Rheinische Post: Fehler im Kreml
Geschrieben am 07-12-2011 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Doris Heimann:
Die russischen Wähler fühlen sich beleidigt. Verschaukelt und
betrogen von einer Staatsführung, die vor lauter Selbstherrlichkeit
die Bodenhaftung verloren hat. Das ist der Hintergrund der Proteste
gegen das Ergebnis der Duma-Wahlen, die so schnell nicht abebben
werden. Zum ersten Mal, seit Wladimir Putin vor elf Jahren die Macht
von Boris Jelzin übernahm, sieht sich der Kreml mit politisch
motiviertem Widerstand in größerem Maßstab konfrontiert. Bisher waren
Massenproteste selten und gründeten auf materielle Unzufriedenheit.
Die ließ sich mit ein paar Almosen leicht beheben. Diesmal wird es
schwieriger für Wladimir Putin und sein Gefolge. Denn Russlands
Mächtige haben die Stimmung im Volk falsch eingeschätzt. Die meisten,
die auf die Straße gehen, sind Vertreter der städtischen
Mittelklasse. Sie sind gut ausgebildet und materiell etabliert. Und
sie wehren sich dagegen, als dummes Stimmvieh missbraucht zu werden.
Weil sie das als Verachtung ihrer Leistung und Verletzung ihrer Würde
empfinden. Der Kreml will die Proteste nun mit Gewalt ersticken. Und
ist damit dabei, den nächsten großen Fehler zu machen. Denn mit der
Überreaktion verbaut sich die russische Führung die Möglichkeit zum
Dialog mit den Andersdenkenden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
367729
weitere Artikel:
- WAZ: Pleite-Studenten. Kommentar von Christopher Onkelbach Essen (ots) - Man stelle sich vor, Millionen Rentner müssten auf
die Auszahlung ihres Geldes warten, weil die Rentenkassen die Anträge
nicht bewältigen können - der Aufschrei wäre gewaltig. Studenten
fehlt eine ähnliche Lobby, doch der Vergleich verdeutlicht den Ernst
der Lage. Etwa jeder fünfte Student ist auf das Geld vom Staat
angewiesen, um über die Runden zu kommen, im Durchschnitt erhält er
434 Euro im Monat. Geld, das die jungen Menschen dringend benötigen,
für Miete, Bücher, Lebensmittel. Welcher Supermarkt lässt
anschreiben? mehr...
- WAZ: Geheime Waffen. Kommentar von Gregor Boldt Essen (ots) - Beim Waffenhandel will sich niemand gern in die
Karten schauen lassen. Auch die Transparenz der Bundesregierung bei
der Genehmigung von Rüstungsexporten lässt zu wünschen übrig. Bisher
ist nicht plausibel begründet worden, warum jedes Mal der
Rüstungsexportbericht des betreffenden Jahres erst knapp 12 Monate
später veröffentlicht wird. Entscheidungen wie der Panzer-Deal mit
Saudi-Arabien, der zum Ärger Berlins im Sommer bekannt wurde, werden
so erst publiziert, wenn sie gefallen sind.
Ein Ausschuss des Kabinetts mehr...
- WAZ: Merkels Gratwanderung. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Wenn die Staats- und Regierungschefs der EU heute
mit einem Abendessen in Brüssel ihren Gipfel einläuten, steht der
Bundeskanzlerin eine gefährliche Gratwanderung bevor. Gemeinsam mit
Frankreichs Nicolas Sarkozy will Angela Merkel Änderungen in den
EU-Verträgen durchboxen. Viele in der EU sind davon nicht begeistert,
sodass die Reformen vermutlich nur über verfahrenstechnische und
rechtliche Winkelzüge umsetzbar wären. Die Gefahr, dass Merkel
dadurch eine antideutsche Stimmung entfacht, ist nicht gering zu
schätzen. mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum EU-Gipfel Ulm (ots) - Bundeskanzlerin Merkel pokert hoch vor dem heute
beginnenden Gipfel. Mit einem großen Ruck soll die EU - zumindest die
Familie der Euro-Staaten - so reformiert werden, dass neben der
Währungsunion künftig eine Art von Fiskalunion geschaffen wird.
Verbunden ist das mit der weiteren Aufgabe nationaler Autonomie - das
wird von nationalen Verfassungsgerichten überprüft werden, hier und
da sogar Referenden erfordern, die im derzeitigen Umfeld schwer zu
gewinnen sind für die Pro-Europäer. An echten Mitstreitern für diese
Rosskur mehr...
- Rheinische Post: Das Diesel-Privileg Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Thomas Reisener:
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Diesel-Fahrer nur
deshalb günstiger unterwegs sind, weil Diesel an der Zapfsäule
weniger als Benzin kostet. Abgesehen davon, dass der Preisvorteil
immer kleiner wird und sich wegen der dramatisch gewachsenen
Nachfrage bald sogar umkehren wird, liegt die wesentliche Ersparnis
in der Physik: Diesel enthält schlicht mehr Energie als Benzin.
Deshalb brauchen Autos mit Dieselmotoren weniger Sprit. Warum
Deutschland und andere Staaten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|