Das Deutsche Atomforum: Dynamik der Energiewende in Deutschland ist
sehr hoch
Geschrieben am 12-12-2011 |
Sankt Petersburg (ots) - Für Deutschland wird der Ausstieg aus der
Kernenergie bis Ende 2022 sicher weitreichende politische,
wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben, meint Maik Luckow,
der Bereichsleiter für Presse und Politik des Deutschen Atomforums.
Wie vielfältig die deutsche Wirtschaft ist, so unterschiedlich sind
ihre Unternehmen von dieser Entscheidung der deutschen Regierung
betroffen, so der Experte.
"Die Energiewende ist ein gewaltiges, sehr komplexes Projekt, das
Einsatz und Kreativität aller gesellschaftlichen Bereiche erfordert.
Die notwendigen Voraussetzungen und die Auswirkungen der Energiewende
lassen sich aber nicht mit wenigen Worten zusammenfassen. Zumal die
Dynamik der Veränderungsprozesse sehr hoch ist", sagte der
Gesprächspartner von RBMC.
Er erinnerte daran, dass zur Gewährleistung der
Versorgungssicherheit Deutschland bereits seit Monaten mehr
Kernenergie aus dem Ausland importiert, vor allem aus Frankreich und
Tschechien als in der Vergangenheit. "Die europäische Dimension des
deutschen Verzichtes auf Atomenergie wird der Politik und allen
Stromkunden in der Zukunft sicher deutlicher bewusst sein als in der
Gegenwart", warnte Luckow vor frühzeitigen Schätzungen.
Der Energiemangel, der Deutschland nach dem Abschalten aller
Atomkraftwerke erwarten könnte, regt die Mehrheit von Analytikern
auf. Einige von ihnen schlagen vor, Atomenergie im Ausland
einzukaufen. Zu möglichen neuen Lieferanten können Polen, Litauen,
Weißrussland oder Russland werden, wo gegenwärtig neue Atomkraftwerke
gebaut werden. Es ist bemerkenswert, dass die Kapazitäten des
russischen Atomkraftwerkes im Kaliningrader Gebiet nur für den Export
geplant sind.
"Der Fortschritt der Energiewende in Deutschland sowie der
Neubauprojekte und die Entwicklung der Strommärkte in Europa werden
einen entscheidenden Einfluss auf die Attraktivität von
Exportangeboten aus den Neubau-Ländern haben", betonte Luckow.
Seiner Meinung nach, lässt sich die Lage auf den Strommärkten in
Deutschland und anderen europäischen Ländern in sieben und mehreren
Jahren gegenwärtig nicht genau prognostizieren. Gerade die
Energiewende in Deutschland ist mit so vielen dynamischen Faktoren
verbunden.
Rückfragehinweis:
Denis Pleshchenko 10-line V.O. 3, Sankt Petersburg, 197110
Tel.: 007 911 985 6237, e-mail: dp@cirp.ru
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