Schwäbische Zeitung: Frauen fördern, Frieden fördern - Leitartikel
Geschrieben am 07-10-2011 |
Leutkirch (ots) - Tawakkul Karman, Leymah Roberta Gbowee, Ellen
Johnson-Sirleaf - wer soll das sein? Bis gestern haben nur wenige
diese Namen gekannt. Das dürfte sich über Nacht geändert haben. Zum
ersten Mal in seiner Geschichte hat das Nobelkomitee den
Friedenspreis gleichzeitig an drei Frauen verliehen. Eine kluge Wahl,
die hoffentlich Signalwirkung entfaltet. Hebt sie doch hervor, dass
eine friedliche und demokratische Entwicklung von Staaten ohne die
Gleichberechtigung von Frauen nicht möglich ist.
Überrascht hat die Entscheidung ja schon. Man denke nur an die
prominenten Preisträger der vergangenen Jahrzehnte, an Barack Obama
(2009) oder Nelson Mandela (1993). Oder auch an Liu Xiaobo im
Vorjahr, dessen leerer Stuhl bei der Vergabe die Regierung in China
auf die Palme gebracht hat. Frauen gehörten in der 110-jährigen
Geschichte der Nobelpreisvergabe nur 15-mal zu den Ausgezeichneten.
Dass nun drei Frauen aus zwei verschiedenen Kontinenten mit
unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten den Preis bekommen,
spricht daher schon fast für eine salomonische Urteilskraft des
Komitees. Der Preis würdigt einerseits die Rolle von Frauen in
politischen Befriedungsprozessen - siehe Liberia. Andererseits werden
mit der jemenitischen Journalistin Karman auch die Kräfte des
"arabischen Frühlings" ausgezeichnet. Und auch wenn die drei
Ausgezeichneten nach außen hin nichts verbindet, so verbindet sie
doch ihr Mut, ihre Beharrlichkeit und ihr Einsatz für eine
lebenswerte Zukunft in ihren Heimatländern.
Den sicherheitspolitischen Strategen im Westen sollte diese
Entscheidung ein Denkanstoß sein. Viele Konflikte ließen sich
vermeiden oder zumindest schneller beenden, wenn Frauen weltweit mehr
Rechte hätten - diese These sei gewagt. Denn sie, und ihre Kinder,
sind die Hauptleidtragenden in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Wer Frieden fördern will, muss gleichzeitig die Frauen fördern - das
gilt vor allem für Afrika und die islamische Welt. Daran hat das
Nobelkomitee zu Recht erinnert.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
356709
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Zur Kandidatur von Christian Ude Regensburg (ots) - Kein Zweifel: Die Opposition in Bayern hat bei
der Landtagswahl in zwei Jahren eine historische Chance. Erstmals
seit 1957 könnte es ihr aktuellen Umfragen zufolge tatsächlich
gelingen, die CSU von der Macht zu vertreiben - dank eines
SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude. Doch was macht das
Dreierbündnis, das 2013 die Staatsregierung stellen könnte? Es
streitet - mit Verlaub - um des Kaisers Bart. Denn, machen wir uns
doch nichts vor: Bis zur Landtagswahl sind auf dem Gelände des
Flughafens München längst die Bagger mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Ein Signal für alle Frauen / Der Friedensnobelpreis für Liberias Präsidentin und zwei Bürgerrechtlerinnen könnte zeitgemäßer kaum sein. Regensburg (ots) - Es gehört zu den goldenen Regeln des
Friedensnobelpreises, dass die Entscheidung des Komitees
überraschender Natur ist. Dennoch waren sich diesmal die meisten
Analysten einig, dass die tunesischen Vorreiter des "Arabischen
Frühlings" unter den Preisträgern sein würden. Wann war schließlich
der Begriff "Friedensverfechter", mit dem der Preisstifter Alfred
Nobel in seinem Testament das Wesen des Preisträgers bestimmte,
passender? Der Preis ging aber an das erste und einzige weibliche
Staatsoberhaupt Afrikas, Liberias mehr...
- Rheinische Post: Künstler Kiefer: Strikte Trennung zwischen christlich und muslimisch ist Unfug Düsseldorf (ots) - Die Konfrontation zwischen der christlichen und
der islamischen Welt hält der deutsche Künstler Anselm Kiefer (66)
für etwas Vorübergehendes. "Was sich zurzeit kriegerisch
gegenübersteht, kann ja auch wieder zusammenkommen". sagte Kiefer der
in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Wir
trennen heute so strikt zwischen christlich und muslimisch - dabei
ist das Unfug. Unsere gesamte griechische Philosophie ist auf uns
durch die Araber gekommen."
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion mehr...
- Rheinische Post: Künstler Anselm Kiefer: Menschen noch nicht reif für Atomenergie Düsseldorf (ots) - Der deutsche Künstler Anselm Kiefer hält die
Menschheit für noch nicht reif für die Atomenergie. In einem Gespräch
mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe) sagte der bei Paris lebende 66-jährige, von der
Alchemie des 17./18. Jahrhunderts könne man lernen, wie man mit der
Atomkraft umzugehen hat. In den alten Büchern stehe, wer Alchemie
betreibe, dürfe nicht zu rasch vorgehen. Das gelte auch für den
Umgang mit der Atomenergie. Kiefer: " Die Atomenergie ist eigentlich
eine wunderbare mehr...
- Rheinische Post: Ex-Grey-Chef Frank Dopheide wird Chef bei "Scholz&Friends" Düsseldorf (ots) - Der ehemalige Grey-Chef Frank Dopheide wird
Chef ("Chairman") bei der renommierten Hamburger Werbeagentur
"Scholz&Friends". Das bestätigte Dopheide gestern gegenüber der in
Düsseldorf erscheindenden "Rheinischen Post"(Samstagausgabe). Im
Strategie-Beirat der Agentur war er schon vertreten gewesen. "Scholz
& Friends" gehört ebenso wie Dopheides ehemaliger Arbeitgeber Grey
zum Werbekonzern WPP. Dopheide betonte, sein neues Projekt "Deutsche
Markenarbeit" wolle er parallel weiter verfolgen. Unter diesem Titel
hatte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|