Kommunen und VKU zur Bundestagsentscheidung zum Kreislaufwirtschaftsgesetz / "Druck der Kommunen bringt Bewegung beim Abfallrecht: Korrekturen des Bundes sind Schritt in die richtige Richtung"
Geschrieben am 27-10-2011 |
Berlin (ots) - Die kommunalen Spitzenverbände und der Verband
kommunaler Unternehmen (VKU) halten die Korrekturen der
Bundesregierung und der Regierungsfraktionen zum
Kreislaufwirtschaftsgesetz, über das der Bundestag am morgigen
Freitag entscheiden wird, für einen Fortschritt gegenüber den
ursprünglichen Gesetzesplänen: "Nach langen Verhandlungen sind die
Bundesregierung und die sie tragenden Fraktionen den Kommunen
entgegenkommen. Den geänderten Gesetzentwurf können wir mittragen,
auch wenn er in wesentlichen Punkten hinter unseren Forderungen
zurückbleibt", betonten heute die Präsidenten des Deutschen
Städtetages, des Deutschen Landkreistages und des Deutschen Städte-
und Gemeindebundes, Oberbürgermeister Christian Ude (München),
Landrat Hans Jörg Duppré (Landkreis Südwestpfalz), Bürgermeister
Roland Schäfer (Bergkamen) sowie des VKU, Oberbürgermeister Stephan
Weil (Hannover).
Die Regierung hatte lange an Plänen für eine starke
Liberalisierung der Abfallwirtschaft festgehalten. Der ursprüngliche
Gesetzentwurf sah vor, dass private Entsorger im Rahmen einer so
genannten gewerblichen Sammlung die Wertstoffe aus den
Haushaltsabfällen bei den Bürgern hätten abholen können, während die
teure Restmüllentsorgung an den Kommunen hängen geblieben wäre - auch
wenn dies Gebührenerhöhungen zur Folge gehabt hätte. Darauf hatten
die Kommunen und ihre Verbände immer wieder hingewiesen.
Bei diesen Regelungen ist der Bund den Kommunen nun
entgegenkommen. Eine starke Rolle der kommunalen Abfallwirtschaft
wird gewahrt. Es müssen eine Reihe von Hürden genommen werden, bevor
gewerbliche Sammlungen zum Zuge kommen können. Zum Beispiel darf die
Gebührenstabilität nicht gefährdet werden. Andernfalls können die
rechtlich zuständigen Kommunen gewerbliche Sammlungen untersagen.
Gleiches gilt, wenn durch die gewerbliche Sammlung Abfälle erfasst
werden, für die der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger oder der
von ihm beauftragte Dritte eine haushaltsnahe oder sonstige
hochwertige getrennte Erfassung und Verwertung der Abfälle
sicherstellt.
"Die Bundesregierung und die Regierungsfraktionen sind mit den
Korrekturen am Gesetzentwurf einen Schritt in die richtige Richtung
gegangen. Wir haben in den vergangenen Monaten immer wieder vor dem
Rosinenpicken privater Firmen zu Lasten der öffentlich-rechtlichen
Entsorger und letztlich der gebührenzahlenden Bürger gewarnt. Dieses
Rosinenpicken wird jetzt deutlich erschwert", so die Präsidenten.
Denn private Entsorger dürften sich nicht wirtschaftlich lukrative
Stoffe zur Wiederverwertung heraussuchen können und den Kommunen den
wertlosen Restmüll überlassen, den diese dann auf Kosten der
Gebührenzahler zu beseitigen haben.
Die Verbände bleiben bei ihrer Auffassung, dass das Europarecht
keine Liberalisierung der Abfallwirtschaft erfordert. Die
Bundesregierung begründet die geplanten Änderungen zur gewerblichen
Sammlung mit europarechtlichen Vorgaben. Im Übrigen wolle man die
Gesetzesnovelle aber nun im Sinne einer bürgerfreundlichen und
nachhaltigen Abfall-wirtschaft konstruktiv weiter begleiten,
erklärten Ude, Duppré, Schäfer und Weil.
Nach Auffassung der kommunalen Spitzenverbände und des VKU muss
sichergestellt werden, dass die derzeit bestehenden hochwertigen, den
lokalen Verhältnissen angepassten Bringsysteme zur Abfallentsorgung -
zum Beispiel Wertstoffhöfe - uneingeschränkt erhalten bleiben können.
