Unternehmen haben Aufholbedarf bei digitalen Technologien
Geschrieben am 17-11-2011 |
Berlin (ots) - Gemeinsame Studie von Capgemini Consulting und dem
Massachusetts Institute of Technology (MIT) Center for Digital
Business zu digitaler Transformation
Die Mehrheit umsatzstarker, global agierender Unternehmen kann aus
den Möglichkeiten der Digitalisierung noch keinen Geschäftsnutzen
ziehen: Nur etwa ein Drittel ist erfolgreich bei der Umsetzung von
digitalen Veränderungen. Dabei scheint die Eigenmotivation der
Unternehmen bisher durchaus noch gering zu sein, denn vor allem
externe Faktoren treiben digitale Transformationen voran. 72 Prozent
der Führungskräfte nennen den Wettbewerbsdruck als wichtigsten
Treiber für digitale Veränderungen, gefolgt von wachsenden
Kundenanforderungen (70 Prozent). Dies sind Ergebnisse der aktuellen
Untersuchung "Digital Transformation: A Roadmap for Billion-Dollar
Organizations" von Capgemini Consulting, der globalen Strategie- und
Transformationsberatung der Capgemini-Gruppe, in Zusammenarbeit mit
dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) Center for Digital
Business. Für die Studie wurden 157 Führungskräfte von Unternehmen
mit Umsätzen über einer Milliarde US-Dollar in 15 Ländern befragt.
Sie untersucht den Entwicklungsstand der Organisationen hinsichtlich
digitaler Transformation; mit anderen Worten, der Nutzung digitaler
Technologien oder Tools für die Weiterentwicklung von
Geschäftsstrategien, Geschäftsmodellen sowie Geschäftsprozessen.
Fehlende Expertise bremst digitale Transformationen
Die größte Hürde bei der Umsetzung des digitalen Wandels ist für
77 Prozent der Befragten das fehlende Know-how auf Führungsebene oder
bei Mitarbeitern. 55 Prozent halten die Unternehmenskultur für
hinderlich, bei der Hälfte der Unternehmen bremst eine zu komplexe
und ineffiziente IT die digitale Evolution. Dr. Michael Schulte, CEO
Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz,
erklärt: "Unsere Untersuchung zeigt, dass viele Unternehmen von den
Möglichkeiten digitaler Geschäftsmethoden überzeugt sind, es aber an
der Umsetzung scheitert. Für eine umfassende Veränderung sind neben
der technischen Implementierung auch eine klare Vision und die
strategische Führung des Veränderungsprozesses entscheidend. Digital
Transformation erfordert eine übergeordnete Sicht - sie muss
Chefsache sein."
Zwei Dimensionen der digitalen Transformation
Der "Reifegrad" von Unternehmen hinsichtlich ihrer digitalen
Transformation ergibt sich aus zwei Dimensionen: Erstens, welche
Elemente implementiert werden, also beispielsweise die Investitionen,
die in die Weiterentwicklung des Kundenerlebnisses, des
Geschäftsmodells, der Geschäftsprozesse und in die Ausbildung und
Ausrüstung der Mitarbeiter getätigt werden. Zweitens, die Art, in der
Organisationen die digitale Transformation vorantreiben, wozu Aspekte
wie Strategie, Steuerung des Veränderungsprozesses, Beteiligung der
Mitarbeiter und Mess-Mechanismen zum Monitoring der erreichten
Verbesserungen gehören.
Die Untersuchung charakterisiert vier verschiedene
Entwicklungsstufen bei der Ausschöpfung der Potenziale der digitalen
Transformation:
- Digital Beginners: Diese Gruppe von Unternehmen ist hinsichtlich
fortschrittlicher, digitaler Technologien nicht sehr aktiv und
beschränkt sich auf Etabliertes wie Internet, E-Mail oder
Enterprise Resource Planning (ERP). Das kann eine bewusste
Entscheidung sein, aber auch darauf beruhen, dass digitale
Technologien und deren Potenziale nicht ausreichend bekannt
sind.
- Digital Fashionistas: Die Unternehmen dieser Gruppe zeichnen
sich durch den Willen zum Wandel aus. Sie haben bereits digitale
Tools implementiert, ohne jedoch aus diesen Neuerungen einen
nachhaltigen Geschäftsnutzen ziehen zu können. Es fehlt eine
klare Strategie und eine Vision, die die Elemente der digitalen
Transformation zusammenfasst. Diesen Unternehmen fehlt darüber
hinaus eine Vorstellung, wie sich aus der Digital Transformation
für sie Geschäftsnutzen generieren lässt.
- Digital Conservatives: Die Digital Conservatives haben die
Bedeutung einer klaren, vereinenden Vision sowie internem
Engagement und Investitions-Management erkannt. Sie sind sich im
Klaren, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll und wie sie
dies umsetzen. Dennoch scheitern sie daran, ihre Organisation
ausreichend zu mobilisieren, um ambitionierte Ziele zu
erreichen. Darüber hinaus binden sie externe Kunden und Partner
nur sehr zurückhaltend ein. Übermäßige Vorsicht kann dazu
führen, dass sie hinter den Wettbewerb zurückfallen.
- Digirati: Die Unternehmen dieser Gruppe können den Wert
digitaler Transformationen sehr konkret für sich formulieren.
Sie verfügen über eine vereinigende, umfassende Vision für die
Veränderung durch digitale Technologien. Sie investieren in
Digital Transformation und beherrschen die Steuerung der damit
verbundenen Veränderungen. Sie haben eine digitale Kultur
entwickelt, die ihnen auch zukünftige Veränderungen erleichtern
wird und ihnen einen Wettbewerbsvorsprung verschafft.
Andrew McAfee vom MIT, einer der Autoren, erläutert: "Trotz des
Hypes um innovative neue Technologien wie Social Media oder mobile
Plattformen haben die meisten Unternehmen auf ihrem Weg zur digitalen
Transformation noch einen langen Weg vor sich. Egal ob traditionelle
oder neue Technologien - der Schlüssel für den digitalen Wandel ist
eine Veränderung der Art, in der das Geschäft aufgestellt und
betrieben wird. Das ist, neben der technischen Seite, eine große
Herausforderung für das Management und die involvierten Mitarbeiter."
Die Studie zum Download: http://ots.de/zEr88
Über Capgemini Consulting: http://www.de.capgemini.com/consulting.
Über MIT Center for Digital Business : http://ebusiness.mit.edu/
Pressekontakt:
E: Achim.Schreiber@capgemini.com
T: 030 88 703 731
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