'Börse Online'-Interview mit Peter Huber, Chef der Vermögensverwaltung Star Capital:
"Wir steuern auf eine Welle von Staatspleiten zu"
Geschrieben am 14-12-2011 |
Frankfurt (ots) - Weitere Umschuldungen in Europa erwartet / "Was
wir 2011 an den Finanzmärkten gesehen haben, war nur ein Vorbeben" /
"Sich lang laufende Bundesanleihen ins Depot zu legen, ist das
Dümmste, was Sie derzeit machen können" / Unternehmensanleihen als
Alternative
Peter Huber, Chef der Vermögensverwaltung Star Capital, rechnet
trotz anderslautender Beteuerungen der Politik mit weiteren
Umschuldungen im Euro-Raum. Huber sagte im Interview mit dem
Anlegermagazin 'Börse Onilne' (Ausgabe 51/2011, EVT 15. Dezember:
"Wir haben in Europa jahrzehntelang über unsere Verhältnisse gelebt.
Darum steuern wir jetzt unausweichlich auf eine Welle von
Staatspleiten zu." Zwar könnten die Beschlüsse des jüngsten
EU-Gipfels die Märkte vielleicht zeitweilig beruhigen, das
Kernproblem der hohen Verschuldung bleibe aber bestehen. "Was wir
2011 an den Finanzmärkten gesehen haben, war nur ein Vorbeben", so
der Vermögensverwalter. "Die wirklichen Ausschläge warten 2012 auf
uns."
Für seine Anlagestrategie zieht Huber daraus folgenden Schluss:
Mit Ausnahme von Papieren mit sehr kurzer Laufzeit verzichtet er auf
Bundesanleihen, stattdessen favorisiert er Firmenbonds. "Sich lang
laufende Bundesanleihen ins Depot zu legen, ist das Dümmste, was Sie
derzeit machen können", sagte Huber. Er erwartet massive
Kursverluste, da Deutschland für die übrigen Staaten des Euro-Raumes
einstehen müsse. Der Unternehmenssektor dagegen präsentiere sich
derzeit viel besser als in der Krise des Jahres 2008. Damals seien
viele Firmen überschuldet und nur auf kurzfristiger Basis
refinanziert gewesen. Dies sei nun anders, da die Unternehmen aktuell
hohe Kassepositionen vorhielten. Der Vermögensverwalter setzt auf
eine Kombination aus Firmenanleihen mit guten Rating-Noten und
Hochzinspapieren. "Erstere sind weitgehend ausfallsicher und liquide,
letztere bringen Rendite." Huber verwaltet derzeit Kundengelder in
Höhe von rund 1,4 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Dennis Kremer, Redaktion G+J Wirtschaftsmedien
Tel.: 0 69/15 30 97 -7 67, Fax: 0 69/15 30 97 -7 99
E-Mail: kremer.dennis@guj.de
www.boerse-online.de
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