ÄRZTE OHNE GRENZEN fordert qualitativ hochwertige Nahrung für mangelernährte Kinder weltweit
Geschrieben am 13-10-2011 |
Genf/Berlin (ots) - Anlässlich des Welternährungstages am 16.
Oktober bekräftigt ÄRZTE OHNE GRENZEN seine Forderung nach
Nahrungsmittelhilfen, die für mangelernährte Kinder tatsächlich
geeignet sind. In einem offenen Brief fordert die medizinische
Hilfsorganisation die Bundesregierung, die US-Regierung sowie die
Regierungen der EU auf, sicherzustellen, dass in ihren Programmen
nicht weiterhin ungeeignete Nahrung an Kleinkinder verteilt wird.
ÄRZTE OHNE GRENZEN handelt dabei auch im Namen von 125.000 Menschen
aus 180 Ländern, die eine Petition mit diesem Ziel unterschrieben
haben.
Weltweit sind schätzungsweise 195 Millionen Kinder von
Mangelernährung betroffen, die vermeidbar und behandelbar ist.
Dennoch ist sie für ein Drittel der jährlich 8,8 Millionen Todesfälle
bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Besonders gefährdet
sind Kinder unter zwei Jahren, bei denen der Mangel an adäquater,
energiereicher Nahrung zu bleibenden Schäden führt. "Es ist
inzwischen unbestreitbar bewiesen, dass adäquate Nahrung das Leben
kleiner Kinder rettet. Dennoch hat die Nahrungsmittelhilfe diesen
revolutionären wissenschaftlichen Fortschritt nur unzureichend
umgesetzt. Jetzt müssen endlich Standards umgesetzt werden. Ein
weiteres Abwarten ist nicht mehr zu entschuldigen", betont Dr. Unni
Karunakara, internationaler Präsident von ÄRZTE OHNE GRENZEN.
Internationale Organisationen, wie die Weltgesundheitsorganisation
(WHO), erkennen seit Jahren an, dass die Qualität von Nahrung einen
entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit von kleinen Kindern hat.
Das Welternährungsprogramm verteilt nun in seinen Kriseneinsätzen,
wie zurzeit am Horn von Afrika, qualitativ hochwertige therapeutische
Nahrungsmittel. "Leider müssen wir beobachten, dass abseits großer
Krisen immer noch inadäquate Nahrungsmittelhilfen verteilt werden",
erklärt Oliver Moldenhauer, Koordinator der Medikamentenkampagne von
ÄRZTE OHNE GRENZEN in Deutschland.
Die Länder der Europäischen Union zählen zu den Hauptgeldgebern
der Nahrungsmittelhilfen. Klare Richtlinien für die Qualität der
Nahrung gibt es allerdings kaum. Trotz wiederholter Bekräftigung der
Notwendigkeit geeigneter Nahrungsmittelhilfen, die die
Ernährungsbedürfnisse von Kindern unter zwei Jahren decken, haben
weder die Europäische Kommission noch die deutsche Bundesregierung
bindende Regelungen, damit diese Standards eingehalten werden. "Wir
fordern die Bundesregierung und die Europäische Union auf,
sicherzustellen, dass mit ihren Geldern auch qualitativ geeignete
Nahrungsmittelhilfen verteilt werden", sagt Frank Dörner,
Geschäftsführer von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Deutschland.
ÄRZTE OHNE GRENZEN behandelte im Jahr 2010 mehr als 300.000
mangelernährte Patienten. In den 139 Projekten der Organisation
werden Kinder mit therapeutischer Fertignahrung versorgt. Diese
Nahrung beinhaltet alle Nährstoffe, die ein Kind für eine gesunde
Entwicklung braucht.
Pressekontakt:
Mehr Informationen auf: www.starvedforattention.org
Interviews: Christiane Winje, 030 700 130 230, 0163 8808 405
www.aerzte-ohne-grenzen.de
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