HAMBURGER ABENDBLATT: Hamburger Abendblatt zum Bundeshaushalt
Geschrieben am 22-11-2011 |
Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Beate Kranz
Wenn es um die Einhaltung von Regeln geht, können manche Deutsche
richtig streng sein. Zumindest wenn es um das Wohlverhalten anderer
geht. So machte es Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble jüngst zur
Bedingung für weitere Hilfszahlungen, dass die neue griechische
Regierung zunächst eine verbindliche Zusage für den weiteren Sparkurs
gibt. Geht es um die Ordnung im eigenen Land gelten offenbar andere
Maßstäbe. Obwohl Deutschland dieses Jahr mit die höchsten
Steuereinnahmen erwartet und die Wirtschaft kräftig wächst, hat es
die Bundesregierung nicht geschafft, die Neuverschuldung auf Null
zurückzufahren. Erst recht nicht wurde mit dem Abtragen des
Schuldenbergs begonnen, der sich auf gut zwei Billionen Euro
summiert. Wann aber, wenn nicht in konjunkturell guten Zeiten sollte
mit dem Lösen von Problemen begonnen werden? Deutschland hat hier mal
wieder eine Chance vertan, seinen Haushalt durch Subventionsabbau und
Ausgabensenkungen zu konsolidieren - und so mit gutem Beispiel in der
Euro-Schuldenkrise voranzugehen. Wenngleich Deutschland sich am Markt
noch mit günstigen Krediten versorgen kann, bleibt der Schuldenstand
besorgniserregend. Ablesbar ist dies an den hohen Zinszahlungen, die
längst der zweitgrößte Kostenposten im Bundesetat sind. Geld, das
sehr viel sinnvoller ausgegeben werden könnte. Für 2012 wäre
drastisches Sparen dagegen fehl am Platz. Angesichts eines nur
schwachen Wachstums darf das zarte Pflänzchen Konjunktur nicht
kaputtgespart werden. Um langfristig glaubwürdig zu bleiben, muss
aber auch Deutschland wieder Grundregeln einhalten. Erst Recht jene
des Maastricht Vertrags, der einst als Garant für die Stabilität des
Euro galt. Traurig, aber wahr: Nach diesen Maßstäben würde
Deutschland heute noch nicht mal in die Euro-Zone aufgenommen werden.
Pressekontakt:
HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
Telefon: +49 40 347 234 57
Fax: +49 40 347 261 10
christoph.rind@abendblatt.de meinung@abendblatt.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
364935
weitere Artikel:
- Berliner Zeitung: Kommentar zum Schulterschluss der Parteien gegen Rechts Berlin (ots) - Es ist gut, dass alle Abgeordneten aller Fraktionen
im Bundestag das erschütternde Versagen des Staates beim Schutz vor
rechtsterroristischen Verbrechen eingestanden haben. Es ist gut, dass
das deutsche Parlament damit einmütig die Verantwortung des Staates
nicht nur für die Aufklärung der zehn anerkennt, sondern auch für
den umfassenden Schutz hier lebender Ausländer. Aber es genügt nicht,
dass der Staat sich im Kampf gegen Rechtsterroristen zur Ordnung
ruft - das darf die Gesellschaft von ihm erwarten.
Pressekontakt: mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zur Überschuldung in Berlin Berlin (ots) - Jeder achte erwachsene Berliner ist überschuldet.
Sicher, in Berlin ist die Arbeitslosenquote hoch und hier leben
viele Arme. Doch richtig ist auch: Viele Menschen in der Hauptstadt
leben auch völlig über ihre Verhältnisse. Es wäre begrüßenswert, wenn
der verantwortungsvolle Umgang mit dem eigenen Geld in der Schule,
vor allem aber durch Vorbild der Eltern erlernt würde. Schön wäre
es, wenn man auf den Staat als gutes Beispiel verweisen könnten.
Doch der taugt als Vorbild leider ganz und gar nicht.
Pressekontakt: mehr...
- Rheinische Post: Starkes Signal der Demokratie Düsseldorf (ots) - So bestürzend, beschämend, ja peinlich die
Pannenserie der deutschen Sicherheitsbehörden bei der "Aufklärung"
der Mordserie der braunen Truppe aus Zwickau ist, so wuchtig ist das
Signal, das der Deutsche Bundestag gestern aussendete. Erstmals haben
sich alle Parteien und Abgeordnete im Parlament - das ist immerhin
eine Bandbreite von CSU-Rechtsaußen Norbert Geis bis zur
Linkskommunistin Sahra Wagenknecht - gegen rechtsextremen Terror
ausgesprochen und ihr Mitgefühl demonstriert. Ein parlamentarischer
Aufstand der mehr...
- Rheinische Post: Taliban-Taktik Düsseldorf (ots) - Kann man mit den Taliban verhandeln? Man kann,
das zeigen die jetzt bekanntgewordenen Gespräche in Pakistan. Ob man
mit den islamischen Extremisten auch Frieden schließen kann, das
steht allerdings auf einem anderen Blatt. Die Erfahrungen mahnen zur
Vorsicht. Bisherige Friedensabkommen nutzten die Taliban stets nur
taktisch dazu, neue Anschläge vorzubereiten oder ihren Einfluss auf
die Bevölkerung auszuweiten. Und mit wem soll man eigentlich
verhandeln, wo es "die" Taliban doch gar nicht gibt? Die Bewegung ist
in mehr...
- Westfalen-Blatt: Winterreifen: Mindestprofiltiefe bleibt bei 1,6 Millimetern - geforderte Konkretisierung wird in diesem Jahr nicht umgesetzt Bielefeld (ots) - Die vom Bundesrat geforderte Konkretisierung der
2010 neu geregelten Winterreifenpflicht wird in diesem Jahr nicht
mehr kommen. Das hat ein Sprecher des Verkehrsministeriums im
Gespräch mit dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT
(Mittwoch-Ausgabe) erklärt.
Aus dem von Peter Ramsauer (CSU) geleiteten Verkehrsministerium
ist lediglich zu hören, es seien entsprechende Schritte eingeleitet
worden. Eine Halterhaftung sei ebenso wie eine einheitliche
Reifenkennzeichnung in Vorbereitung. In Sachen Profiltiefe mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|