Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten: Produktion und Nachfrage im deutschen Bauhauptgewerbe auch im August positiv - Bauunternehmen schauen aber skeptischer in die Zukunft
Geschrieben am 25-10-2011 |
Berlin (ots) - Bauproduktion und Baunachfrage zeigen sich im
August unbeeindruckt von den eingetrübten Konjunkturaussichten: Wie
der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe
seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, ist der Umsatz im deutschen
Bauhauptgewerbe im August 2011 im Vergleich zum Vorjahresmonat um
nominal 8,2 % gestiegen. Für den Zeitraum von Januar bis August
ergibt sich ein Umsatzplus von nominal 11,9 %. Entsprechend positiv
bewerten die Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage: 93 % der im
Rahmen der Herbst-Umfrage des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages befragten Bauunternehmen beurteilten ihre aktuelle
Geschäftslage als gut bzw. befriedigend. Dieser Wert wurde noch nicht
einmal während der guten Baukonjunktur 2006 bis 2008 erreicht.
Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung konnten sich die
Bauunternehmen von der pessimistischen Stimmung nicht frei machen:
Die Erwartungen bezüglich der Geschäftsentwicklung in den kommenden
12 Monaten haben sich abgekühlt. Allerdings war die Auftragslage im
Bauhauptgewerbe im August weiterhin positiv: Die Bauunternehmen
meldeten einen Anstieg der Ordertätigkeit von nominal 6,8 % (real: +
3,7 %); insgesamt ergibt sich für die ersten acht Monate ein
Auftragsplus von nominal 7,3 % (real: + 4,4 %).
Getragen wird die positive baukonjunkturelle Entwicklung nach wie
vor vom Wohnungsbau, der sowohl beim Auftragseingang (+ 16,5 %) als
auch beim baugewerblichen Umsatz (+ 13,7 %) die höchsten
Wachstumsraten aufwies (Jan.-Aug.: + 23,7 % bzw. + 16,2 %). Dazu
haben im Wesentlichen verbesserte Einkommenserwartungen, niedrige
Zinsen und das wieder erwachte Interesse vieler Anleger an der
Immobilie beigetragen. Entsprechend ist die Zahl der genehmigten
Neubauwohnungen im Einfamilienhausbau in den ersten acht Monaten um
23,3 %, im Geschosswohnungsbau um 24,7 % gestiegen.
Nach einer verhaltenen Entwicklung im Juni und Juli hat der
Wirtschaftsbau im August wieder Fahrt aufgenommen: Der
Auftragseingang ist um 12,4 % gestiegen (Jan.-Aug.: + 12,5 %). Dies
spiegelt sich auch in der Produktion wider: Die Unternehmen meldeten
für August ein Umsatzplus von 10,1 % (Jan.-Aug.: + 13,4 %). Die
Perspektiven für den Wirtschaftsbau bleiben vorerst noch positiv: Die
Baugenehmigungen für Wirtschaftsbauten (veranschlagte Baukosten) sind
in den ersten acht Monaten dieses Jahres um 18,8 % gestiegen.
Dagegen verliert der Öffentliche Bau deutlich an Dynamik: Zwar
lagen die Umsätze im August nominal noch leicht im Plus (+ 1,1 %),
das Umsatzplus schmolz aber für die ersten acht Monate auf 5,7 % ab.
Für die Zukunft ist mit einer weiteren Abkühlung zu rechnen: Die
Auftragseingänge und die Genehmigungen im öffentlichen Hochbau sind
im August um 2,9 bzw. 8,9 % zurückgegangen; für die ersten acht
Monate ergibt sich auf dieser Basis ein Auftrags- bzw.
Genehmigungsminus von 4,0 bzw. 23,1 %.
Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de
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