Deutsches Institut für Menschenrechte fordert die Stärkung der Rechte der Betroffenen von Menschenhandel auf Entschädigung und Lohn -
Zum 5. Europäischen Tag gegen Menschenhandel (18. Oktober)
Geschrieben am 18-10-2011 |
Berlin (ots) - Derzeit wird der Entwurf eines Gesetzes zur
Umsetzung der Europaratskonvention gegen Menschenhandel im Bundestag
behandelt. Das Deutsche Institut für Menschenrechte sieht in diesem
Zusammenhang Änderungsbedarf im nationalen Recht. Anlässlich des 5.
Europäischen Tags gegen Menschenhandel (18. Oktober) erklärte Heike
Rabe, Koordinatorin des Projektes "Zwangsarbeit heute" des Deutschen
Instituts für Menschenrechte:
"Die Konvention ist der erste rechtsverbindliche Vertrag auf
europäischer Ebene, der den Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung
und zur Arbeitsausbeutung ausdrücklich in einen menschenrechtlichen
Kontext stellt und die Mitgliedstaaten zu umfassenden Maßnahmen zur
Prävention von Menschenhandel, der Strafverfolgung der Täter und dem
Schutz der Opfer verpflichtet.
Betroffene von Menschenhandel werden vielfach in ihren Rechten
verletzt. Sie werden massiv wirtschaftlich ausgebeutet, zum Teil
physisch und psychisch verletzt. Trotzdem können die Betroffenen in
Deutschland nach wie vor nur selten ihre Entschädigungsansprüche
gegen die Täter und Täterinnen den Staat durchsetzen. Hier
bestehenden rechtlichen Grundlagen sind zum Teil unzureichend und die
Betroffenen stoßen faktisch auf zahlreiche Hindernisse. Dies läuft
den Verpflichtungen Deutschlands aus der Europaratskonvention
zuwider. Deutschland muss den Betroffenen das Recht auf Entschädigung
durch die Täter einräumen sowie staatliche Entschädigung gewähren.
Dabei verpflichtet die Konvention die Staaten, nicht nur die Gesetze
zu schaffen, sondern auch die tatsächliche Anwendung sicherzustellen.
Beispielsweise müssen die Betroffenen konsequent über ihre Rechte
informiert werden. Dies muss umfassend und unabhängig von einem
Strafverfahren und ihrem Aufenthaltsstatus in einer für die
Betroffenen verständlichen Sprache erfolgen. Betroffene müssen
befähigt werden, ihre Ansprüche gegen die Täter und den Staat
tatsächlich durchzusetzen. Dies setzt unter anderem voraus, dass sie
zumindest für die Zeit nach einem Strafverfahren eine
Aufenthaltserlaubnis bekommen, um Entschädigung und Lohn gegen die
Täter einzuklagen. Zudem sind die Tatbestandsvoraussetzungen für den
staatlichen Entschädigungsanspruch bisher zu eng gefasst. Sie müssen
erweitert werden und auch Betroffene ohne regulären
Aufenthaltsstatus erfassen.
Das Parlament sollte jetzt die Rahmenbedingungen dafür verbessern,
dass die Betroffenen von Menschenhandel ihre Ansprüche auf
Entschädigung und Lohn tatsächlich durchsetzen können."
Hintergrundpapier: http://ots.de/Zwangsarbeit
Das Projekt "Zwangsarbeit heute": Das Projekt "Zwangsarbeit heute
- Betroffene von Menschenhandel stärken" wird aus Mitteln der
Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" finanziert.
http://ots.de/Projekt
Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Telefon: 030 25 93 59 - 14
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
358391
weitere Artikel:
- Saarbrücker Zeitung: FDP will Fahrrad-Helmpflicht nur für Kinder Saarbrücken (ots) - Die FDP hat sich zu der von
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) angedrohten generellen
Helmpflicht für Radfahrer skeptisch geäußert. FDP-Verkehrsexperte
Oliver Luksic sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe), man
sei "offen für eine klare Helmpflicht für Kinder". Alles andere könne
aber nur "die ultima ratio sein".
Auch die Liberalen seien besorgt über die hohe Zahl an
Unfallopfern unter Radfahrern. "Dennoch setzt die FDP weiter auf die
Vernunft der Verkehrsteilnehmer und die guten Kampagnen mehr...
- Weltgesundheitsgipfel 2011 in Berlin Berlin (ots) - Über 1200 internationale Experten aus Wissenschaft,
Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beraten über globale
Gesundheitsherausforderungen.
Vom 23. - 26.Oktober findet der internationale
Weltgesundheitsgipfel 2011 an der Charité in Berlin statt.
Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und
des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy versammeln sich
mehr als 1200 international führende Vertreter aus Politik,
Wissenschaft, Industrie und Zivilgesellschaft in Berlin, um gemeinsam mehr...
- Westfalen-Blatt: Studie zum Kindesmissbrauch deckt sich nicht mit Verurteiltenstatistik Bielefeld (ots) - Die Einschätzung des Kriminologischen
Forschungsinstituts Niedersachsen, dass der Kindersmissbrauch
»entgegen aller Erwartungen drastisch zurückgeht«, wird von der
Verurteiltenstatistik des Statistischen Bundesamtes nicht gedeckt.
Das WESTFALEN-BLATT berichtet unter Verweis auf eine Sonderauswertung
der Wiesbadener Behörde, dass die Zahl der wegen Kindesmissbrauchs
verurteilten Straftäter in den vergangenen 20 Jahren um zwölf Prozent
zugenommen hat. In der Sonderauswertung nennt das Statistische
Bundesamtamt bezogen mehr...
- Fischbach: Urteil ist Sieg der Menschenwürde Berlin (ots) - Heute hat der Europäische Gerichtshof in einem
Urteil verkündet, Erfindungen, bei denen menschliche Embryonen
zerstört werden, von der Patentierung auszuschließen. Dazu erklärt
die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Ingrid Fischbach:
"Das Urteil ist ein wegweisendes Signal für die Menschenwürde. Es
unterstreicht, dass bereits jede befruchtete Eizelle ein menschlicher
Embryo ist. Die Richter haben in ihrer Entscheidung deutlich zum
Ausdruck gebracht, dass die Zerstörung menschlicher mehr...
- Rheinische Post: Schavan begrüßt EuGH-Urteil zur Stammzelforschung Düsseldorf (ots) - Bundesforschungsministerin Annette Schavan
(CDU) hat das Urteil des EuGH zur Stammzelforschung begrüßt. "Der
EuGH stellt klar, dass wirtschaftliche Interessen nicht über
menschlichem Leben stehen. Das ist eine wichtige Orientierung für die
Verwertung wissenschaftlicher Arbeit", sagte Schavan der "Rheinischen
Post" (Mittwochausgabe). "Das zeigt, wie richtig der Weg der
Bundesregierung war, auch auf die Alternative der adulten
Stammzellforschung zu setzen."
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|