Eingeschränkt nachhaltig / Deloitte-Studie: CFOs müssen eine stärkere Rolle bei der Berücksichtigung des Faktors Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie übernehmen
Geschrieben am 13-10-2011 |
Düsseldorf/München (ots) - Die Deloitte-Studie "Sustainable
Finance - The Risks and Opportunities that (some) CFOs are
overlooking", für die 208 CFOs aus internationalen Unternehmen in 10
Ländern befragt wurden, zeigt: Der Nachhaltigkeitsfaktor spielt für
die finanzielle Performance von Unternehmen eine zunehmende Rolle.
Die meisten CFOs teilen länder- und branchenübergreifend diese
Ansicht. Dennoch ist Nachhaltigkeit für knapp ein Drittel in der
Praxis gar kein oder kaum ein Thema. Auf der anderen Seite erwarten
über 70 Prozent, dass finanzielle Nachhaltigkeit eine immer größere
Rolle bei Compliance und Risikomanagement spielen wird. Auch glauben
drei Viertel, dass eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete
Finanzpolitik zentraler Gegenstand der Unternehmenskommunikation sein
sollte. Insgesamt rechnen aber nur 20 Prozent damit, dass das Thema
innerhalb der nächsten zwei Jahre einen signifikant höheren
Stellenwert für ihre Tätigkeit und ihre strategischen Ansätze haben
wird - 38 Prozent glauben an einen evolutionären Prozess und ein
glattes Drittel sieht gar keine Dynamik.
"Die Bedeutung des Chief Financial Officer wächst weiter - ebenso
der Stellenwert einer nachhaltigen Unternehmenspolitik, zum Beispiel
in puncto Energiemanagement und -effizienz, Rohstoffbeschaffung und
Erfüllung von Umwelt- und Emissionsauflagen. Beide Entwicklungen
laufen darauf hinaus, dass gerade CFOs immer stärker in
Nachhaltigkeitsfragen involviert werden", erklärt Volker Linde,
Partner und Leiter Sustainability & Climate Change bei Deloitte.
Je ein Drittel stark, schwach oder gar nicht engagiert CFOs werden
mehr Zeit und Energie darauf verwenden müssen, den Faktor
Nachhaltigkeit in ihre Geschäftsstrategie zu integrieren. Zurzeit
gibt ein Drittel an, sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit zu
berücksichtigen, etwas über ein Drittel tut das eher sporadisch und
ein weiteres Drittel kaum oder gar nicht. Jedoch glauben 70 bzw. 60
Prozent an einen wachsenden Einfluss des Themas auf das
Risikomanagement bzw. auf die Finanzberichterstattung.
Mehrheit sieht klare Tendenzen
Trotz der Zurückhaltung eines Drittels der Befragten in Sachen
Nachhaltigkeit ist sich die Mehrheit einig: Sie sehen in der aktiven
Kommunikation mit Share- und Stakeholdern eine zentrale Aufgabe und
wollen das Thema in ihr Compliance- und Risikomanagement integrieren.
Zudem plant etwa die Hälfte konkrete nachhaltigkeitsrelevante
Investitionen.
Blind Spot Mergers & Acquisitions?
Ein abweichendes Bild zeigt sich beim Thema M&A. Nur 29 Prozent
der Umfrageteilnehmer glauben, dass Nachhaltigkeit eine maßgebliche
Rolle bei Akquisitionen, Fusionen und Übernahmen spielen wird. Damit
sind Einflüsse wie verfügbare Ressourcen am jeweiligen Standort,
Umweltschäden oder prognostizierbare regulatorische Entwicklungen
derzeit noch kaum maßgeblich bei der Vorbereitung und Bewertung von
M&As.
Auto- und Baubranche hinken hinterher
Die Ansätze der einzelnen Umfrageteilnehmer zur Integration des
Nachhaltigkeitsfaktors sind durchaus unterschiedlich, nicht zuletzt
bedingt durch verschiedene regionale Umstände und Besonderheiten. So
beschäftigen sich CFOs in chinesischen Unternehmen - anders als z.B.
in Südafrika - kaum mit dem Thema und sehen keinen direkten
Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Unternehmensperformance. Auch
zwischen den Branchen gibt es Unterschiede: Am wenigsten ausgeprägt
ist das Bewusstsein in der Automotive- und der Bauindustrie,
besonders stark dagegen im Rohstoffsektor - wobei die maßgeblichen
Treiber und Risiken in allen drei Branchen ähnlich gelagert sind.
Heute für morgen aufrüsten
CFOs werden verstärkt Aspekte der Nachhaltigkeit in ihr
Tagesgeschäft integrieren müssen. Auch und gerade bei geplanten Deals
wird Nachhaltigkeit eine wichtigere Rolle spielen. Neue Märkte werden
entstehen, z.B. für Emissionen und Wasser - diese können sich sowohl
als Motor wie auch als Bremse für einzelne Unternehmen erweisen.
Nicht zuletzt erweitert sich damit auch der Kreis der potenziellen
Stakeholder. "Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden die
Investitionen in Nachhaltigkeitsprogramme innerhalb der nächsten zwei
Jahre eine Größenordnung erreichen, die kein CFO mehr ignorieren
kann. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig zu orientieren.
Allerdings glaubt heute nur ein Fünftel der befragten CFOs daran,
dass sich ihr Engagement in diesem Zeitraum signifikant steigern
wird. Hier ist noch deutlich Luft nach oben", schließt Volker Linde.
Den kompletten Report finden Sie unter hhttp://ots.de/MPvDo zum
Download.
Ende
Über Deloitte
Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150
Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen
Leistungen und steht Kunden so bei der Bewältigung ihrer komplexen
unternehmerischen Herausforderungen zur Seite. "To be the Standard of
Excellence" - für rund 182.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies
gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
Die Mitarbeiter von Deloitte haben sich einer Unternehmenskultur
verpflichtet, die auf vier Grundwerten basiert: erstklassige
Leistung, gegenseitige Unterstützung, absolute Integrität und
kreatives Zusammenwirken. Sie arbeiten in einem Umfeld, das
herausfordernde Aufgaben und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten
bietet und in dem jeder Mitarbeiter aktiv und verantwortungsvoll dazu
beiträgt, dem Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit gerecht zu
werden.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine
"private company limited by guarantee" (Gesellschaft mit beschränkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
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