EMI: Privater Konsum trotzt abflauender Konjunktur
Geschrieben am 05-12-2011 |
Frankfurt am Main (ots) - Die deutsche Wirtschaft gerät zunehmend
in den Abwärtsstrudel: Das zeigt der saisonbereinigte
Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI), der im November binnen
Monatsfrist um 1,2 Zähler auf 47,9 sank. Damit entfernte sich der
Konjunktur-Frühindikator weiter von der psychologisch wichtigen
50-Punkte-Referenzlinie. Notierungen oberhalb dieser Schwelle
signalisieren Wachstum, alles darunter deutet auf eine Rezession hin.
Der November-EMI war gleichzeitig der niedrigste Wert seit Juli 2009.
"Angesichts der unsicheren Konjunkturperspektiven verschieben
viele Firmen ihre Investitionsentscheidungen. Der Industriesektor ist
derzeit von einem Aufschwung weit entfernt", betonte Dr. Holger
Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes
Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), in Frankfurt.
Das zeigten die rückläufigen Auftragsbestände und der Abbau der
Fertigwarenlager. Ob die weiter sinkenden Einkaufspreise auch in den
nächsten Monaten zur Kostenentlastung der Unternehmen beitragen
werden, müsse abgewartet werden.
"Noch befindet sich der EMI im Abwärtstrend und signalisiert damit
einen schwachen Jahresanfang 2012. Während die Industriekonjunktur
derzeit stark nachlässt, konnte sich der Konsumgüterbereich beleben.
Gerade der deutsche Konsument scheint sich mittlerweile zu einer
Konjunkturstütze zu entwickeln", sagte Dr. Gertrud R. Traud,
Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), dem BME. So
werde die "derzeitige weltwirtschaftliche Abschwächung, insbesondere
in unseren europäischen Nachbarländern, nicht eins zu eins auf
Deutschland durchschlagen".
Der "Markit/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher
Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in
Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des
Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME),
Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit
Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von
500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in
Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die
deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild
des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).
Ansichtsexemplare/Weitere Infos:
Sabine Ursel
Leitung Kommunikation
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)
Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt
Tel.: 069/3 08 38-1 13, mobil: 0163/3 08 38 00
E-Mail: sabine.ursel@bme.de
Internet: www.bme.de
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