Szenariorahmen für Stromnetzausbau vernachlässigt dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien
Geschrieben am 06-10-2011 |
Berlin (ots) - Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
erachtet die öffentliche Diskussion über mögliche Szenarien für den
bundesweiten Stromnetzausbau, die die Bundesnetzagentur heute im
Rahmen eines Verbändeworkshops in Bonn fortsetzt, als dringend
notwendig. "Der Netzausbau ist eine zentrale Stellschraube auf dem
Weg zur Erneuerbaren Stromversorgung. Daher ist es um so wichtiger,
die Parameter für den Netzentwicklungsplan richtig zu setzen. Hier
sehen wir beim aktuellen Entwurf der Übertragungsnetzbetreiber noch
erheblichen Nachbesserungsbedarf", erklärt BEE-Geschäftsführer Björn
Klusmann.
Insbesondere würden wesentliche Möglichkeiten, den
Netzausbaubedarf zu verringern, von den Übertragungsnetzbetreibern
bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Nach Ansicht des BEE
bestehen diese vor allem im dezentralen Ausbau der Erneuerbaren
Energien, dem Zusammenschluss verschiedener Erzeugungskapazitäten in
regenerativen Kombikraftwerken sowie in der Öffnung der
Regelenergiemärkte für alle Erneuerbare Energien.
"Wir wollen die Erneuerbaren Energien flächendeckend in ganz
Deutschland ausbauen. Das bedeutet mehr lastnahe
Kraftwerkskapazitäten in jeder einzelnen Region und weniger Bedarf an
Fernübertragung großer Strommengen. Der Netzausbaubedarf sinkt somit
signifikant", erläutert Klusmann. Auch biete die gezielte Nutzung von
Kombikraftwerken, Speichern und abschaltbaren Verbrauchern großes
Potenzial zur Netzentlastung. "Die Bundesnetzagentur muss als
zuständige Behörde dafür sorgen, dass diese Faktoren zumindest in
einem der drei gewählten Szenarien angemessen abgebildet werden",
fordert Klusmann.
In seiner Stellungnahme zum Szenariorahmen für den
Netzentwicklungsplan bezweifelt der BEE zudem, dass sich
übergeordnete Ziele der energiepolitischen Strategie der
Bundesregierung im vorliegenden Entwurf ausreichend widerspiegeln.
Dazu gehöre beispielsweise das Ziel, die Energieerzeugung bis 2050
weitgehend zu dekarbonisieren, oder auch der geplante Ausbau der
Kraft-Wärme-Kopplung.
"Leider können wir bisher keine Ausrichtung der
Netzausbau-Szenarien auf diese grundsätzlichen Punkte erkennen. Der
heute fortgesetzte Dialog mit den Energieexperten der Verbände bietet
die Chance, diese Leerstellen noch zu füllen", so Klusmann
abschließend.
BEE-Stellungnahme unter http://tinyurl.com/6a6e69k
Pressekontakt:
Daniel Kluge
Referent für Medien und Politik
Fon: 030/2758170-15, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de
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