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Rettungsschirm fürs Klima in greifbarer Nähe. Chancen in Durban jetzt nutzen

Geschrieben am 08-12-2011

Berlin/Durban (ots) - "Die Zeichen für eine Fortsetzung
internationaler Klimaschutzabkommen stehen unerwartet gut. Ein erster
Rettungsschirm für das Klima rückt in greifbare Nähe", sagte der
Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
Hubert Weiger, am Tag vor Abschluss der Klimaverhandlungen in Durban.
Nach anfänglich verhärteten Positionen sei in der zweiten Woche
endlich Bewegung in die Verhandlungen gekommen. "Inzwischen gibt es
von vielen Staaten positive Signale für international verbindliche
Regeln und es liegen gute Vorschläge auf dem Tisch. Die angereisten
Minister und Delegationsleiter aus allen Teilen der Welt müssen diese
Chance jetzt nutzen und die Fortführung des Kyoto-Protokolls
beschließen", so Weiger.

Zugleich warnte er davor, dass ohne ein verstärktes politisches
Engagement der Minister die bisher erzielten Fortschritte nicht zum
gewünschten Ergebnis führen würden. Die guten Vorschläge müssten
jetzt in einem Abschlussdokument zusammengeführt werden, das
ambitionierte Reduktionsverpflichtungen für die Industriestaaten ab
2013 enthält.

Noch vorhandene Schlupflöcher beim Klimaschutz für die
Industriestaaten müssten geschlossen werden. So dürften die Staaten
nicht die Möglichkeit haben, ihren Verpflichtungen zur Minderung der
Treibhausgase durch den Kauf von Klimazertifikaten nach dem
sogenannten Clean Development Mechanismus (CDM) auszuweichen. Auch
die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) zur Abscheidung und
unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid oder der Bau von
Staudämmen dürften nicht als Klimaschutzmaßnahmen gelten.

Heftige Kritik übte Weiger an den USA, Kanada, Russland und Japan,
die sich weiterhin strikt gegen jegliche internationale Regeln
stellten. "Diese für die Wirksamkeit des globalen Klimaschutzes enorm
wichtigen Staaten müssen ihre Verweigerungshaltung endlich aufgeben",
sagte der BUND-Vorsitzende.

Das in Durban diskutierte neue noch auszuhandelnde internationale
Klimaschutzabkommen müsse nach Auffassung der
BUND-Klimaschutzexpertin Ann-Kathrin Schneider vor allem schnell
kommen und die Industriestaaten zu drastischen Minderungen ihrer
CO2-Emissionen verpflichten. "Auch die Schwellenländer müssen
Reduktionsverpflichtungen eingehen. Sie sollten dafür aber mehr Zeit
bekommen. Und die Industriestaaten müssen die Entwicklungsländer beim
Klimaschutz wesentlich stärker unterstützen als bisher geplant",
sagte Schneider.



Pressekontakt:
In Durban: BUND-Vorsitzender Hubert Weiger:
Mobil: 0027-765941240 bzw.
Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaexpertin:
Mobil: 0027-767636164 oder:

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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