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Neues Deutschland: zur Herabstufung der Bonität von Landesbanken

Geschrieben am 17-11-2011

Berlin (ots) - An den Landesbanken scheiden sich die Geister: Vor
allem Landespolitiker möchten ihre »Hausbanken« erhalten, auch wenn
dies zuletzt viel Steuerzahlergeld kostete. Dagegen gibt es immer
Forderungen nach Fusion zu einer einzigen Landesbank, was bei den
Eigentümern allerdings kein Gehör fand. Auch unter linken
Finanzexperten gibt es hier Dissens: Die einen möchten die
Landesbanken auf ihr ursprüngliches Geschäftsmodell zurückführen -
die Vergabe von Großkrediten und die Finanzierung von
Infrastrukturprojekten in ihren jeweilen Ländern. Die anderen halten
zumindest bei einigen der Landesbanken eine Abwicklung nach Vorbild
der WestLB für unausweichlich; schließlich hätten größere Sparkassen
längst ihr Geschäftsmodell übernommen. Die Herabstufung der Bonität
von zehn Instituten durch Moody's dürfte die Diskussion befeuern.
Zwar hat der Schritt wohl keine direkten Folgen für die
Finanzierungskosten der Landesbanken. Aber das Image wird noch
schlechter. Zockerei mit kläglichem Ende, teure Prestigeprojekte,
unüberblickbare Geschäftsfelder im Ausland - die
öffentlich-rechtliche Trägerschaft schützte nicht vor Torheit und
Fahrlässigkeit. Im Gegenteil: Politiker in den Kontrollgremien
konnten die Risiken nicht einschätzen oder sie trieben die Banker
noch an. Auch das Beispiel der Landesbanken zeigt, dass es endlich
eine strenge Regulierung des gesamten Finanzsektors braucht. Dann
könnten auch Landesbanken ihren neuen Platz suchen.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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