Schwäbische Zeitung: Ein Gebot der Menschlichkeit - Kommentar
Geschrieben am 12-10-2011 |
Leutkirch (ots) - Niemand wird Israels Premier um die Entscheidung
beneiden, die er zu treffen hatte. Es ist ja einiges dran an dem
Argument, dass der eigentliche Preis für den jetzt unterzeichneten
Gefangenendeal wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft zu bezahlen
sein wird. Dann, wenn einige unter den rund 1000 freizulassenden
Palästinensern wieder zu Gewalt und Terror greifen. Es ist ein
gefährliches, vielleicht tödliches Risiko, das Benjamin Netanjahu
eingeht, um den Soldaten Gilad Schalit aus der Geiselhaft zu
bekommen. Aber er hat dafür Rückhalt, nicht nur im
Sicherheitsapparat, sondern auch im eigenen Volk.
Über 70 Prozent der Israelis wollen dieses Austauschgeschäft.
Koste es, was es wolle. Weil ihr Selbstverständnis und auch das der
Armee ihnen gebietet, keinen Soldaten im Stich zu lassen.
Sicher, das Verhältnis eins zu 1027 ist krass. Israel hat noch nie
derart viele palästinensische Gefangene für eine Geisel freigelassen.
Auch wenn bereits frühere Deals teuer kamen und das Missverhältnis
daher rührt, dass mehr als 6000 Palästinenser hinter israelischen
Gittern sitzen. Aber im Fall Schalit gab es keine akzeptable
Alternative. Eine waghalsige Befreiungsaktion aus dem verminten
Versteck hätte seinen Tod bedeutet, ihn dort zu lassen ebenso. Gilad
Schalit auszulösen ist ein Gebot der Menschlichkeit. Netanjahu hat
diese Größe aufgebracht und - damit überrascht.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de
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