Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zum Gerichtsurteil zum Namensstreit um Mazedonien: Barbarischer Kronzeuge
Geschrieben am 05-12-2011 |
Frankfurt/Oder (ots) - Man sollte meinen, Griechenland habe
genügend existenzielle Sorgen, als sich mit einem Nachbarn um den
Namen Mazedonien zu streiten. Aber es ist zu befürchten, dass die
Posse die Welt auch nach dem ersten, Athen rügenden Urteil weiter
belästigen wird. Offenbar gilt auch dort unverändert, was der Athener
Demosthenes vor 2300 Jahren konstatierte: "Nichts ist leichter als
Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für
wahr." Zu seiner Zeit waren alle Nicht-Griechen nur "Barbaren". Ja,
auch die Mazedonier gehörten zu dieser Kategorie. Ihre königliche
Familie durfte zwar den Sprössling Alexander (später: der Große) in
Olympia starten lassen, aber sonst niemanden aus ihrem Land. Wenn
Athen verkündet, "Mazedonien ist unser", erinnert das an
Vertriebenenfunktionäre. Denn auch dieser Anspruch ist historisch
schief und aus einer Zeit gefallen, in der Grenzen zu Strichen im
Atlas werden.
Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD
Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de
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