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Drittes Quartal: Weiterhin hohe Nachfrage nach KfW-Förderung

Geschrieben am 03-11-2011

Frankfurt (ots) -

- Fördervolumen liegt bei 52,9 Mrd. EUR
- Starker Zuwachs in der Export- und Projektfinanzierung
- Konzerngewinn von 1,8 Mrd. EUR

Die KfW Bankengruppe hat in den ersten neun Monaten 2011 ein
Zusagevolumen von 52,9 Mrd. EUR erreicht und damit den langfristigen
Trend einer hohen und steigenden Nachfrage nach KfW-Förderung
bestätigt. Im Vergleich zum Ausnahmejahr 2010, das von Sondereffekten
wie den Konjunkturprogrammen und Vorzieheffekten durch veränderte
rechtliche Rahmenbedingungen in einigen großen Förderprogrammen
(Erneuerbare Energien, Energieeffizienz) geprägt war, hat sich die
angekündigte Normalisierung des Fördervolumens eingestellt (2010:
59,8 Mrd. EUR). In der robusten konjunkturellen Entwicklung des
Jahres 2011 ist die KfW-Förderung aber dennoch stark nachgefragt und
liegt deutlich über dem Fördervolumen des Vergleichszeitraumes des
Jahres 2009 (41,8 Mrd. EUR). In der inländischen Förderung hat die
KfW 39,0 Mrd. EUR (2010: 50,1 Mrd. EUR, 2009: 33,2 Mrd. EUR)
zugesagt. Die Nachfrage nach klassischer KfW-Mittelstandsförderung
bleibt stabil und liegt ohne das KfW-Sonderprogramm
(Konjunkturprogramm) bei 15,7 Mrd. EUR (16,4 Mrd. EUR). Einen
deutlichen Anstieg verzeichnet das internationale Geschäft der KfW
mit 13,7 Mrd. EUR im Vergleich zu 8,4 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum
(2009: 7,4 Mrd. EUR).

"2011 wird wieder ein sehr erfolgreiches Jahr für die KfW. Die
Normalisierung der wirtschaftlichen Lage im Zusammenhang mit der
weiterhin akuten Finanzkrise führt zu einer starken Nachfrage nach
KfW-Produkten. Für die Zukunft sind wir gerade als Financier der
Energiewende, die enorme Investitionen und Innovationen mit sich
bringen wird, gefordert. Zu deren Finanzierung werden insbesondere
langfristige Mittel benötigt, die sich die Geschäftsbanken durch die
anhaltende Staatsschuldenkrise immer schwerer beschaffen können",
sagt Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe.

Die KfW Bankengruppe hat zum 30.09.2011 einen Konzerngewinn von
1.806 Mio. EUR (1.481 Mio. EUR) erzielt. Der Konzerngewinn vor
IFRS-Effekten aus Sicherungszusammenhängen* liegt mit 1.548 Mio. EUR
unter dem herausragenden Vorjahreswert von 2.235 Mio. EUR, aber
dennoch auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau.

"Die KfW hat die sehr gute Ergebnisentwicklung des ersten
Halbjahres weiter fortgesetzt. Die nachhaltige Förderfähigkeit der
KfW wird damit auch unter Berücksichtigung der erwarteten höheren
aufsichtsrechtlichen Anforderungen gewährleistet. Gleichwohl enthält
dieses Ergebnis wiederum hohe positive Beiträge im Bewertungs- und
Kreditrisikovorsorgeergebnis, die nicht in die Zukunft
fortgeschrieben werden können", sagt Dr. Schröder.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen beträgt 1.411 Mio. EUR.
Maßgeblich für dieses gute Ergebnis ist weiterhin der starke
Zinsüberschuss in Höhe von 1.783 Mio. EUR (2.033 Mio. EUR), der
insbesondere auf die nach wie vor günstigen
Refinanzierungsbedingungen der KfW zurück zu führen ist. Mit 421 Mio.
EUR liegen die Zinsverbilligungsleistungen leicht über dem Vorjahr.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft hat sich erfreulich positiv
entwickelt und konnte netto um insgesamt 260 Mio. EUR (285 Mio. EUR)
reduziert werden. Die verbesserte Risikolage betrifft insbesondere
die Export- und Projektfinanzierung sowie Engagements im Rahmen der
Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer.

