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WAZ: Finger weg von der EZB - Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 18-11-2011

Essen (ots) - Zur Debatte um die ultimative Retterrolle der
Europäischen Zentralbank (EZB) ist zunächst festzuhalten: Der letzte
Rettungsplan mit dem sagenhaften Volumen von zwei Billionen Euro hat
keine vier Wochen gehalten. Verdampft in einer Suppe aus
Vertrauensverlust und Handlungsunfähigkeit der Euro-Regierungen. Und
nun blasen Spanien, Frankreich oder Großbritannien zum Generalangriff
auf die unabhängige Notenbank: Die soll die Notenpresse anwerfen,
unbegrenzt Staatsanleihen aufkaufen. Währungshüter, die sich mit der
Politik ins Bett legen, behüten keine Währung, sondern die
Schuldenpolitik der Regierungen. Wer zig Milliarden in Märkte pumpt,
erhöht die Nachfrage nach Gütern und provoziert steigende Preise.
Opfer einer Inflationspolitik sind kleine Sparer, deren mickrige
Zinsen jetzt schon von der Teuerung mehr als aufgefressen werden.
Gewinner sind große Schuldenmacher wie Regierungen, deren
Schuldenlast preisbereinigt sinkt. Genau deshalb muss die EZB
unabhängig sein. Schon vergessen, dass die politisierte US-Notenbank
mit ihrer Nullzins-Politik die erste Finanzkrise ausgelöst hat?



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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