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Zahl der Rotavirus-Infektionen dank Impfung halbiert / Impfmentalität ist in Ost- und Westdeutschland sehr unterschiedlich (mit Bild)

Geschrieben am 16-12-2011

München (ots) -

Die Impfbereitschaft ist in Ostdeutschland deutlich größer als im
Westen der Bundesrepublik. Durch die seit 2008 bestehende Empfehlung
der Sächsischen Impfkommission (SIKO), Neugeborene und Säuglinge
gegen die hoch ansteckenden Rotaviren zu impfen, zeigen sich jetzt
zusätzliche Erfolge. Während die Impfquote gegen den gefährlichen
Brechdurchfall im Jahr 2010 bei Kleinkindern bundesweit bei 24,7
Prozent lag, stieg sie im Bundesland Sachsen auf erfreuliche 63,4
Prozent. Und die Folgen sind beeindruckend: Die Fallzahl von
erkrankten Kleinkindern in Sachsen hat sich 2010 (seit Einführung der
Impfung im Jahre 2008) halbiert. Bundesweit dagegen sanken die
Patientenzahlen im gleichen Zeitraum nur geringfügig, wie die
Sächsische Impfkommission in ihrem Resümee im Ärzteblatt Sachsen
aufzeigt.

Impfverpflichtung kontra Impfempfehlung

In Ostdeutschland stehen viele Eltern Impfungen offener gegenüber.
"Sie alle wurden selbst als Kind geimpft und empfinden dies daher
heute oft auch für ihre eigenen Kinder als selbstverständlich",
berichtet Dr. Dietmar Beier, Vorsitzender der Sächsischen
Impfkommission. Denn zu DDR-Zeiten gab es für bestimmte Krankheiten
eine Impfpflicht, der die Eltern nachzukommen hatten; Impfen war
selbstverständlich. Im Westen Deutschlands wurden dagegen lediglich
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen.

Ein weiterer Grund für die unterschiedliche Bereitschaft der
Eltern in Ost- und Westdeutschland, ihre Kinder gegen Rotaviren zu
impfen, könnte auch im unterschiedlichen Angebot von Krippeplätzen in
den neuen und alten Bundesländern liegen. Während 2010 in
Westdeutschland nur 14,6 Prozent der Kinder unter drei Jahren
tagsüber in Krippen oder von Tagesmüttern betreut wurden, waren es in
den neuen Ländern 46 Prozent. Bei den Einjährigen ist der Unterschied
noch deutlicher: Hier werden im Westen neun von zehn Kinder Zuhause
betreut, in Ostdeutschland nur fünf von zehn (Familienministerin
Christina Schröder bei der Präsentation eines Zwischenberichts zum
Stand der Krippenversorgung in Deutschland, am 21.07.2010 in Berlin).
"Eltern, die ihre Kinder früh in eine Kindertagesstätte geben, impfen
ihr Kind in der Regel häufiger, da die Ansteckungsgefahr beim Spielen
mit anderen Kindern groß ist.", erklärt Kinderärztin Dr. Olga
Prehsfreund aus Köln.

Große Belastung für Babys und Kleinkinder

"Ist ein Kind an Rotaviren erkrankt, bedeuten der stetige
Durchfall und das häufige Erbrechen eine starke Belastung für den
kleinen Körper des Kindes", erklärt Dr. Prehsfreund. Wichtig ist dann
vor allem, den Körper vor dem Austrocknen zu bewahren und den
Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ein schwerer Krankheitsverlauf
einer Rotavirus-Infektion kann nur durch eine Schluckimpfung
verhindert werden. Je nach verwendetem Impfstoff werden den Kindern
dabei im Abstand von mindestens vier Wochen zwei oder drei kleine
Dosen in den Mund geträufelt. Die Impfung gegen eine Erkrankung durch
Rotaviren wird bundesweit von vielen Krankenkassen übernommen. Eine
genaue Übersicht, welche Krankenkassen die Impfung übernehmen, finden
Sie unter www.gesundes-kind.de.

20.000 Kinder müssen jährlich wegen einer Rotavirus-Infektion in
die Klinik

Schon ein Händedruck oder das gleiche Spielzeug in der
Krabbelgruppe können ausreichen, um den Virus von Kind zu Kind zu
verbreiten. Jedes Jahr müssen allein in Deutschland rund 20.000
Kinder stationär behandelt werden. Die Aufklärungsarbeit zeigt
allerdings erste Ergebnisse: Immerhin schon jede zweite Schwangere
will 2011 ihr Neugeborenes gegen Rotaviren impfen lassen. Das ergab
eine neue Studie des Marktforschungsinstituts US Media unter 1.400
Müttern und Schwangeren in Deutschland.



Pressekontakt:
Borchert und Schrader PR GmbH, Antwerpener Straße 6 - 12, 50672 Köln
Anne Rauen, Tel. 0221 92 57 38 40, Fax 0221 92 57 38 44
E-Mail: a.rauen[at]borchert-schrader-pr.de


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