Das negative Ergebnis aus dem Beteiligungs- und
Wertpapierportfolio in Höhe von 83 Mio. EUR (182 Mio. EUR Ertrag)
umfasst Belastungen für griechische Staatsanleihen mit einem
Nominalvolumen von rund 250 Mio. EUR, die um 137 Mio. EUR auf ihren
Marktwert abgeschrieben wurden (auf Kurse per 30.09. von
durchschnittlich 45%).

Die rein IFRS-bedingten Effekte aus der Bewertung von Derivaten,
die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, haben mit 258 Mio. EUR
das Bewertungsergebnis deutlich erhöht (754 Mio. EUR Aufwand). Hier
wirken sich insbesondere Umkehreffekte aus den Vorjahren und die
Zinsentwicklung im Jahr 2011 aus. Diese positiven Ergebniseffekte
sind gegenüber dem 30.06.2011 deutlich um 334 Mio. EUR zurück
gegangen, so dass der Konzerngewinn mit 1.806 Mio. EUR nur leicht
über dem zum 30.06.2011 von 1.764 Mio. EUR liegt.

Die deutlich gestiegenen regulatorischen Quoten mit einer
Kernkapitalquote von 16,1% (Vorjahr: 12,4%) lassen sich im
Wesentlichen auf das durch den Konzerngewinn höhere
aufsichtsrechtliche Eigenkapital zurückführen.

Ergebnisse der Förderaktivitäten im Einzelnen

Im Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank liegt das
Neugeschäftsvolumen mit 16,4 Mrd. EUR erwartungsgemäß unter dem
Vorjahreswert von 21,8 Mrd. EUR. Wesentliche Ursache hierfür war das
Auslaufen der Konjunkturpakete, insbesondere des KfW-Sonderprogramms,
zum Jahresende 2010. Dadurch ist es im Förderschwerpunkt Gründung und
allgemeine Unternehmensfinanzierung zu einem Rückgang von 11,7 auf
7,6 Mrd. EUR gekommen. Im Bereich Innovation sind die Zusagen
hingegen von 1,6 auf 2,0 Mrd. EUR angestiegen. Im Förderschwerpunkt
Umwelt geht das Zusagevolumen von 8,5 auf 6,9 Mrd. EUR zurück. Dies
ist auf eine geringere Nachfrage nach Krediten aus dem KfW-Programm
Erneuerbare Energien zur Finanzierung von Photovoltaikanlagen
zurückzuführen. Hier hat sich die Zusagetätigkeit nach der
Reduzierung der Einspeisevergütung nach dem Rekordvolumen des Jahres
2010 wieder normalisiert. Die Nachfrage nach Krediten im Rahmen des
ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramms hat sich mit 1,8 Mrd. EUR
dagegen verdoppelt.

Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank beläuft
sich auf 11,4 Mrd. EUR und bleibt damit unter dem Niveau des 3.
Quartals 2010 (15,5 Mrd. EUR). Grund dafür sind Vorzieheffekte im
Vorjahr insbesondere im Programm Energieeffizient Bauen und Sanieren.
Das Zusagevolumen in der Bildungsfinanzierung erreicht ein Volumen
von 1,4 Mrd. EUR (1,4 Mrd. EUR). Insbesondere aufgrund der erhöhten
Anzahl der Studienanfänger hat sich die Nachfrage nach dem
KfW-Studienkredit mit Beginn des Wintersemesters 2011/12 belebt.

