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Fleisch frisst Land / WWF-Studie: Deutscher Fleischkonsum beansprucht Fläche von der Größe Österreichs. Verbraucherempfehlung: Besseres Fleisch - und weniger.

Geschrieben am 13-10-2011

Berlin (ots) - Eine Fläche von der Größe Österreichs wird
benötigt, um den Hunger auf Fleisch der Deutschen zu befriedigen.
Einer aktuellen WWF-Studie zufolge braucht Deutschland 8,42 Millionen
Hektar, nur um den um den Fleischkonsum seiner Bewohner zu sichern.
"Der weltweit steigende Hunger nach Fleisch hat einen bitteren
Beigeschmack. Er heizt das Klima an und trägt zum Artensterben bei.",
warnt Tanja Dräger de Teran, Referentin Ernährung beim WWF
Deutschland anlässlich der Veröffentlichung der Studie "Fleisch
frisst Land" in Berlin. Obwohl Fleisch nicht einmal zu einem Fünftel
der Welternährung beitrage, sei die Viehwirtschaft bereits heute der
mit Abstand größte, globale Landnutzer. Außerdem verursache sie bis
zu 18 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Im Durchschnitt
isst jeder Bundesbürger rund 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr - und
damit fast doppelt so viel wie von der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung (DGE) empfohlen.

Derzeit wird ungefähr ein Drittel der gesamten Landoberfläche als
Weideland oder Ackerfläche zur Futtermittelproduktion genutzt.
Tendenz steigend, denn es werden immer mehr Tiere gehalten. Ein
entscheidender Bestandteil des Futtermittels stellt inzwischen Soja
dar. So hat sich nach WWF-Berechnungen die Soja-Anbaufläche in
Argentinien seit 2000 um über 190 Prozent auf heute etwa 17 Mio.
Hektar, in Brasilien um über 160 Prozent auf heute etwa 22 Mio.
Hektar ausgeweitet. "Mehr als Dreiviertel der deutschen
Soja-Einfuhren stammt aus Südamerika. Dort bedroht der Anbau
inzwischen einmalige Ökoregionen, wie etwa die brasilianische
Savanne, den Cerrado mit seinem enormen Artenreichtum", sagt Dräger
De Teran. Von den über sechs Millionen Tonnen Soja, die Deutschland
jährlich importiert, würden 79 Prozent als Futtermittel eingesetzt,
so die WWF-Expertin.

Noch deutlicher wird der enorme "Flächen-Fußabdruck" von Fleisch,
wenn man ihn mit dem Abdruck anderer Lebensmittel vergleicht. Während
der jährliche Fleischkonsum eines Durchschnittsdeutschen gut 1000
Quadratmeter beansprucht, benötigt der Kartoffelverbrauch nur 15
Quadratmeter pro Kopf und Jahr. Auch bei typischen Gerichten ragt die
Bedeutung des Fleisches heraus. So hat laut WWF-Angaben ein Hamburger
mit Pommes und Salat einen Flächenbedarf von etwa 3,61 Quadratmeter,
ein Schweinebraten mit Rotkohl und Kartoffelklößen bringt es auf
immerhin 3,12 Quadratmeter. Zum Vergleich: Spaghetti mit Tomatensauce
schlagen nach den Berechnungen der Umweltschützer mit gerade einmal
0,46 Quadratmetern zu Buche.

Um die negativen, ökologischen Auswirkungen des Fleischkonsums zu
mindern rät der WWF, nicht nur weniger, sondern auch besseres Fleisch
zu essen. Empfehlenswert seien Produkte, die nach den Kriterien des
EU-Biosiegels, der Bio-Anbauverbände und dem Produktionsverband
Neuland hergestellt wurden. Auch "Weidefleisch" stelle eine
Alternative dar. Doch nicht nur die Verbraucher seien gefordert, auch
die Fleischindustrie und die EU-Agrarpolitik müssten endlich den
Gedanken der Nachhaltigkeit konsequent umsetzen, so die Forderung des
WWF. Dazu gehöre auch, heimische Futtermittel in der EU wieder
verstärkt zu fördern, um zukünftig vermehrt Soja ersetzen zu können.

Um im Internet eine möglichst breite Diskussion über die Folgen
des Fleischkonsums anzustoßen, startet der WWF eine Online-Aktion mit
dem Titel "Die Fleischfrage". Internetnutzer werden aufgefordert über
Facebook und twitter Freunden und Bekannten Fragen zum Thema
Fleischkonsum zu stellen, so die Debatte anzuregen und mit Experten
im Chat zu diskutieren.

Mehr Infos: http://fleischfrage.wwf.de



Pressekontakt:
- Pressekontakt: Roland Gramling, WWF Pressestelle, Tel. 030-311 777
425
- Footage & Pressebilder: Thomas Macholz, WWF Pressestelle, 030-311
777 426
- Aktionswebsite: http://fleischfrage.wwf.de


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