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Die Schaumschlägerin aus Laucha/Sachsen-Anhalt

Geschrieben am 04-11-2011

Magdeburg (ots) -

Die Ernährungs- und Gesundheitswirtschaft des Landes
Sachsen-Anhalt weist viele unterschiedliche Facetten auf. Heute
stellen wir Ihnen ein innovatives Unternehmen dieser Branche vor.
Lesen Sie mehr zur Nahrungsmittelbranche des Landes unter
http://www.investieren-in-sachsen-anhalt.de/Nahrungsmittelindustrie.

"LeHA" steht für "Lebensmittel" und für "Hartung".
LeHA-Lebensmittel, das sind Schlagfix und Sprühfix, Pudding,
Kaffeeweißer, Mandelmilch, Tomatenketchup - alles hergestellt auf
rein pflanzlicher Basis, ohne Laktose und Cholesterin, auch gluten-
und sojafrei, ohne Zusatz von Farbstoffen und: kalorienreduziert. Die
LeHA-Lebensmittel unter der Dachmarke "Schlagfix" stehen bundesweit
in den Regalen u.a. von EDEKA, Kaufland, Real, Netto, coop, ... Der
Weg vom kleinen Laucha an der Unstrut bis dorthin ist lang und nicht
ohne Hürden. LeHA-Geschäftsführerin Kirsten Hartung nimmt ihn gemäß
ihrer Profession als studierte Sportwissenschaftlerin: mit großem
persönlichen Einsatz, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen.

Gerade ist Kirsten Hartung von der Anuga zurück. Der Besuch dieser
Lebensmittel-Fachmesse in Köln hat für sie Tradition. Eher um zu
schauen, was andere machen. Kundenkontakte knüpft die 41-Jährige
hauptsächlich auf anderen Wegen. Wäre sie nicht diese kurvenreichen
Wege mit Höhen und Tiefen gegangen, gäbe es LeHA-Schlagfix wohl gar
nicht. Das wäre ein Verlust für all jene, die sich aus
Gesundheitsgründen laktose-, cholesterin- oder glutenfrei ernähren
müssen. "Ich wusste auch gar nicht, dass es in Deutschland so viele
Vegetarier und Veganer gibt", sagt Kirsten Hartung, die einen Haufen
Post bekommt von Menschen mit dieser Ernährungsphilosophie.
LeHA-Produkte werden rein pflanzlich hergestellt. Kunden in Israel,
wo man aus Glaubensgründen bestimmte Ernährungsgewohnheiten hat,
signalisieren Interesse. Kirsten Hartung zeigt die Sprühfix-Dose mit
hebräischer Aufschrift. Das Produkt ist "kosher parve"-zertifiziert.
Das heißt: Es kann zu Milch- und zu tierischen Produkten verzehrt
werden.

Im Büro der Geschäftsführerin steht eine bunte Anschauungspalette
einstiger, jetziger wie auch künftiger Verpackungen von
LeHA-Produkten; "Gesichter" aus den Regalen von Supermärkten, man
erkennt sie wieder.

Aber wie kommt ein "Kind" aus Sachsen-Anhalts Weinregion auf die
Idee, pflanzliche Schlagsahne herzustellen? Wie so oft im Leben durch
das Zusammenspiel von Zufällen. Kirsten Hartung zählt auf: "Fälle von
Laktoseunverträglichkeit in der Familie und 2002 die Bekanntschaft in
Bulgarien mit einem Produzenten, der laktosefreie Produkte für
Bäckereien herstellt." Dass es vor etwa zehn Jahren auf dem deutschen
Markt noch nichts Vergleichbares gab, sah Kirsten Hartung als
Herausforderung. Eigentlich ist sie studierte Sportwissenschaftlerin
mit Fachrichtung Pferdesport. Nicht nur deswegen sind gesunde
Lebensmittel für sie ein Thema. Wo Kirsten Hartung heute ihr Büro
hat, stand zu DDR-Zeiten das Lebensmittelkombinat Ogis, in dem ihr
Großvater 20 Jahre lang als Buchhalter gearbeitet hat. Kirsten wuchs
an der Quelle von "Früchte C" auf, der DDR-weit begehrten
Kindernahrung in den braunen Fläschchen.

Noch ein günstiger Zufall: Prof. Thomas Kleinschmidt, der an der
Hochschule Anhalt die Arbeitsgruppe "Lebensmittelverfahrenstechnik
und Milchtechnologie" leitet, stammt auch aus Laucha. Und Laucha ist
klein...

Was beim Zusammentreffen von Sportsgeist und Forscherdrang
herauskam, war und ist bis heute einzigartig: Eine pflanzliche
aufschlagfähige Mischung aus Wasser und nur 15 Prozent Pflanzenfett
der Ölpalme. 2003 war das Produkt markttauglich. Um es bekannt zu
machen, zogen die Familienmitglieder mit Ständen auf Märkte, nahmen
Kaffee, Kuchen und ein Mixgerät mit und boten den Schlagschaum zur
Verkostung an.

"Aus vielen Gesprächen mit Vertretern von Marktketten entwickelte
sich kein Geschäft", erinnert sich Kirsten Hartung noch zu gut. "Da
muss man jemanden treffen, der sich persönlich für das Produkt
interessiert, dem das gefällt, dem das schmeckt", sagt sie und dass
der Vertreter von EDEKA so einer war, der wichtige Türen öffnete. Mit
der Listung aber tat sich das nächste Problem auf. In Deutschland
einen Hersteller zu finden, der seine Maschinen auf diese besondere
Zutatenmischung einstellen kann, erwies sich als aussichtslos. Aus
dieser Not heraus wird der Schlagschaum in Italien hergestellt und
abgefüllt.

"Ein ähnliches Problem haben wir nun mit der Produktion unseres
neuen Brotaufstrichs", verkündet die LeHA-Geschäftsführerin.
Gemeinsam mit der Hochschule Anhalt hat sie einen frischkäseähnlichen
Brotaufstrich auf Pflanzenbasis entwickelt. Aber wo dieses neue
Produkt mit seinen Geschmacksrichtungen Tomate, Paprika und Kräuter
hergestellt wird, ist noch die Frage.

Kirsten Hartung setzt ihren sportlichen Ehrgeiz daran, einen
innovativen Hersteller in Deutschland zu finden, der wie sie neue
Ideen als Herausforderung annimmt.

Autor: Kathrain Graubaum



Pressekontakt:
Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Am Alten Theater 6
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-567 7076
Fax: 0391-567 7081
E-Mail: flenker-manthey@img-sachsen-anhalt.de
www.investieren-in-sachsen-anhalt.de


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