Das Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Kommunalbank liegt mit
11,2 Mrd. EUR leicht unter dem Wert des Vorjahreszeitraums (12,7 Mrd.
EUR). In den Breitenprogrammen der Infrastrukturfinanzierung ist mit
2,9 Mrd. EUR auch im Jahr 2011 eine solide Nachfrage zu verzeichnen
(3,5 Mrd. EUR). Vor allem die bankdurchgeleiteten Förderprogramme für
kommunale und soziale Unternehmen, liegen mit ihren Zusagevolumina
von 1,2 Mrd. EUR deutlich über den Vorjahreswerten (0,6 Mrd. EUR) und
wurden sehr gut nachgefragt. Auf die Vertragsabschlüsse der
Allgemeinen Refinanzierung der Landesförderinstitute entfallen 8,4
Mrd. EUR (8,8 Mrd. EUR).

Im Geschäftsfeld Export- und Projektfinanzierung, das innerhalb
der KfW Bankengruppe durch die KfW IPEX-Bank verantwortet wird, wurde
Neugeschäft in Höhe von 10,4 Mrd. EUR (5,3 Mrd. EUR) zugesagt. Einer
der wichtigsten Wachstumstreiber bleibt die Geschäftssparte Energie
und Umwelt mit 1,7 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR). Beigetragen zu diesem
sehr guten Ergebnis haben auch die Zusagen in den Sparten Luftfahrt
und Schienenverkehr mit 1,5 Mrd. EUR (0,5 Mrd. EUR) sowie Schifffahrt
mit 1,4 Mrd. EUR (0,5 Mrd. EUR).

Das Zusagevolumen der ersten neun Monate im Bereich
Kreditverbriefung und kapitalmarktnahe Produkte in Höhe von 0,4 Mrd.
EUR (1,3 Mrd. EUR) resultiert neben der Refinanzierung
bundesgedeckter Exportkredite überwiegend aus Finanzierungen im
Segment gewerbliche Leasing- und Kreditforderungen.

Im Geschäftsfeld Förderung der Entwicklungs- und
Transformationsländer hat die KfW Entwicklungsbank rund 2,6 Mrd. EUR
zugesagt, was dem Niveau des Vorjahreszeitraums entspricht. Davon
gelten rund zwei Mrd. EUR als offizielle Entwicklungszusammenarbeit
Deutschlands (ODA-Quote). Die KfW hat eigene Mittel in Höhe von 1,7
Mrd. EUR eingebracht. Mit rund 760 Mio. EUR liegt der Schwerpunkt der
Zusagen bei Programmen der sozialen Infrastruktur. Mit 650 Mio. EUR
liegt das Fördervolumen der DEG leicht über dem des
Vergleichszeitraums von rund 600 Mio. EUR. Nach Sektoren betrachtet
liegt der Schwerpunkt wie in den ersten beiden Quartalen im
Finanzsektor.

Die KfW hat bis zum 30.09.2011 an den internationalen
Kapitalmärkten langfristige Mittel im Gegenwert von 72,9 Mrd. EUR
aufgenommen. Für das Gesamtjahr geht sie von einem
Refinanzierungsvolumen von rund 80 Mrd. EUR aus.

* Erklärung Konzerngewinn vor IFRS-Effekten aus
Sicherungszusammenhängen: Nach IFRS sind Derivate, auch wenn sie wie
bei der KfW nicht zu Handelszwecken, sondern zur Absicherung von
Zins- und Währungsrisiken dienen, zum Zeitwert zu bilanzieren. Die
gegenläufigen Bewertungseffekte der abgesicherten bilanziellen
Grundgeschäfte können unter IFRS nur eingeschränkt abgebildet werden
und führen so in der Ertragslage der KfW zu ökonomisch nicht
sinnvollen temporären Ergebniseffekten. Diese gleichen sich in Summe
über die Gesamtlaufzeit der gesicherten Positionen aus.

Service: Eine tabellarische Übersicht der Geschäfts- und
Förderzahlen steht im Internet unter www.kfw.de/pressematerial -
Präsentationen und Geschäftszahlen zur Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Eske Ennen
Tel. 069 7431-9766, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: eske.ennen@kfw.de, Internet: www.kfw.de/newsroom


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