche Wildtier Stiftung und die Landesforstanstalt
Mecklenburg-Vorpommern einen Vertrag unterzeichnet, der wichtige
Brutgebiete dieser hochbedrohten Adlerart sichern soll: In drei
Waldgebieten im Naturpark Feldberger Seenlandschaft wird zukünftig
mit besonderer Rücksicht auf den Schreiadler gewirtschaftet, um dem
"Pommernadler" auch in Zukunft einen geeigneten Lebensraum zu bieten.

"Dieser Vertrag ist ein großer Erfolg, weil Forstwirtschaft und
Artenschutz miteinander verzahnt werden", sagt Hilmar Freiherr v.
Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.
Maßnahmen, die von einem kompletten Nutzungsverzicht bis zu
eingeschränkter Pflege wertvoller Edellaubholzbestände reichen,
garantieren die langfristige Eignung dieser Wälder als Bruthabitat
für den Schreiadler. "Der vereinbarte Umgang mit den sogenannten
Waldschutzarealen hat Modellcharakter für alle noch vorhandenen
Brutwälder des Schreiadlers", so Baron Münchhausen weiter.

Für Sven Blomeyer, Vorstand der Landesforst MV, ist die
Vereinbarung wegweisend für die konstruktive Zusammenarbeit von
Forstwirtschaft und Naturschutz. "Mit den gemeinsam erarbeiteten
Richtlinien zur Behandlung der Brutwälder können wir als Forstbetrieb
beweisen, dass Schutz und Nutzung auf einer Fläche vereinbar sind.
Wir wollen unseren Beitrag zum Schutz der letzten 80 Brutpaare in
Mecklenburg-Vorpommern leisten", so Blomeyer und ergänzt: "Wir
produzieren nicht nur Holz in unseren Wäldern, sondern bewahren auch
die Artenvielfalt. Das ist leider oft mit wirtschaftlichen Einbußen
verbunden!" Aus Projektmitteln erhält die Landesforst MV einen
finanziellen Ausgleich für ihre Leistungen im Schreiadlerschutz, wie
zum Beispiel dem Verzicht auf Holznutzung.

Der Schreiadler braucht nicht nur geeignete Wälder zum Brüten,
sondern auch Nahrungsflächen in der Agrarlandschaft. Um dies
sicherzustellen, schließt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit auch
Vereinbarungen mit Landwirten in der Umgebung der Brutwälder ab.

Das Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung zur "Sicherung und
Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers in
Mecklenburg-Vorpommern" wird als sogenanntes Erprobungs- und
Entwicklungsvorhaben vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des
Bundesumweltministeriums gefördert. Daneben fördern das Land
Mecklenburg-Vorpommern und die Klara-Samariter-Stiftung das Projekt.

Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de



Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg,
Telefon 040 73339-1874


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