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Burn-out: Nicht immer brennt es im Job

Geschrieben am 14-10-2011

Hamburg (ots) - Burn-out ist in diesen Tagen auch medial ein
Dauerbrenner. In den Talkshows geben sich prominente Patienten die
Klinke in die Hand und berichten, wie sie durch überzogene Ansprüche
von innen und außen krank geworden sind. Krankenkassen melden, dass
immer mehr Beschäftigte aufgrund psychischer Störungen, allen voran
die Depression - denn der Burn-out ist gar keine eigenständige
Diagnose -arbeitsunfähig sind. Verbreitet sich der Burn-out
tatsächlich wie ein Flächenbrand oder ist es nur ein mediales
Strohfeuer? Und ist die Arbeitswelt hierzulande wirklich
anstrengender geworden, so dass immer mehr Arbeitnehmer nicht mehr
mithalten können?

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker
Krankenkasse (TK) sind fast 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland
der Meinung, dass ihr Leben nicht stressiger ist als früher, sondern
dass nur mehr darüber gesprochen wird. Nur knapp 60 Prozent der
Befragten finden, dass das Leben anstrengender ist als früher. Von
denen sehen die meisten die Ursache in ihrem Job (59 Prozent) bzw.
auf dem Weg dorthin (26 Prozent). Einen großen Teil, 43 Prozent der
Umfrageteilnehmer, belasten aber vor allem finanzielle Sorgen, drei
von zehn Befragten leiden darunter, ständig erreichbar sein zu
müssen. Weitere Stressfaktoren sind neue Medien wie Smartphones und
soziale Netzwerke (19 Prozent) und die Familie (23 Prozent).

Heiko Schulz, Psychologe bei der TK: "Die Arbeitswelt, aber auch
unser gesellschaftliches Zusammenleben haben sich in den letzten
Jahren deutlich verändert. Der Wandel zur
Dienstleistungsgesellschaft, zeigt sich auch darin, dass die
Beschäftigten weniger Schmerzen durch schwere körperliche Arbeit
haben, Stress und psychische Belastungen nehmen dafür zu. Wir leben
heute in einer Pop-up-Gesellschaft, in der auf Handy-Displays und
Bildschirmen ständig Fenster aufpoppen, die zum Multitasking zwingen
und Arbeitsabläufe, aber auch unser Privatleben oft mehr beeinflussen
als uns bewusst und lieb sein kann." Zudem sorgt die mobile
Kommunikation dafür, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit
immer weiter verschwimmt. Dennoch warnt der TK-Psychologe davor, den
Begriff Burn-out inflationär einzusetzen: "Nicht jede Belastung oder
Überforderung ist ein Burn-out oder sofort behandlungsbedürftig.
Denn: Zum einen ist der Burn-out gar keine eigenständige Diagnose und
damit auch nicht zu quantifizieren, zum anderen handelt es sich in
den meisten Fällen um eine Erschöpfungsdepression, die am Ende eines
langen Prozesses steht", so Schulz.

Wer jedoch über einen längeren Zeitraum feststellt, dass Freizeit
und Urlaub nicht mehr zur Erholung ausreichen und unter
Schlafstörungen und körperlichen Beschwerden leidet, sollte
medizinische Hilfe suchen. "Besonders gefährdet sind oft
überengagierte Menschen, die einen hohen Anspruch an sich selbst
stellen. Die Betroffenen nehmen keine Erfolge mehr wahr, Dinge, die
früher Spaß machten, bereiten keine Freude mehr. Sie entwickeln einen
Tunnelblick, entfernen sich von ihrer Umwelt, fühlen eine innere
Leere und werden zynisch," erklärt der Psychologe die typischen
Anzeichen.

Die Ursache muss dabei nicht immer im Job liegen. "Nicht jeder,
der beruflich stark eingespannt ist, ist Burn-out-gefährdet. Wer Spaß
an seiner Arbeit hat, positives Feedback bekommt und das Gefühl hat,
etwas Sinnhaftes zu tun, brennt auch in stressigen Phasen nicht aus",
so Schulz. Wichtig ist, dass man nicht dauerhaft auf Hochtouren läuft
und in der Freizeit für ausreichend Ausgleich sorgt. "Ein Burn-out
entsteht erst, wenn es nicht gelingt, den Körper in eine vernünftige
Balance aus Anspannung und Entspannung zu bringen, wenn Familie und
Freundeskreis nicht als positive Ressource empfunden werden, sondern
die familiäre Situation zusätzlich belastet. Das betrifft häufig die
Sandwich-Generation der 30- bis 50-Jährigen, die im Job stehen und
sich um die Kinder und ihre Eltern kümmern. Wenn zudem keine Zeit für
Sport und Entspannung bleibt, gerät man schnell an seine Grenzen",
erläutert der TK-Experte. Auch die elektronischen Medien sieht der
Psychologe als Freizeitbeschäftigung eher kritisch: "Facebook und
Fernsehen sind zum Entspannen ungeeignet. Vor allem Menschen, die
bereits ihren Arbeitstag weitgehend vor dem Bildschirm verbringen,
sollten nach Feierabend einen die Sinne schonenden und sinnstiftenden
Ausgleich suchen."

Hinweis für die Redaktionen:

Bildmaterial und Infografiken zum Thema psychische Störungen
finden Sie in unserem Online-Pressecenter unter www.presse.tk.de zum
kostenlosen Download.



Pressekontakt:
TK-Pressestelle, Michaela Hombrecher, michaela.hombrecher@tk.de,
040-6909-2223, Social Media Newsroom: www.newsroom.tk.de , Twitter:
www.twitter.com/TK_Presse


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