Roland Berger-Studie "Purchasing Excellence": Risikomanagement im Einkauf als prioritäre Aufgabe gegen Preis-, Rohstoff- und Währungsrisiken
Geschrieben am 01-12-2011 |
München (ots) -
- Nach der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 und 2009 gewinnt der
Einkauf weiterhin an Bedeutung
- Führende Industrien beim Risikomanagement im Einkauf sind
Automobilbau, Handel und Elektronik
- Die Akzeptanz des Einkaufs im Unternehmen nimmt zu: 54 Prozent
sehen den Einkauf auf Augenhöhe mit Funktionen wie Finance und
Sales & Marketing
- Zentrale Rolle des Einkaufs, um Preis-, Rohstoff- und
Währungsrisiken vorzubeugen
- Einkauf unterstützt die Performance-Optimierung der Unternehmen
- wichtige Auswirkungen auf Kostenverbesserung und Working
Capital
Die Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 hat auch
den Bereich Einkauf und Beschaffung in den Unternehmen beeinflusst.
So sehen mehr als zwei Drittel der Firmen das Risikomanagement als
prioritäre Aufgabe des Einkaufs, um sich gegen Lieferanten-,
Rohstoff- und Währungsrisiken abzusichern. Entsprechend nimmt die
Akzeptanz des Einkaufs im Unternehmen stetig zu: 54 Prozent der
Führungskräfte geben an, der Einkauf arbeite mit anderen wichtigen
Unternehmensfunktionen auf Augenhöhe. Vorreiter sind dabei die
Industriebereiche Automobilbau, Handel und Elektronik. Das sind die
Ergebnisse der Studie "Purchasing Excellence" von Roland Berger
Strategy Consultants, für die rund 500 Geschäftsführer, COOs und
Einkaufsleiter weltweit befragt wurden.
"Die Wirtschaftskrise und die Volatilität der Märkte haben auch
den Einkauf in den Unternehmen weltweit beeinflusst", sagt Axel
Schmidt, Senior Partner von Roland Berger. "Der Trend geht daher
verstärkt in Richtung Risikomanagement: Die Bereiche Einkauf und
Beschaffung werden zunehmend genutzt, um sich gegen
Währungsschwankungen oder Lieferantenrisiken abzusichern."
Bedeutung des Einkaufs nimmt zu
Die neue Studie zeigt deutlich, dass die Bedeutung des Einkaufs
für Unternehmen stetig wächst: Auf allen drei Handlungsebenen -
Strategie, Performance und Voraussetzungen - sind deutliche
Verbesserungen im Vergleich zu den Vorjahren zu erkennen. Dabei
lassen sich 15 wesentliche Trends erkennen, wie etwa die zunehmende
Akzeptanz des Einkaufs in den höheren Unternehmensetagen. So genießt
der Einkauf in 77 Prozent der Fälle eine breite Unterstützung auf
Führungsebene. Bei 58 Prozent der Befragten verantwortet der Einkauf
mittlerweile cross-funktionale Projekte, um Kosten zu optimieren -
das ist ein Zuwachs von 12 Prozentpunkten im Vergleich zu 2009.
Absicherung gegen Preis-, Rohstoff- und Währungsrisiken Eine der
wichtigsten Funktionen, die dem Einkaufsmanagement zugeschrieben
wird, ist jedoch das Managen von Preis-, Rohstoff- und
Währungsrisiken - vor allem bei der Anschaffung von
Produktionsmaterial. So übernimmt der Einkauf diese Funktion in knapp
70 Prozent der Fälle bei Produktionsmaterial und 46 Prozent bei
Nicht-Produktionsmaterial. "Einkaufmanager spielen eine
außerordentlich wichtige Rolle im Unternehmen, wenn es darum geht,
Preis-, Rohstoff- und Währungsrisiken vorzubeugen", erklärt Roland
Schwientek, Partner von Roland Berger. "Denn durch ihre engen
Kontakte zu den Lieferanten und durch ihre guten Kenntnisse des
Rohstoffmarktes, sind sie in der Lage, bestimmte Risiken aufzuspüren
und zeitig zu handeln."
So führen über 80 Prozent der Befragten regelmäßig
Lieferanten-Audits, um von anstehenden Preiserhöhungen zeitig zu
erfahren. 62 Prozent der Unternehmen bauen sich
Beschaffungsalternativen auf, um steigenden Preisen bzw.
Währungsschwankungen entgegenzuwirken. Dabei achten Firmen auch
zunehmend auf die Nachhaltigkeit bei den gelieferten Materialien -
vor allem beim Produktionsmaterial genießt das Thema Nachhaltigkeit
einen hohen Stellenwert (74%).
Einkauf unterstützt die Performanceoptimierung
Ein optimales Einkaufsmanagement hilft Unternehmen zudem, ihre
eigene Performance zu steigern. So erfüllt der Einkauf zum Beispiel
eine wichtige Rolle beim Supply Chain Financing (68%). "Seit der
letzten Finanzkrise genießt die Optimierung des Working Capital eine
hohe Priorität in den Unternehmen", sagt Schwientek. "Dabei kann der
Einkauf die Zahlungsbedingungen, die Frequenz der Lieferung sowie
verschiedene Skonto-Möglichkeiten stark beeinflussen. Und das wirkt
sich wiederum positiv auf das Working Capital der Firma aus."
Deshalb binden Unternehmen immer öfter ihre Lieferanten früh in
verschiedene Prozesse ein, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Knapp
80 Prozent der Befragten beteiligen strategisch wichtige Lieferanten
bei ihrem Innovationsprozess. Bei Kostenoptimierungen setzen 63
Prozent der Unternehmen auf eine enge Kooperation mit ihren
Lieferanten im Bereich der Produktionsmaterialien; bei
Nicht-Produktionsmaterialien sind es lediglich 37 Prozent.
"Unternehmen setzen bei der Kostenoptimierung zunehmend auf
anspruchsvolle Hebel wie standardisierte technische Lösungen, die
Verbesserung von Produkt- und Servicekosten sowie die Fokussierung
auf strategische Lieferanten", erklärt Axel Schmidt.
Dabei nimmt der Fokus der internationalen Beschaffungsaktivitäten
weiter zu - bei Produktionsmaterialien liegt der Anteil der globalen
Beschaffung bereits bei 63 Prozent. Hier spielen die Anforderungen an
das Logistiknetz der jeweiligen Unternehmen (87%) sowie die
geografische Nähe an den einzelnen Standorten (69%) eine besonders
wichtige Rolle.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 2.500 Mitarbeitern und 45
Büros in 33 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt
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ausschließlichen Eigentum von mehr als 200 Partnern.
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Roland Berger Strategy Consultants
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