ZDF-Programmhinweis / Sonntag, 23. Oktober 2011, 23.40 Uhr / Das Philosophische Quartett / Fix und fertig - Die ermüdete Gesellschaft / Mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski
Geschrieben am 13-10-2011 |
Mainz (ots) - Gäste:
Manfred Lütz, Psychiater und Bestsellerautor
Elke Schmitter, Autorin und "Spiegel"-Essayistin
Bankenpleiten, Eurokrise, globaler Terror, selbst die von vielen
als bedrohlich empfundene Digitalisierung der Welt: Immer mehr
Menschen fühlen sich der Geschwindigkeit und der Leistungsanforderung
der Gegenwart nicht mehr gewachsen. Sie leiden zunehmend unter
Verlust- und Versagensängsten und meinen, dass sie angesichts der
Unübersichtlichkeit der Verhältnisse ohnehin nichts ausrichten
können. Sie sind ausgelaugt, sie sind fix und fertig. Kein Wunder
also, dass sich in den modernen Gesellschaften, wo der Einzelne mehr
als je zuvor auf sich selbst gestellt ist, die Symptome von Ermüdung
und Erschöpfung mehren. Burnout-Erkrankungen und der Konsum von
Aufputschmitteln und Aufhellern aller Art nehmen zu.
Ist diese chronische Mattigkeit, so fragen Peter Sloterdijk und
Rüdiger Safranski im "Philosophischen Quartett" des ZDF, eine Folge
der strikten Individualisierung, oder gibt es eine Überforderung
durch allzu angestrengte Selbstverwirklichung?
Leben wir in einer Erschöpfungsgemeinschaft? Wie kann ihr wieder
auf die Beine geholfen werden? Über Befund und Therapie diskutieren
Sloterdijk und Safranski mit Manfred Lütz, dem bekannten Psychiater,
Psychotherapeuten und Bestsellerautor und mit der
"Spiegel"-Journalistin, Schriftstellerin und Gesellschaftskritikerin
Elke Schmitter.
Seit längerem schon, so beobachtet Peter Sloterdijk, definieren
sich Gesellschaften durch ihre Pathologien - von der guten alten
"Nervosität" und der "Hysterie" um 1900 bis hin zum aktuellen
"Hyperaktivitätssyndrom" und zum "Burnout". Folgt man diesen jüngeren
Trends, scheint unsere Gesellschaft immer depressiver zu werden.
Verursacht nicht so sehr von inneren Nöten, sondern eher durch eine
chronische äußere Überforderung. Der heutige Mensch wäre demnach, so
Sloterdijk, ein Wesen im permanenten krankmachenden Stress. Während
der positive Stress das Individuum ins Optimum seiner
Leistungsfähigkeit versetzt, wirkt der schlechte Stress, wie er sich
etwa in endlosen Sorgen äußert, auf Dauer persönlichkeitszerrüttend.
Der Einzelne verliert die Fähigkeit zur Regeneration. Fix und fertig:
Welche Therapie braucht unsere Gesellschaft?
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Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120
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