dena-Studie weckt falsche Erwartungen / Holzindustrie hält Potenziale holzartiger Biomassenutzung für überschätzt und fordert einen sorgsamen Umgang mit dem kostbaren Rohstoff Holz
Geschrieben am 20-11-2011 |
Berlin (ots) -
Experten aus Wirtschaft und Politik diskutieren am 21. und 22.
November auf dem Energieeffizienzkongress der Deutschen
Energie-Agentur (dena) in Berlin über die energiepolitischen Fragen
von morgen. Thema unter anderem: Der Einsatz von holzartiger Biomasse
in Kohlekraftwerken. Laut dena-Studie könnten durch die
Mitverbrennung von Holz in deutschen Kraftwerken 50 Prozent der
bisher verwendeten Kohle ersetzt und damit bis zu 30 Millionen Tonnen
CO2 pro Jahr eingespart werden. Aus diesem Grund müsse die
Mitverbrennung von Biomasse gezielt gefördert werden. Nach Ansicht
der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR) ist jedoch
unklar, wie der dadurch steigende Rohholzbedarf gedeckt werden soll.
Die dena-Experten gehen davon aus, den Mehrbedarf durch einen Mix aus
heimischer und importierter Biomasse decken zu können.
Die Importmöglichkeiten von Holz aus Übersee sind aus Sicht der AGR
allerdings stark begrenzt. "Eine zusätzliche Förderung der
Verbrennung von holzartiger Biomasse würde zwangsläufig dazu führen,
dass die Energieversorger verstärkt auf dem heimischen Rohholzmarkt
einkaufen", sagt Ludwig Lehner, Präsident der AGR. Aktuelle Studien
zeigen aber, dass die verfügbaren heimischen Holzvorkommen bereits
vollständig genutzt werden. Eine verstärkte Nutzung in
Kohlekraftwerken würde den Rohstoff Holz vorzeitig dem Verwertungs-
und Recyclingzyklus entziehen.
"Es geht deshalb nicht darum, auf Holz als Energieträger zu
verzichten. Aber hier werden falsche Erwartungen an den regenerativen
Rohstoff und seine Verfügbarkeit gestellt", kritisiert Lehner die
dena-Studie und weist eindringlich darauf hin, Holz zuerst stofflich
zu verwerten, bevor es am Ende der Nutzung in Energie umgewandelt
wird. Die AGR fordert deshalb ein ganzheitliches Energiekonzept, das
die Ressourceneffizienz bei der Verwertung des Rohstoffes Holz
stärker berücksichtigt sowie eine damit verbundene Überprüfung der
Fördermaßnahmen für die energetische Nutzung von holzartiger
Biomasse.
Pressekontakt:
Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V.
Dr. Denny Ohnesorge
Reinhardtstraße 18
10117 Berlin
Telefon 030/720204388-5
Fax 030/223204-89
E-Mail info@rohholzverbraucher.de
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