Verband deutscher Pfandbriefbanken warnt vor möglicher Kreditklemme und fordert Politik zu entschlossenem Handeln auf
Geschrieben am 02-12-2011 |
Berlin (ots) - Die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise und die
von der europäischen Bankaufsichtsbehörde EBA im Vorgriff auf Basel
III geforderten verschärften Eigenkapitalanforderungen erhöhen die
Eintrittswahrscheinlichkeit einer Kreditklemme. Darauf wies Jan
Bettink, Präsident des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) am
Donnerstag auf dem vdp-Jahresempfang in Berlin vor 400 Gästen aus
Politik und Wirtschaft hin.
Mit Blick auf die große Unsicherheit an den Märkten für
Staatstitel der Euro-Zone forderte er verlässliche und glaubhafte
Umbauten am europäischen Haus. Nur so könne ihr Vertrauen
zurückgewonnen werden. Um die Bedrohung für den Euro abzuwenden, rief
er zu entschlossenem Handeln auf und mahnte einen "Kompromiss
zwischen gewachsener deutscher Stabilitätsorientierung und
partnerschaftlichem Pragmatismus in Europa" an.
"Seit Ausbruch der Finanzkrise hat sich der Pfandbrief als
Stabilitätsanker erwiesen" - so Bettink mit Blick auf das
traditionelle Refinanzierungsinstrument der Pfandbriefbanken. Dies
verdanke er insbesondere den hohen gesetzlichen
Qualitäts-anforderungen. Aber der Pfandbrief sei auch ein Bankprodukt
und könne sich von dem überaus schwierigen Umfeld nicht vollständig
abkoppeln. "Die deutliche Eintrübung der Stimmung, die ganz neue
Qualität der Unsicherheit, die Mitte des Jahres ausgebrochen ist und
sich weiter ausbreitet, ist auch an unserem krisenfesten
Qualitätsprodukt nicht ganz spurlos vorbeigegangen", erklärte
Bettink. So sei der Pfandbriefabsatz seit dem dritten Quartal
deutlich verhaltener gewesen als noch zu Jahresbeginn erwartet.
Insgesamt werde der Absatz in diesem Jahr mit 65 - 70 Mrd. Euro
deutlich unter der ursprünglichen Prognose von knapp 90 Mrd. Euro
bleiben.
In der vorgesehenen neuen Bankenregulierung sei die hohe Qualität
des Pfandbriefs grundsätzlich angemessen berücksichtigt. Gleichwohl
sehe er an einigen Stellen Nachbesserungsbedarf: "Es sind vor allem
die indirekten Einflüsse von Basel III, Solvency II und anderer
Regulierungsvorhaben, die uns Sorgen bereiten, da sie die
Geschäftsmodelle der Pfandbriefemittenten zum Teil empfindlich
berühren", sagte Bettink. So setze die Geschäftsbeschränkung durch
die mögliche Einführung einer Leverage Ratio im Rahmen von Basel III
falsche Anreize, da sie risikoreiche Aktivitäten der Institute
belohne. Solvency II, das kommende Regelwerk für Versicherungen,
verteuere die Refinanzierung der Banken erheblich und mutmaßlich
dauerhaft.
Pressekontakt:
Dr. Helga Bender
Verband deutscher Pfandbriefbanken
Tel. 030 20915-330
E-Mail: bender@pfandbrief.de
Christian Walburg
Verband deutscher Pfandbriefbanken
Tel. 030 20915-340
E-Mail: walburg@pfandbrief.de
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