"Wir erwarten außerdem, dass die Aussage des Bundesfinanzministeriums
eingehalten und durch die Gesetzesnovelle die Befreiung der kommunal
verantworteten Entsorgungstätigkeit von der Umsatzsteuer nicht
tangiert wird", so die Präsidenten.
Für die Weiterentwicklung der Verpackungsentsorgung im Frühjahr
2012, bei der es um die Ausgestaltung eines
Wertstofferfassungssystems gehen wird, stellten sie fest. "Hierbei
muss klar sein, dass die Entscheidungshoheit über die Art und Weise
der Wertstofferfassung bei den Kommunen liegen muss und die Erlöse
den Bürgern zu Gute kommen."
Pressekontakt:
Deutscher Städtetag: Volker Bästlein, Pressesprecher,
Tel.: 030 37711-130
Deutscher Landkreistag: Dr. Markus Mempel, Pressesprecher,
Tel.: 030 590097-312
Deutscher Städte- und Gemeindebund: Franz Reinhard Habbel,
Pressesprecher, Tel.: 030 77307-225
Verband kommunaler Unternehmen: Carsten Wagner, Pressesprecher,
Tel.: 030 58580-220
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
360218
weitere Artikel:
- Heil: Neues Telekommunikationsgesetz ist Meilenstein im Verbraucherschutz Berlin (ots) - Der Bundestag hat am Donnerstag die Novelle des
Telekommunikationsgesetzes (TKG) verabschiedet, das eine Reihe von
Verbesserungen für die Bürger bringt. Dazu erklärt die
Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Mechthild Heil:
"Mit diesem Gesetz ist uns ein großen Wurf für den
Verbraucherschutz gelungen. Wir stärken den Wettbewerb und mehren die
Macht des Verbrauchers. Ab heute gehört es der Vergangenheit an, dass
sich Kunden im deutschen Telekommunikationsmarkt über endlose und
überteuerte mehr...
- Mayer: Sanierung von Unternehmen hat Vorrang Berlin (ots) - Heute hat der Deutsche Bundestag das Gesetz zur
Erleichterung der Sanierung von Unternehmen beschlossen. Dazu erklärt
der innen- und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im
Deutschen Bundestag, Stephan Mayer:
"Wir greifen mit dem Gesetzentwurf die Erfahrungen aus der Finanz-
und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre auf und nehmen eine
zielgerichtete Anpassung der bestehenden Insolvenzordnung vor. Dies
führt angesichts immer kürzer werdender Konjunkturzyklen zu einer
nachhaltigen Verbesserung des Insolvenzrechtes mehr...
- Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung: Verheugen bezweifelt Instrumente zur Euro-Stabilität Frankfurt/Oder (ots) - Vorabmeldung der Märkischen Oderzeitung
Frankfurt (Oder)
Der frühere deutsche EU-Kommissar Günther Verheugen bezweifelt die
Umsetzung der von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in ihrer
Regierungserklärung angekündigten Elemente zur künftigen Sicherung
der Euro-Stabilität. Um etwa die von Merkel vorgeschlagene
Möglichkeit des direkten Durchgriffs der EU auf die Haushalte
einzelner Länder oder gar ein Klagerecht beim Europäischen
Gerichtshof zu schaffen, sei "eine sehr weitreichende Änderung der
geltenden mehr...
- Schiewerling: Rentenversicherung bleibt feste Säule der Alterssicherung Berlin (ots) - Die finanzielle Situation der gesetzlichen
Rentenversicherung entwickelt sich derzeit so positiv, dass für das
kommende Jahr die Beiträge voraussichtlich sinken und die Leistungen
kräftig steigen können. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und
sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl
Schiewerling:
"Die gesetzliche Rentenversicherung ist und bleibt die tragende,
feste Säule der Alterssicherung. Sie hat sich in der Finanz- und
Wirtschaftskrise als überaus robust erwiesen und ist für die Zukunft mehr...
- Kauder: EU-Gipfel großer Erfolg für Kanzlerin - Europa braucht stabileres Fundament Berlin (ots) - Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Volker Kauder, hat sich am heutigen Donnerstag in einem Interview mit
FOCUS Online zu den Ergebnissen des EU-Gipfels zur Stabilisierung des
Euro geäußert. Das Interview hat folgenden Wortlaut:
Wie bewerten Sie die Ergebnisse des EU-Gipfels? Kann man wirklich
von einem Durchbruch sprechen? Kauder: Die Staats- und Regierungschef
haben sich jetzt auf ein Rettungspaket zur Stabilisierung des Euro
geeinigt. Das ist ein Durchbruch in der Bewältigung der Krise und ein
großer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|