Executive Rail Radar 2011 von Roland Berger zeigt: Profitabilität ist die größte Herausforderung der europäischen Eisenbahnbetreiber
Geschrieben am 09-12-2011 |
München (ots) -
- Im europäischen Vergleich weist Deutschland gemäß der Mehrheit
der Teilnehmer die attraktivste Marktstruktur sowohl im
Eisenbahnbereich als auch bei den öffentlichen Verkehrsnetzen
auf
- Das Streben nach sicheren Finanzressourcen und nach einer
höheren Profitabilität stellt für 41 Prozent der Führungskräfte
die größte Schwierigkeit dar
- Obwohl 47 Prozent der Befragten die Privatisierung ihres
Unternehmens als wichtig erachten, planen sie nur 21 Prozent bis
2020
- Lediglich ein Viertel der Eisenbahnbetreiber sieht Wachstum als
wichtige Priorität
- Konkurrenz auf dem eigenen nationalen Markt zwingt Unternehmen
zur Expansion: Zentral- und Osteuropa (81%) sowie Westeuropa
(78%) sind weit attraktiver als Asien (31%) oder Indien (27%)
Die zunehmende Liberalisierung der europäischen Eisenbahnindustrie
und der steigende Wettbewerbsdruck zwingen Betreiber, ihre sinkende
Profitabilität zu erhöhen, ihr Angebot zu erweitern und auf
internationalen Märkten zu expandieren. Dabei schneidet Deutschland
im europäischen Marktstrukturranking am besten ab - auch wenn die
Deutsche Bahn noch nicht privatisiert wurde. Die Privatisierung ist
jedoch eines der wichtigsten Anliegen für 47 Prozent der europäischen
Eisenbahnbetreiber. Allerdings rechnen nur 21 Prozent der Befragten
bis 2020 fest damit. Auf Wachstum setzen nur 20 Prozent der
Unternehmen - vor allem im Ausland. Dabei sind Zentral-, Ost- und
Westeuropa beliebtere Expansionsziele als ferne Märkte wie Asien oder
Indien. Das ist das Ergebnis der neuen Studie "Executive Rail Radar
2011" von Roland Berger Strategy Consultants.
"Der Konkurrenzdruck in der Eisenbahnindustrie nimmt in ganz
Europa zu", sagt Martin Streichfuss, Partner von Roland Berger.
"Obwohl die meisten Unternehmen ihre Produktivität in den vergangenen
Jahren steigern konnten, ist die Profitabilität noch immer zu
niedrig. Verbesserungen der Leistungen und Kostensenkungen sind daher
sehr wichtig, um eine höhere Profitabilität zu erreichen."
Deutschland schneidet im europäischen Ranking sehr gut ab
In dieser Hinsicht positioniert sich der deutsche Markt für
Eisenbahn und öffentliche Verkehrsmittel im europäischen Vergleich
sehr gut. So wurden die staatlichen Subventionen gesenkt, auch wenn
die Deutsche Bahn bisher nicht privatisiert wurde. Gestiegen ist auch
der Anteil der Privatbetreiber auf dem deutschen Markt, die nun 12
Prozent der Bahnverbindungen im Passagierbereich und sogar ein
Viertel des gesamten Cargobereichs abdecken. "Bei den lokalen
öffentlichen Verkehrsmitteln spielen vor allem integrierte
Transportmöglichkeiten eine wesentliche Rolle", erläutert Andreas
Schwilling, Partner von Roland Berger. "Denn die Möglichkeit, mit
einem einzigen Ticket Verkehrsmittel von verschiedenen Betreibern im
örtlichen Verkehrsverbund zu nutzen, wird von den Nutzern sehr
geschätzt."
An zweiter Stelle im europäischen Ranking positioniert sich
Großbritannien. Denn das Land konnte den Bahnverkehr seit 2000
erheblich steigern - trotz mancher negativer Auswirkungen der
Bahnprivatisierung. Frankreich schneidet bei den Teilnehmern des
Executive Rail Radars im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs sehr
gut ab. "Während der französische Eisenbahnmarkt komplett abgeriegelt
ist, wird ein Teil der örtlichen Verkehrsnetze von Privaten
betrieben. Und das sorgt für eine gewisse Belebung des Marktes", so
Streichfuss.
Schwache Profitabilität hindert Privatisierung
Die Privatisierung bleibt für 47 Prozent der Eisenbahnbetreiber
sicherlich ein wichtiges Anliegen. Die Gründe: eine größere
Unabhängigkeit von politischen Entscheidungen (55%) sowie die
Möglichkeit, neues Kapital von Privatinvestoren zu bekommen (32%).
Allerdings sehen sich lediglich 21 Prozent der Befragten in der Lage,
bis 2020 die Privatisierung durchzuführen. "Die wichtigsten
Hindernisse auf dem Weg zur Privatisierung stellen die
Unentschlossenheit der Politik und die schwache Profitabilität der
Unternehmen dar", erklärt Andreas Schwilling. "Denn nur Unternehmen,
die ausreichend profitabel sind, sind für potenzielle Investoren
interessant."
Europäische Eisenbahnbetreiber wollen daher in den kommenden
Jahren zwei wichtige Ziele erreichen, um auf dem Markt attraktiver zu
sein: Sie setzen auf eine weitere Kostensenkung (93%) und auf die
Verbesserung ihrer Leistungen (91%). Doch auch die Modernisierung der
Infrastruktur spielt für 86 Prozent der Umfrageteilnehmer eine sehr
wichtige Rolle.
Wachstum fokussiert sich auf Europa
Das Thema Wachstum hat daher im Moment nicht die höchste
Priorität: Nur 21 Prozent der Befragten möchte sich in den kommenden
Jahren auf Wachstum konzentrieren. Und wenn Eisenbahnbetreiber
expandieren, dann in Richtung Ausland: "Die zunehmende Konkurrenz in
den Heimatmärkten führt dazu, dass sich die Unternehmen zunehmend in
anderen, weniger kompetitiven Märkten umsehen müssen", erklärt
Streichfuss. "Allerdings bevorzugen sie eindeutig weitere europäische
Märkte. Denn ferne Länder wie etwa in Asien bieten zwar ein großes
Wachstumspotenzial, bedeuten aber auch erhebliche Unterschiede in der
Marktstruktur und in der Kultur der Nutzer."
So stehen in den Expansionsplänen europäischer Unternehmen
Zentral- und Osteuropa an oberster Stelle (81%), dicht gefolgt von
Westeuropa (78%). Länder wie China (30%), Indien (27%) und Russland
(27%) sind für künftige Wachstumspläne deutlich weniger attraktiv.
Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
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Büros in 33 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt
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