Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu »Wetten, dass . .?«
Geschrieben am 06-11-2011 |
Bielefeld (ots) - Hape Kerkeling mag »Wetten, dass . .?« nicht
moderieren. Viele haben es kommen sehen, manche sind überrascht - und
die Mainzelmänner haben ganz gelassen reagiert. »Schade«, sagte der
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut. Das war alles. »Würden Sie die
Nachfolge von Thomas Gottschalk bei 'Wetten, dass . .?' übernehmen?«,
lautete die Frage. Gottschalk ist Profi genug, um zu wissen, dass man
seinen Arbeitgeber nicht öffentlich düpiert, wenn der in
Personalverhandlungen steht. Dass er die Frage dennoch stellte,
gestelzt und mit diesem gekünstelten »Sie«, lässt nur einen Schluss
zu: Der Auftritt war mit Bellut abgesprochen. So sparte sich das ZDF
die peinliche Ankündigung, man habe Kerkeling zwar gewollt, aber
nicht bekommen. Kein guter Start für den designierten
ZDF-Intendanten, aber geschickt kaschiert, das muss der Neid ihm
lassen. Weil aber jedes Ding seine zwei Seiten hat, darf das ZDF
jetzt auch erleichtert aufatmen. »Wetten, dass . .?« ist so stark auf
Gottschalk fixiert, dass nach seinem Abschied das Konzept der Show in
jedem Fall umgebaut werden muss - und das wäre mit Kerkeling schwer
geworden, wenn nicht gar unmöglich. Denn welche Rolle hätte man ihm
zuweisen sollen? Die des Clowns im Stil des Horst Schlämmer? Na, da
hätte so mancher prominente Gast irritiert geblinzelt! Die des
Parodisten und Verwandlungskünstlers? Gut und schön - aber wer
moderiert dann weiter, während Kerkeling die Beatrix gibt? Europas
größte Show braucht einen familientauglichen Moderator, keinen
Komiker. Kinder und ablenkungsbedürftige Mittdreißiger, Dörfler und
Großstädter, das Fernsehprekariat und der Intellektuelle brauchen
einen, der sie alle zusammenhält, der Opa, Mami und den Teenie
gleichermaßen entzückt. Das ZDF muss sehen, wie es dieses Entzücken
in die richtigen Bahnen lenkt: in die finanziellen. »Wetten, dass .
.?« ist profitabel, weil es internationale Stars anlockt, und das
gelingt ihm nur, weil es Quote macht - und dafür wiederum braucht es
einen massentauglichen Präsentator. Das gilt um so mehr, als die Show
in jüngster Zeit stark unter der Konkurrenz der Privatsender litt:
»Deutschland sucht den Superstar«, »Das Supertalent«, »Schlag den
Raab«. Das ZDF steht vor Problemen, die es wahrscheinlich nicht lösen
kann. Also sollten sie »Wetten, dass . .?« mit einer rauschenden
Ballnacht verabschieden. Alle Moderatoren einladen. Die schönsten
Wetten zeigen. Blumen. Bussi. Aus. Einmal, da muss es vorbei sein.
Genau das aber wird nicht passieren. Man wird irgendein Gesicht ins
Rampenlicht schieben, das anzusehen keinem weh tut. Einen
Stromlinienförmigen. Oliver Geissen. Markus Lanz. Carmen Nebel,
horribile dictu. Man wird zusehen, wie das Flaggschiff absäuft. Das
hat »Wetten, dass . .?« nicht verdient.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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